Was bisher geschah
Auf die erste Woche, folgt das erste Resümee
Die vergangene Woche über habe ich bereits sehr viele Eindrücke über die Arbeit hier bei MediArt in Serres gewinnen können.
Obwohl wir in dieser Zeit erst einmal weniger selbst aktiv sein konnten, sondern mehr Zeit damit verbracht haben uns zurecht zu finden und zu lernen was unsere Aufgaben sind, kommt es mir so vor, als wäre ich schon seit einer Ewigkeit hier und wäre sehr beschäftigt gewesen.
Ich weiß, dies mag seltsam klingen, aber so ist es nun mal.
Natürlich mag diese Wahrnehmung daran liegen, dass wir momentan sehr viele neue Erfahrungen auf einmal sammeln und rund um die Uhr damit beschäftigt sind uns an die neue Heimat, die neue Wohnung, neue Mitbewohner, neue Arbeitgeber und an eine neue Sprache zu gewöhnen.
Trotzdem macht es bereits jetzt sehr viel Spaß. Natürlich ist nicht alles einfach. Vor allen Dingen sich an das Leben in einer 7-Personen-WG zu gewöhnen, wo wir doch vorher immer nur zu zweit zusammengewohnt haben. Doch auch dies ist lediglich eine kleine Herausforderung, die ich gerne in Kauf nehme, denn sie ermöglicht es mir relativ schnell neue Freunde in Griechenland zu finden. Freunde, die eben jene Erfahrungen bereits gemacht haben, die noch auf mich zukommen werden und Freunde, mit denen ich diesen gemeinsam entgegentreten kann.
Dennoch müssen sie sich erst genauso an mich gewöhnen wie ich mich an sie, schließlich kommen zu dieser Einrichtung relativ regelmäßig auch Kurzzeit-Freiwillige sodass man einem ständigen Wechsel an Personen ausgesetzt ist.
Bereits Ende nächster Woche reisen schon die ersten zwei kurzzeitigen Mitbewohner wieder in die Türkei zurück, dennoch wird wohl nicht allzu viel Ruhe in unsere Wohnung einkehren. Dóra hat bereits angekündigt, dass sie bald Besuch bekommt, der gerne bei uns unterkommen würde.
Einige von uns wiederum werden die kompletten nächsten 8 Monate zusammen verbringen, während die letzten des vorherigen Langzeit-Freiwilligenteams Anfang Januar bereits abreisen werden.
Sie sind diejenigen, die uns derzeit einarbeiten uns Tipps und Tricks im Umgang mit den Flüchtlingen, unserer „Chefin“ und zu Ausflügen, sowie Serres allgemein verraten.
Ich bin häufig überrascht, wieviel Zeit man doch für sich selbst verbringen kann, obwohl man vermuten könnte, dass man hier niemals alleine wäre. Dem gegenüberstehen aber auch sehr lustige Abende und interessante Gespräche, die man in einer Gruppe von insgesamt 9 Personen verbringt.
Auch während der Arbeit egal, ob im Radio oder in unserem Office, ist Teamwork angesagt. Wer für morgens im Radio eingeteilt ist, für den beginnt der Tag um 8:30. Aus einer lokalen Druckerei wird die druckfrische Tageszeitung abgeholt bevor man im Sender selbst die Technik vorbereitet, Musik auswählt und die Hebel betätigt sobald es losgeht. Im Anschluss werden Aufgaben wie das Erstellen von Spots, Broadcasts, YouTube-Videos und Artikeln erledigt. Während der Zeit im Office haben wir bereits eine Movie-Night miterlebt, an einem Fußball Match teilgenommen und eine Rallye veranstaltet von skandinavischen Reisenden begleitet.
Letzteres hat es uns ermöglicht unsere ersten Artikel für Anna zu schreiben, sodass sie mit uns besprechen kann wie eine richtige Reportage verfasst wird. Des Weiteren erklärte und übte sie mit uns das Einsprechen und Aufnehmen von Spots an Hand von zwei Beispielen und nun sind wir mit dem Editieren und Zusammenschneiden unserer Stimmen beschäftigt.
Doch abseits der Arbeit und der neuen Kontakte, lernten wir auch Serres besser kennen. Vera und ich erkundeten erst die Innenstadt und dann das Valley, welches umgeben von Bergen liegt und durch das ein kleiner Bach fließt.
Ich hoffe, dass es so gut wie bis jetzt weitergeht und dass wir sehr bald eigene Projekte in Angriff nehmen können. Auch bin ich neugierig, wie es uns in der Arbeit mit den Flüchtlingen ergehen wird, da diese die letzten 7 Monate beinahe ausschließlich mit Dóra, Maris und Killian verbracht haben und sehr bald Abschied nehmen müssen, ohne uns bisher gut zu kennen. Doch bin mir sicher, dass wir auch das gut hinbekommen werden.