Wassermassen bringen die Menschen der südindischen Dörfern in Existenzschwierigkeiten
Heftige Regenfälle haben eine starke Überschwemmung verursacht und in den Dörfern führt das zu großen Problemen. Häuser werden einfach weggeschwemmt und die Menschen stehen vor dem Nichts.
Es waren die Tage eines der wichtigsten hinduistischen Feste, „Diwali“ Mitte November, doch dieses Jahr ist das Fest buchstäblich ins Wasser gefallen. Ein Cyclon fegte über Tamil Nadu und riss viele Häuser in den Dörfern mit. Die starken Regenfälle halten nun schon drei Wochen an und die Lage in den Dörfern wird immer kritischer. Die Häuser, die zum Großteil nur aus Lehm gebaut sind, weichen bei den Wassermassen total auf und werden einfach weggespült. Wenn die Wände standhalten bekommen meist zumindest die Palmblätter-Dächer Löcher und es tropft und regnet in die kleinen Häuser. Ganze Grundstücke stehen unter Wasser und die Straßen gleichen Flüssen. Alleine in dem Gebiet um Cuddalore und Chidambaram (südlich von Pondicherry) kamen 64 Menschen ums Leben und die Zahl steigt an. Die Häuser von 40 000 Familien in dieser Gegend wurden stark oder komplett beschädigt. Insgesamt verloren 169 Menschen ihr Leben und 400 000 Menschen mussten umgesiedelt werden.
Das Problem der Menschen ist neben den hygienischen Problemen auch, dass sie bei dem Regen nicht arbeiten können. Die meisten sind Tagelöhner und bei einem solchen Wetter gibt es keine Arbeit, also auch kein Verdienst und so wird das Essen knapp. Aber auch die Bauern haben in dem Unwetter viel Vieh und Frucht verloren. In dem Gebiet um Cuddalore verloren die Menschen rund 200 Kühe und 2,0164 ha Land ist beschädigt. Und die Fischermänner können auf der unruhigen See nicht fischen. Abgesehen davon kochen die Frauen zu Hause hauptsächlich mit Feuerholz und das ist natürlich auch nass ebenso wie die Kochstellen. So gibt es mir der Lebensmittelversorgung große Probleme.
In den Pfützen und Tümpeln, die sich bilden, brüten vermehrt Moskitos und die bringen Malaria und Denguefieber. Abgesehen davon ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass Klamotten, Bettzeug und sogar Schuhe sogar in guten Häusern wie meinem schimmeln. Ich frage mich wirklich, wie die Leute in den nassen und leckenden Lehmhäusern ihre Kleidung trocknen.
Für die Kinder wäre die Schule ein Ort, an dem sie trocken sind und eine warme Mahlzeit bekommen. Doch auch die Schulen sind fast jeden Tag geschlossen, weil die Wassermassen die Straßen beschädigen und es schwierig ist von einem Ort zum anderen zu gelangen. Wegen den Straßenschäden kommt es auch vermehrt zu Unfällen.
Zahlreiche NGOs versuchen die Menschen in den Dörfern mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie bringen Essen in die Dörfer und verteilen Matratzen, Decken und Töpfe, denn viele der wenigen Besitztümer wurden einfach weggespült, außerdem Plastikplanen um die Dächer notdürftig zu flicken. Auch die Regierung hilft, jedoch stehen bald Wahlen an und so unterstützt die Regierung hauptsächlich Dörfer, von denen sie viele Stimmen erwarten. Auch ist die Zusammenarbeit der NGOs mir der Regierung schlecht abgesprochen. Teilweise kommt es vor, dass NGOs in Dörfern eintreffen, die bereits Hilfe durch die Regierung erhalten haben, wohingegen andere Dörfer leer ausgehen. Auch kommt es häufig vor, dass die Menschen in den Dörfern wütend sind und die Verteilung der Hilfsgüter ungerecht finden. Dann kommt es oft zu Streit.
Die Erstversorgung kam nur langsam, denn viele Nachrichten-Organisationen waren während Diwali nicht verfügbar und so dauerte es einige Tage bis das Ausmaß der Probleme in den Dörfern bekannt wurde. In den Städten sieht man im Vergleich zu den Dörfern kaum Verwüstung. Abgesehen von Stromausfällen, Straßenschäden und Straßen, die immer mal wieder zu Flüssen werden, haben die Menschen hier kaum Probleme. Und viele sind sich dem Ausmaß der Verwüstung in den Dörfern nicht bewusst. Während NGOs versuchen so viele Spenden wie möglich zu bekommen um die Menschen in den Dörfern mit dem Nötigsten zu versorgen. Alle hoffen darauf, dass der Regen bald weniger wird und mit dem Wiederaufbau begonnen werden kann.
Die Überschwemmung, mit der die Leute jetzt konfrontiert sind, ist dennoch ein Ergebnis der menschlichen Hand. Sicherlich hat es dieses Jahr ungewöhnlich viel auf einmal geregnet. Dauert es sonst bis zu einem Monate um 100cm Niederschlag zu bekommen, waren es dieses Jahr nur ca. 3 Stunden. Die Regenzeit begann ungewöhnlich spät und hielt sehr lange an. Doch das wäre wohl kaum ein Problem, wenn die Wassermassen irgendwo hin könnten. Doch durch unkoordiniertes Bauen ist sämtlicher natürlicher Boden versiegelt. Außerdem wurden in den letzten Jahren viele Seen trocken gelegt und aufgeschüttet um die Fläche für öffentliche Plätze zum Beispiel Bushaltestellen zu nutzen. Flüsse wurden umgeleitet, so dass sie nun nicht mehr in die Gegenden fließen, in denen das Wasser den Menschen bis zum Halse steht. Würde der Fluss noch immer durch diese Gegend fließen, könnte das Wasser darin ablaufen. Doch so wird es von den zahlreichen Mauern blockiert und gefangen. Überschwemmungen wird es nun jährlich geben. Jedes Jahr zur Regenzeit werden Häuser beschädigt werden und Straßen überflutet sein. Dieses Jahr war ein sehr extremes Jahr doch eigentlich müsste auf langfristiger Ebene gehandelt werden und Wege geschaffen werden, wie das Wasser ablaufen kann sowie qualitativ hochwertigere Häuser für die Menschen gebaut werden.
Bitte lest euch auch den folgenden Link durch und gebt ihn weiter falls ihr gute Kontakte habt:
https://www.generosity.com/emergencies-fundraising/hilfe-fur-die-flutopfer-in-tamil-nadu/x/12835827?crossover=www