Wir reisen zu den Sternen.
Zwei unbeschreiblich schöne Tage am Playa de Bolonia in Tarifa.
Wusstet ihr, dass wir 384.400 km vom Mond entfernt sind?
„Hauuuruck“ und Maya und ich schmeißen uns die schweren Taschen und Rucksäcke über den Buckel. An das Bier wurde gedacht und an das Wasser, was das ganze nicht leichter zu tragen macht. Direkt nach der Arbeit laufen wir nass geschwitzt, aber trotzdem voller Energie und guter Laune, zum Treffpunkt. Sam hat ein Auto gemietet und zusammen mit vier Leuten aus Mayas Frisbeeteam machen wir uns auf den Weg nach Tarifa. Die Fahrt ist wunderschön und wir singen, essen und reden. Die Musik wird laut aufgedreht und die Autobahn führt uns mit einer grandiosen Sicht am Meer entlang. Angekommen können wir es kaum abwarten, schmeißen unsere Schuhe weg und rennen in den weißen, weichen Sand des Playa de Bolonia. Und es stimmt, was alle Spanier immer sagen, der Strand ist der schönste, den ich je gesehen habe!
Er ist von einem kleinen, grünen Wald umgeben, der einen starken Kontrast zum hellen Sand erzeugt, weshalb die Farben um so mehr leuchten! Der Blick führt auf das wilde, dunkelblaue Meer und auf die Berge, welche sich in die Höhe recken. Warte mal, liegt gegenüber von Tarifa eine Insel? Nein, es ist Afrika! Tarifa ist nämlich die naheste Stelle Spaniens zu Afrika! Außerdem liegt in Tarifa die Grenze zwischen dem Mittelmeer und dem atlantischen Ozean, was das ganze noch besonderer macht!
Unser Picknick wird ausgepackt und wir entspannen uns in der Abendsonne. Langsam gibt es immer weniger Leute am Strand und wir schnappen unser Gepäck und wandern über die Dünen auf den höchsten Punkt des Strandes zu. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer schlichten Holzbrücke vorbei, die uns zu einem schönen Weg in den Wald leitet. Es ist total still und wir haben einen Blick über das ganze Panoramabild der Küste. Ich kann es kaum fassen! Alles sieht total irreal aus! Da ein anderer kleiner Wald unterhalb der Düne liegt ist es, wie wenn wir über einer Brokolidecke schweben würden. Wir kuscheln uns in unsere Schlafsäcke, lauschen dem Meer und starren auf den Himmel, der dunkler und mit immer mehr Sternen bedeckt wird. Ein Mosquatel versüßt uns den Magen und wir suchen Sternenbilder und genießen die Natur. Satelliten fliegen hoch über uns vorbei und wir werden von beeindruckenden Sternschnuppen erschreckt. Wir starten Diskussionen über die Lage des Nordsternes und ob wir gerne zum Mond reisen würden. Ich fühle mich jetzt schon, als ob wir auf einer Reise zu den Sternen wären.
Ich habe noch nie an einem Strand übernachtet und das kleine Abenteuer vergrößert meine Faszination für diesen Ort mehr und mehr. Ich möchte am liebsten stundenlang in den Sternenhimmel gucken, doch meine Augen fallen müde zu. Etwas durchgefrohren werden wir von der Morgensonne geweckt und Frühstücken und Schwimmen steht auf dem Programm. Angler haben sich schon angesammelt und schauen uns lachend, wie wir das Gepäck tragen, hinterher.
Die Sonne brutzelt, das Meerwasser ist eiskalt und die Frisbeescheibe wird hin und her geschmissen. Wir verabschieden uns vom Playa de Bolonia und schauen uns die kleine Stadt Tarifa an. Doch unsere Körper sind müde von der Sonne und am Abend machen wir uns auf den Rückweg nach Hause, nach Málaga.
In dieser Nacht habe ich mich wie nur 3 km vom Mond entfernt gefühlt!