Weihnachtsnachgruß
Bei sommerlichen Temperaturen und 35 Grad will für hausi38 in Indonesien keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen. Sie erzählt, warum es trotzdem Schneemänner gibt und sie Weihnachtslieder hört.
Weihnachten in Indonesien
Hallo alle zusammen, naja, wie das so ist, ich habe seit ein paar Wochen nur wenig Internetzeit gehabt und damit sind die Artikel, die ich fleißig geschrieben habe, etwas liegen geblieben. So kommt erst jetzt eine kleine Geschichte zum indonesischen Weihnachten, was ich dieses Jahr auf einer traumhaften Insel verbracht habe und was deshalb auch gründlich an mir vorbei ging. Wir sind mit Riesenwasserschildkröten geschnorchelt, haben mit Orang Utans (natürlich wilden) gefrühstückt und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Unser Weihnachtsessen bestand aus leckerem frischen Fisch und Reis. Alles also anders und ich sage ich, wenn es keine 0 Grad draußen sind, fühlt es sich für den Mitteleuropäer einfach nach Sommer und nicht nach Weihnachten an. Versprochen! Hier also die kleine Anekdote:
Fröhliche Weihnachten wünsche ich euch! Ich habe ja schon die letzten Jahre oft gesagt "Boah, also dieses Jahr ist mir ja gar nicht nach Weihnachten!" aber dieses Jahr ist es im Vergleich zu den Vorjahren tatsächlich so. Es ist Ende Dezember und ich wache jeden Tag bei ca. 24 Grad um halb sieben früh auf, da scheint auch schon die Sonne in mein Zimmer.
Den Tag über gehen die Temperaturen auf durchschnittlich 35 Grad hoch, manchmal kommt am Abend noch ein kleiner Schauer, der nicht wirklich Abkühlung, sondern nur mehr Feuchtigkeit bringt, aber das war’s dann auch schon. Wenn ich abends am Rechner sitze und zum Beispiel Tagebucheinträge schreibe, stehen mir kleine Schweißperlen auf der Stirn und die Texte für die Weihnachtspostkarten nach Deutschland wollen mir nicht so richtig gelingen. Hier erinnert einen ziemlich wenig an Weihnachten.
Es gibt zwar ab und an einen Weihnachtsbaum, der auch immer mit so was wie Watte als Schneedeko geschmückt ist und auch in den Shops läuft "Jingle Bells" und "Oh Tannenbaum" auf Indonesisch, aber sonst ist die weihnachtliche Vorfreude, das Knistern in der Luft und die Geschäftigkeit der Menschen hier nicht zu spüren. Das ist wirklich eigenartig. Und worüber ich mich jedes Mal freue, sind die Schneemannplakate am Rand der Straße, die mir ein schönes Weihnachtsfest wünschen. 98 Prozent der Indonesier haben noch nie Schnee mit eigenen Augen gesehen, aber die Papier- Schneemänner mit Schal und Mohrrübe als Nase stehen am Rand der Straße. Sie geben sich hier also größte Mühe, das Weihnachtsfest zu gestalten, aber es will nicht richtig gelingen.
Dazu kommt natürlich auch noch, dass die Mehrheit der Leute hier Weihnachten gar nicht feiert, weil sie muslimisch sind. Trotzdem ist der 24. und auch der 25. Dezember frei, denn auch die Christen in Indonesien sollen ihren Feiertag haben. So gibt es also ständig religiöse Feiertage – muslimisch, protestantisch, katholisch, buddhistisch und natürlich auch hinduistisch. Da kommt über das Jahr einiges zusammen, was ich natürlich toll finde. :- )
Euch allen wünsche ich auf jeden Fall eine wunderschöne und besinnliche Weihnachtszeit. Genießt sie und habt einen guten Start in das neue Jahr 2010, in dem wir uns dann sicher wieder sehen. Passt auf euch auf. Alles Liebe.
Julia
PS: Die Geschichte zum bezaubernden indonesischen Neujahr erzähle ich das nächste Mal. ;- )
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