Weihnachtsrückblick
Die Weihnachtszeit hat kristina auf der Grünen Insel verbracht. Dabei hatte sie Gelegenheit, irisches Essen ganz ungewohnt zu erleben. Ungewohnt ist es auch, nach kurzer Silvestevisite daheim wieder zurück zu sein.
Hatte ich also mal wieder recht - aber jetzt, nach Silvester, dachte ich mir, schreib’ ich doch mal. Es ist wieder viel passiert in der Zeit vom letzten Eintrag bis heute. Mal schauen, was ich noch so auf die Reihe bekomme.
Im November hatte ich hier einen kleineren Schock, als ich vernahm, dass bei mir zu Hause ein so genanntes "Schneechaos" sein Unwesen treibt. Meine einzige Informationsquelle waren die netten Menschen bei ICQ, die mich aufklärten und mir links zu irgendwelchen Zeitungsberichten gaben. Ich war schon ein bisschen in Sorge, vor allem um meine Oma, die es mit Kälte nicht so hat. Bei uns war nämlich Katastrophenalarm zu Hause und wir hatten vier oder fünf Tage keinen Strom und somit auch kein Telefon. Im Nachhinein denke ich aber vor allem, dass ich das auch gern miterlebt hätte. Aber nun gut, stattdessen bin ich hier feiern gegangen und war wirklich ziemlich betrunken.
Meine liebste Begüm - Mitbewohnerin, Mitfreiwillige und Mitarbeiterin ist abgereist, nachdem sie nur drei oder vier Monate hier gewesen ist. Das war ein wenig traurig, da ich mich schon mit ihr angefreundet hatte, aber so war ihre Entscheidung und es war wohl einfach nicht das richtige für sie hier.
Dann hatte ich mein probationary review, das sehr positiv ausgefallen ist. Es hörte sich so an, als sei ich der perfekteste Mitarbeiter und hätte den allertollsten Charakter... Na ja, sehr übertrieben halt, aber besser als eine Probezeitverlängerung.
Im Dezember hatten wir eine Weihnachtsparty von den Volontären. Und zwar im kleinen Haus in Douglas. Es sind zwar nicht alle da gewesen, da einige zu Hause waren oder arbeiten mussten, aber es war sehr schön. Deirdre hat uns ein super Menü gezaubert, mit Truthahn und Schinken und allem was dazu gehört - wirklich lecker. Ein Adjektiv, das ich in Verbindung mit irischem Essen zuvor noch nie gebraucht hatte… Und wir hatten einen Gast: Anne aus Berlin, die bei Simon Galway arbeitet. Mit ihr hatte ich auf dem EVS-Training das Zimmer geteilt. Ich freute mich sehr, sie wieder zu sehen und wir hatten eine schöne Zeit.
Einen Tag zuvor war noch ein neuer Freiwilliger angekommen: Nick aus Cornwall. Auch er war dann bei unserer Weihnachtsparty dabei und konnte erstmal viele von uns kennen lernen. Ja, schön war’s, viel Essen, viel Trinken und viel Quatschen.
An Weihnachten selbst hab ich gearbeitet. Zwar nicht an Heiligabend, den hab ich mit Robert auf dem Sofa verbracht, aber am ersten und zweiten Weihnachtstag. Am ersten Weihnachtstag war es auch echt super. Sehr gutes Essen und viel Spaß. Ich kam mir da nicht wirklich wie auf der Arbeit vor. Es war einfach sehr schön und im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mich dazu entschlossen habe, über Weihnachten hier zu bleiben.
Am 28.12. bin ich dann auf in die traute Heimat. Es war sehr schön, ich habe Vieles geschafft von dem, was ich machen wollte. Die meisten Leute die ich treffen wollte, habe ich gesehen. Ja, es war gut zu Hause zu sein. Und obwohl ich permanent unterwegs war fand ich es keineswegs stressig.
Jetzt wieder hier zu sein, ist allerdings schon etwas merkwürdig. Aber ich bin gerade umgezogen in das große Haus mit elf Mitbewohnern und das ist auch eine gute Sache. Nicht, dass ich nicht gern in Douglas gewohnt hätte, aber es war Zeit für mich, jetzt hier zu wohnen.
Ich hoffe, dass ein paar von den Leuten zu Hause den Sprung schaffen und mich tatsächlich hier besuchen. Mutter und Bruder machen da den Auftakt und kommen wahrscheinlich Anfang März für eine knappe Woche - ich bin ja mal gespannt!
So, das war’s dann erstmal von mir, bis bald!
kristina