Weihnachten in Panama
Obwohl Weihnachten für Sarah immer voller Traditionen und Familienleben ist, so gestaltet sich auch dieses Jahr der Heilige Abend letztendlich als unvergesslich - wenn auch etwas anders als all die Jahre zuvor...
Jesus Christus wurde in einem kleinen Stall in einer Futterkrippe geboren, in totaler Armut kam er in diese Welt.
Sich daran orientierend lehnen die Ngobe-Eingeborenen jeglichen Weihnachtsschmuck und -firlefanz ab. Auch Lieder
werden nicht gesungen, weil es die ja damals auch nicht gab.
Aber immer gibt es ein paar Ausnahmen, und denen haben wir uns als Europa-Fraktion angeschlossen.
Der erste Weihnachtsbaum, eine Palme, ist schon vor dem zweiten Advent vertrocknet...
Deswegen ging die kleine Lilisbeth auf Suche und kehrte schon bald mit einem künstlichen Tannebaum zurück!
Und dann hieß es für alle Kinder Sterne ausschneiden und Weihnachtsmänner malen, um den Baum zu schmücken.
Die Geschichte des Weihnachtsmannes erzählte ich ihnen immer und immer wieder, und amüsierte mich über die erstaunten Gesichter und fantasievollen Zeichnungen.
Ich für meinen Teil bin viele Traditionen gewohnt und Weihnachten ist etwas sehr Besonderes für mich.
Umso mehr machte es mir zu schaffen, dass hier Heilig Abend bis auf ein etwas größeres Abendessen nichts Außergewöhnliches
unternommen wird. Ein Paraguayaner bereitete uns einen Truthahn zu, der echt sehr lecker war! Aber mit Stollen und Räuchermännlein
ist das alles nicht zu vergleichen...
Unter uns Voluntären fand dann die Bescherung statt. Wir haben uns gegenseitig etwas Gekauftes und Selbstgemachtes gewichtelt.
Ich bekam eine Holztruhe mit meinem Ngobe-Namen Merita, ein Perlenarmband und eine Kürbisrassel von Ivo und verschenkte ein Räuchermännl, einen Taschenspiegel (weil ihrer in der geraubten Tasche war...) und ein Gedicht an Sandra, dass alle zum Weinen brachte... Die Feuerwerke um Mitternacht der Latinos im Umland rundeten den Abend perfekt ab.