Weihnachtszeit ist Reisezeit, Part 1
Am 8. Dezember sind alle Kinder fuer einen Monat ueber die Feiertage zurueck zu ihren Familien gekehrt...hier folgt, was ich währenddessen so gemacht habe
Die letzten aktiven Arbeitstage des Jahres 2017 waren fuer mich kaum aktiv, vor allem aber fast ueberhaupt nicht erfuellend. Die Luft war raus, bei den Kindern, aber auch bei uns Freiwilligen. Es gab viele Momente, wo mein alter Feind, das Gefuehl des Unnoetig- und Ungebraucht-Fuehlens, sich langsam wieder in mich einschlich. Es gab nicht mehr viel zu tun, und wenn es was zu tun gab, dann wurde es mit grosser pereza hinter sich gebracht. Und Muedigkeit steckt ja bekanntlich an.
Ein umso willkommenerer Wandel war es dann, als alle Kinder am Morgen des 8. Dezembers von ihren Eltern aus der Fundacion abgeholt wurden, mit dem Versprechen, in einem Monat wiederzukommen, waehrend wir Freiwilligen noch 2 Wochen weiterarbeiten sollten.
In die Fundacion de la Santa Cruz zog eine bislang ganz unbekannte Stille ein.
[Kleiner Fun-fact am Rande: Obwohl wir ja die Stiftung des Heiligen Kreuzes heissen, gibt es in der Kapelle zwar einen Jesus, aber er haengt dort ohne Kreuz, einfach so an der Wand...wie paradox].
Keine Musik mehr, die einen morgens aus dem Schlaf reisst und auch niemand, der die ganze Zeit beschaeftigt und begleitet werden moechte. Eine ungreifbare Ruhe. Denn auch wenn wir weiterhin arbeiteten und auf der Finca oder bei allen anstehenden Arbeiten mithalfen, so kam doch schon ein kleines Feriengefuehl, aber vor allem auch ein grosses Weihnachtsgefuehl auf. Ganz besinnlich und kolumbianisch-lustig feierten wir dann kurz bevor die Mitarbeiter die Stiftung verliessen, am 20. Dezember, mit allen Beschaeftigten ein grosses Weihnachtsessen, mit anschliessender Weihnachtsmusik und Gruppenspielen, was insgesamt echt ganz lustig war.
Zwischendurch war ich dann auch noch fuer ein Wochenende in Medellin, wo ich die erfrischende Erfahrung machen konnte, wie es ist, alleine zu verreisen, und trotzdem nie alleine zu sein. Die "Stadt des ewigen Fruehlings"ist ein wirklich schoener Ort und sie hat mich sehr begeistert. Mit netten Weltenbummlern aus meinem Hostel oder Leuten, die ich auf etwa einer Wanderung auf einen der Berge, die Medellin einkesseln, kennengelernt habe, verbrachte ich eine sehr chevere Zeit :D
Diese andersartige und etwas entspanntere Zeit ohne Kinder im Projekt verging sehr schnell und nach dem gemeinsamen Weihnachtstreffen hiess es auch schon Abschiednehmen und Hinaus in die weite Welt. Jeder von uns Freiwilligen hatte eigene Plaene gemacht, wie er den knappen Monaten an freier Zeit verbringen wollt. Aber wie meine Plaene aussahen ist gar nicht so interessant, viel wichtiger ist doch, was ich tatsaechlich gemacht und erlebt habe...