…weil ich es ja nie anders kannte
die Sache mit den Geldautomatengebühren
Es gibt immer noch so ein paar Irrtümer, die mich seit meiner Ankunft regelmäßig heimsuchten: zum Beispiel die Sache mit den Gebühren am Geldautomaten.
Ich hab mir, so bald ich mich traute, ein schwedisches Konto bei der SEB besorgt. Das macht vieles praktischer. Man kann überall gebührenfrei mit seiner Karte bezahlen, man bekommt seine Belohnung überwiesen, online banking von der Sparkasse zur SEB kostet nix, so dass ich im Falle fehlender Finanzflüssigkeit meine Ersparnisse aus Deutschland anzapfen kann und manchmal braucht man eben auch Bargeld, so ein wenig jedenfalls, für die Kugel Eis auf Ridderholm zum Beispiel.
Und ich dachte bis heute, dass ich mir wirtschaftlichen Schaden anrichte, wenn ich an geldinstitutfremden Automaten Kronen abhebe und deswegen bin ich jedesmal artig quer durch die Stadt gelaufen auf der Suche nach drei fetten grünen Buchstaben an Häuserwänden und einem kleinen türkisblauen Schild, das den dazugehörigen Bankomaten anpreist. Weil ich es aus dem gebührenverseuchten Deutschland ja nicht anders kannte. Woher denn auch, wenn du dein Leben lang als Kunde bei Bank B Geld von Bank A besorgst, will A natürlich was behalten. Das ist eigentlich übelster Zickenterror im Strudel der Geldtransferwirtschaft.
In Schweden ist man da nicht zickig. Ich hab heute gelernt, dass man überall abheben kann, bei Bank B, C und D. Die wollen davon nix behalten, die geben mir ALLES, was ich brauche.
Liebe Melina, es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich das am Donnerstag nicht wusste, als wir abends nach einem harten Zehnstundentag zu Fuß durch Stockholm mit übermüdeten Beinen, die wie Stahlbeton im Boden versinken wollten, mit allerletzter Kraft von City Terminalen bis Sergelstorg liefen, weil dort ganze 5 SEB Automaten aufgereiht sind, wo doch Handelsbanken, SweBank und Danske Bank ihre Geldautomaten im City Terminal nur für uns aufgestellt haben. Beim nächsten Mal weiß ich Bescheid, ehrlich!