Wer war Beethoven?
In diesem Artikel geht es um den deutschen Komponisten Beethoven und seine Verbindung zu meinem Gastland Belgien.
Dieses Jahr hätte in Bonn das Beethoven Jahr gefeiert werden sollen und damit der 250. Geburtstag von Beethoven. Auch die Stadt Mechelen in Belgien hatte sich überlegt zu diesem Anlass Festivitäten zu planen. Doch wer war Beethoven und in welchem Zusammenhang steht er zu meinem Einsatzort in Belgien?
Ludwig van Beethoven ist ein deutscher Komponist gewesen, welcher im Dezember 1770 in Bonn geboren wurde. Dort ist er auch mit seinen Eltern und sechs Geschwistern aufgewachsen. Sein Vater brachte ihm das Klavierspielen bei. Bereits mit acht Jahren hat er seinen ersten Auftritt bei einem Konzert. Drei Jahre darauf erlernte er das Spielen der Orgel. Später eignete er sich das Spielen des Cembalos an. Beim Cembalo handelt es sich wie beim Klavier um ein Tasteninstrument. Zudem lernte er auch das Geigenspielen, sodass er auch für dieses Instrument im Hoforchester angestellt wurde. Er begleitete Gottesdienste auf der Orgel und spielte als Bratscher und Cembalist im Hoforchester.
1786 ist Beethoven nach Wien aufgebrochen um Unterricht von Mozart zu erhalten. Bald darauf erkrankte seine Mutter, sodass er nach Bonn zurückkehrte, worauf er sich nach dem Tot seiner Mutter um seine jüngeren Geschwister kümmerte. Sein Vater war zum damaligen Zeitpunkt nicht in der Lage dazu. Beethoven verdiente sich sein Geld durch das geben von Klavierstunden.
1792 erhielt er ein Ausbildungsstipendium und reiste nach Wien, um bei Joseph Haydn Unterricht zu nehmen. Daraufhin ist er nicht mehr nach Bonn zurückgekehrt. In Wien hat er sich nach kürzester Zeit einen guten Namen als Pianist und Improvisateur gemacht, sodass er verschiedene Konzerte gegeben hat. Auch gab er einige Konzerttourneen, welche ihn an verschiedenen Orte im Ausland führten, so zum Beispiel nach Prag und Leipzig.
Im Alter von ungefähr 26 Jahren begann der Verlust seines Gehörs. Trotz dessen war er ein angesehener Komponist und begann durch verschiedene Konzertereignisse an Popularität zu gewinnen. Er komponierte weitere Stücke. Zum Ende seines Lebens war er nur noch durch den Einsatz von Hilfsmitteln in der Lage zu kommunizieren. Im März 1827 ist Beethoven in Wien gestorben.
Sein Großvater Lodewijk van Beethoven (dt. für Ludwig van Beethoven) stammt ursprünglich aus Mechelen, Belgien. Er ist als Sohn eines Bäckers aufgewachsen. Genau wie sein Enkel ist er ein Musiker gewesen, jedoch war sein Instrument die eigene Stimme. In jungen Jahren hat er bei der Chorknabenschule, welche in Verbindung mit der Sint Rombouts Kathedrale steht, gesungen. Danach hat er Privatunterricht erhalten. Im späteren Verlauf seines Lebens hat er bei Kirchen in Leuven (Löwen) und Liège (Lüttich) gesungen. Ein Jahr später ist er nach Bonn ausgewandert.
Auch heute erinnert die Stadt Mechelen noch an Beethoven. Daher ist es kein Wunder, dass eine Straße nach ihm benannt ist (Van Beethovenstraat). In dieser soll Beethoven früher gewohnt haben. Auch eine Statue erinnert an ihn, diese zeigt sowohl Lodewijk als seinen Enkel Ludwig als kleinen Jungen.
Doch warum erzähle ich euch das alles? Anhand des Beispiels von Beethoven kann man sehen, dass einzelne Länder der Welt oft mehr miteinander verflochten sind, als wir es wissen. Daher ist es meiner Meinung nach auch wichtig, dass die Möglichkeit geschaffen wird sich miteinander auszutauschen und mehr über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen seinem Heimatland und anderen Ländern dieser Welt zu lernen. Besonders in Europa, wo sich viele verschiedene Länder nah beieinander befinden. Daher sehe ich auch in der Chance von Austauschprogrammen und Bildungsangeboten die Chance einander besser kennenzulernen. Wenn man länger in einem fremden Land mit einer fremden Kultur lebt, dann fallen einem nicht nur die einzelnen Unterschiede zwischen seinem Heimat-und Gastland auf, sondern auch die Gemeinsamkeiten.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass diese Angebote weiterhin bestehen bleiben und auch ausgeweitet werden. Ich bin froh, dass die EU den Austausch zwischen den einzelnen Ländern fördert (z.B. DiscoverEU, Europäischer Solidaritätskorps, Erasmus+). Jedoch habe ich teilweise auch das Gefühl, dass diese Möglichkeiten von viel zu wenig Leuten wahrgenommen werden.
Mein Freiwilligendienst in Belgien hat mich bis jetzt viel lehren können und damit meine ich nicht nur, dass ich mehr über Beethoven gelernt habe. Zum einen weiß ich nun mehr zu schätzen, dass ich in Europa lebe. Ich habe die Möglichkeit meine Reisen in einem Nachbarland zu verbringen und muss dafür keine weiteren Papier ausfüllen, solange ich mich im Schengenraum befinde. Zudem benötige ich auch keinen Reisepass, sondern ich kann dann und wann ich es möchte mit meinem gültigen Personalausweis in ein Nachbarland reisen. Dies ist für sowohl für einen Tag als auch für längere Reisen möglich. Zudem muss ich mir auch keine Sorgen darum machen, wenn ich auf Reisen krank werde, da ich mich durch die EHIC (= European Health Insurance Card) auch von Ärzten im Ausland behandeln lassen kann. Dies ist mir besonders durch die Corona-Pandemie klargeworden, denn wenn man etwas nicht mehr hat oder man mit Einschränkungen leben muss, werden einem die alltäglichen Dinge des Lebens, welche wir für selbstverständlich nehmen, erst richtig bewusst.
Daher empfehle ich jedem, wenn man die Chance dazu hat eine längere Zeit im Ausland zu verbringen: nutzt diese. Denn so eine Erfahrung kann euch nur weiterbringen. Es erweitert den eigenen Horizont, da man nicht nur mehr über unterschiedliche Kulturen lernt (die eigenen Kultur inbegriffen), sondern auch neue Leute kennenlernt und die Gelegenheit hat mehr über sich selbst zu lernen und an seinen eigenen Erfahrungen zu wachsen.
Was habt ihr während eurer Zeit im Ausland neues über euer Gastland lernen können?
https://www.elbphilharmonie.de/de/blog/das-cembalo/101
https://radio2.be/antwerpen/mechelen-viert-beethoven-in-2020-zijn-muzikale-roots-liggen-hier#
https://focusonbelgium.be/en/facts/did-you-know-ludwig-van-beethovens-roots-lie-mechelen
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/fragenkatalog-node/17-schengenstaaten/606502