Warum, warum sind nur die Ferien schon wieder um? (1)
Die Osterferien bedeuten für nicole_greekophil zwei Wochen Urlaub, die sie mit Freunden beim Inselhopping verbringt. Das erste Ziel heißt Santorini, und von da aus geht es weiter nach Paros.
Kalo pasxa oder auch das Osterfest verschaffte uns zwei Wochen Urlaub - juhu!
Samstag früh ging die große Reise los… über Mykonos, Syros und Naxos erreichten wir Athen. Da unser Zeitplan knapp war und die Fähre nach Santorini schon zehn Minuten nach unserer Ankunft ablegen sollte hieß es nun laufe wer kann.
Gott sei Dank erwarteten uns Stathis Eltern schon mit dem Auto… somit gings rein ins Auto, zum nächsten Gate und schon wieder frisch versorgt mit lecker griechischem Essen auf die nächste Fähre.
Nachdem wir dann auf der Fähre waren folgte der nächste Schreck…wir kamen nicht wie erwartet am Hafen der Hauptstadt Thira an sondern circa sieben km weiter südlich - und das mitten in der Nacht. Nun hieß es abwarten und Tee trinken. Gegen zwei Uhr kamen wir auf Santorini an- und mussten feststellen, dass wir uns umsonst gesorgt hatten. Es stand ein Bus für die Fahrt in die Stadt bereit :).
Wir schraubten uns also die Steilküste hoch (zum Glück war es so dunkel, dass ich den Abgrund nur erahnen konnte) und fuhren nach Thira. Die nächste Mission hieß nun den Zeltplatz ausfindig zu machen. Die stellte sich einfacherer raus als gedacht, auch wenn der besagte Zeltplatz noch nicht wirklich saisonreif aussah - was wiederum den Vorteil der freien Platzwahl hatte :). Am nächsten Morgen stellten wir dann erleichtert fest, dass wir zum Glück die sanitären Anlagen schon nutzen konnten und auch nicht ganz allein waren - nein, ein anderes Zelt hatte sich ebenfalls hierher verirrt.
Da es sich an diesem besagten Morgen um den griechischen Ostersonntag handelte (in Griechenland ist Ostern eine Woche später als in Deutschland) durften Patrick und Stathis nach deutschem Brauch den Tag gleich mit dem Suchen von Ostereiern beginnen. Mehr oder minder begeistert taten sie das dann auch und danach gings ab auf Erkundungstour ins Citycenter. Thira ist wirklich wie Bilderbuchgriechenland… strahlend weiße Häuser mit blauen Dächern, Türen und Fenstern wohin das Auge reicht. Leider hat eben diese Schönheit eine riesige Anziehungskraft auf unzählige Touristen, wodurch das Zentrum der Stadt von Souvenirshops und Cafes beherrscht wird - ich möchte hier trotz der Schönheit der Insel nicht in der Hauptsaison Urlaub machen. Da der Rest der Truppe erst am Montag ankommen würde entschieden wir uns gegen eine zu ausführliche Stadtbesichtigung und für eine Bootstour zu der Santorini vorgelagerten Vulkaninsel Nea Kameni und dem Schwimmen in heißen Quellen.
Um zu dem Hafen zu gelangen vom dem die Bootstour startete musste man scheinbar endlose Treppenstufen hinabsteigen, aber durch das grandiose Wetter und die tolle Aussicht war das halb so schlimm. Anschließend gings dann auf ein Segelboot (dessen Segel aber leider ungenutzt blieb) und auf zu Nea Kameni. Es war einfach genial toll. Der Blick vom Meer aus auf die Küste von Santorini war traumhaft! Die Vulkaninsel war dann auch echt sehenswert… so ein bisschen kam ich mir vor wie inmitten einer Mondlandschaft - außer rotem Gestrüpp war weit und breit keine Vegetation in Sicht. Während Patrick illegaler Weise mit dem Sammeln der mineralhaltigen Vulkansteine beschäftigt war („Die schmeiß ich dann in mein Wasser und mach mir damit mein eigenes Mineralwasser.“) genossen wir die Aussicht.
Nach einer Stunde gings dann wieder zurück auf Boot und auf zu dem heißen Quellen. Nunja…den Schreien der ersten Mutigen zu Folge war heiß wohl der falsche Ausdruck. Aber nun gab es kein zurück… Stathis, Patrick und ich ließen uns ebenfalls ins doch ziemlich frische Wasser hinab und schwammen dann so schnell es ging zu der Bucht wo das heiße Wasser auf uns warten sollte. Nachdem wir dann herausgefunden hatten, dass das Wasser an der Oberfläche am Wärmsten war ließen wir uns rücklings umhertreiben und genossen das Badewannenfeeling - einfach herrlich. :)
Erfrischt von unserem Badeausflug kehrten wir auf das Boot und anschließend nach Santorini zurück. Nun hieß es die unzähligen Stufen die wir vorher noch so leichtfüßig herunter geschritten waren wieder zu erklimmen. Ich plädierte ja dafür einen der dafür angepriesenen Esel zu nutzen, aber bei Patrick fand diese Idee leider nicht so viel Anklang. Wir entschieden uns also dafür etwas Gutes für unserer Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur zu tun und erklommen die Stufen zu Fuß. Zur Belohnung gab’s dann auch einen lecker Kaffee mit Aussicht auf Nea Kameni.
Langsam wurde es Abend. Den Sonnenuntergang verpassten wir leider unter der Dusche und somit mussten wir unser Bier ohne Sonnenschein genießen. Gegen Mitternacht kamen dann Lisa, Martin, Andreas, Vivian und Camille an und somit war unsere Truppe komplett. Der Zeltaufbau erwies sich dann als die erste Herausforderung der Urlaubs… eine Stange war bereits gebrochen und nach circa 40 Minuten gaben wir es dann auch auf diese reparieren zu wollen, sondern entschieden, dass es auch ohne das Gummiband gehen musste… am nächsten Tag konnte man ja weiter sehen. Nachdem wir alle ausgeschlafen hatten und ein zünftiges Frühstück zu uns genommen hatten (Sesamstangen in Nutella getaucht - lecker, lecker ;-)) begann am nächsten Morgen die Inselerkundung. Mit zwei Autos und einer mittelmäßigen Karte ausgestattet ging es los.
Nun mag mancher denken ich war eventuell als Beifahrer eine Fehlbesetzung, aber es lag wirklich an unserer Karte, auf der etwa ½ der Straßen nicht eingezeichnet waren (wenn das reicht ;-)). Nichtsdestotrotz erreichten wir unser erstes Ziel, einen Strand an der Westküste, schließlich über Umwege. Das Wetter war einfach toll und somit zögerten wir keinen Moment uns in die Wellen zu stürzen. Und diese hatten es in sich! Ich bin was Wellen angeht von Chios ja nicht gerade verwöhnt (wenn nicht gerade mal eine Fähre vorbeischippert bewegt sich hier so gut wie nix) und habe sie deswegen umso mehr genossen. Das Schwimmen war ja schön und gut, aber das Herauskommen gestaltete sich dann doch etwas schwieriger als gedacht- ich kam mir ein wenig vor wie im Schleudergang in der Waschmaschine ;-).
Nach diesem grandiosen Tagesanfang wollten wir uns mit Akrothira (den Ruinen der alten Hauptstadt, auf einem Hügel an der Ostküste gelegen) ein wenig Kultur zu Gute kommen lassen. War aber nix, da es ausgerechnet montags geschlossen war – Na gut, dann also keine alten Steine dachten wir uns und machten uns auf in den Norden Richtung Oia.
Oia ist die wohl schönste Stadt Santorinis, nicht ganz so touristisch wie Thira und berühmt für seinen beeindruckenden Sonnenuntergang. Nach einer Stadtbesichtigung und einem Picknick auf einem Spielplatz begaben wir uns zu den Ruinen der Festung von der das Schauspiel wohl am Besten zu sehen sein sollte… und warteten und warteten… zu guter Letzt war der Sonnenuntergang auf Grund der diesigen Sicht nur zu erahnen und wir sowie die uns umgebenden Touris enttäuscht (ein Franzose sagte : „Was ist denn so toll an einem Sonnenuntergang, das ist doch nur eine Sonne die untergeht…“) - recht hat er ;-).
Wir machten uns dann wieder auf Richtung Zeltplatz und beschlossen unseren letzten Abend auf Santorini in einer netten Bar zu verbringen. Leichter gesagt als getan… wir waren alle mittelmäßig bis endlos müde, aber den Abend mit frühem Schlafen gehen zu verschenken kam nicht in Frage - man ist ja schließlich nur einmal jung und in dieser Zusammenstellung würden wir uns auch nicht so schnell wieder sehen…
Also begann die Suche… die Bars waren entweder zu voll, zu leer (ist ja uncool ;-)) oder die Musik nicht nach dem allgemeinen Geschmack. Angesicht der erfolglosen Suche sank die Laune und um das Schlimmste zu verhindern entschieden wir uns schlussendlich für ein Café mit 90er Jahre Popmusik - naja… über die konnte man sich wenigstens lustig machen. :-P
Der Abend war dann doch noch ganz lustig wenn auch nicht sehr lang anhaltend, denn sooo lange vermochten wir den Drang nach Schlaf nicht zu bekämpfen.
Der nächste Morgen war geprägt vom Abbau unseres Lagers und einer gemeinsamen Besichtigung von Thira bei Tageslicht. Dienstagnachmittag ging es dann wieder die Bergstraßen hinab zu dem geliebten Hafen (diesmal konnte ich leider die nicht vorhandene Leitplanke sehen… ohoh) und ab auf die Fähre nach Paros. Die etwa dreistündige Überfahrt verbrachten wir mit Schlafen und kamen somit frisch erholt in Paros an. Ganz anders als auf Santorini erwartete uns hier keine Steilküste sondern Flachland - aber das sollte uns recht sein denn die Oberschenkel klagten noch immer über die Steilküste Santorinis.
Der Zeltplatz befand sich zum Glück nur ein paar Meter weit entfernt entlang der Hafenpromenade und war bevölkert von Wohnwagen mit französischem Kennzeichen - na dann "Bon soir madames et monsieurs." Während Camille und Vivian sich beeilten ihr Zelt bei Tageslicht aufzubauen, damit es diesmal so aussah wie auf dem Bild im Prospekt erhaschten wir am Strand die letzten Minuten des Sonnenuntergangs… wenn schon nicht auf Santorini dann wenigstens auf Paros… Zurück auf dem Zeltplatz sah das Zelt nun wirklich so aus wie es aussehen sollte – Respekt - und somit machten wir uns alle glücklich und zufrieden auf ins Stadtzentrum. Das Zentrum war echt schön und nicht zu touristisch, auch wenn so einige seltsame Läden uns etwas stutzig machten.
Mittwoch entschieden wir uns erneut Autos auszuleihen um während unseres kurzen Aufenthaltes so viel wie möglich von Paros zu sehen (Und wieder durfte ich als Beifahrer mit unzureichender Karte fungieren). Unser erstes Ziel war nach Vivians Reiseführer - Tipp Lefkes, ein Dorf im Zentrum der Insel. Nachdem wir die Straße gefunden hatten die uns dort hinführen sollte fing es jedoch an zu regnen und somit hieß es Kommando zurück. Wir eilten zurück auf den Zeltplatz und versuchten unsere Sachen die wir vor dem Zelt gelassen hatten noch ins Trockene zu retten… besser zu spät als nie. Der zweite Anlauf Richtung Lefkes glückte dafür jetzt umso schneller und stellte sich als Unterrichtsstunde in griechischer Radiomusik heraus- wirklich sehr aufschlussreich die Übersetzung der einfallsreichen Texte („Skaze, skaze, skaze kai me file“- halt den Mund (x3) und küss mich).
Die erste allgemeine Frage an Vivian nach unserer Ankunft in Lefkes war: „Und, was gibt es jetzt hier zu sehen?“…Nun ja, wir waren alle etwas verwöhnt von Santorini. ;-) Lefkes ist echt schön gelegen inmitten grüner Hügel von denen aus man das Meer an der Ostküste sehen kann. Das Dorf war auch echt niedlich, mit vielen kleinen Gassen und einer schönen Kirche. Nach dem Dorfrundgang hatten wir dann aber auch genug gesehen und fuhren nun zum Pounda beach. Mal wieder waren wir so gut wie mutterseelenallein, denn es war zum Glück eben noch keine Touristensaison, und wir warteten auf die Sonnenstrahlen die den Startschuss zum Baden geben würden. Das Wasser war sehr, sehr erfrischend - um nicht zu sagen saukalt, aber soll ja gut sein für den Kreislauf. ;-)
Frisch durchblutet gings dann auf zur letzten Station des Tages, nach Naoussa. Was wir dort wollten? Reiche Leute beobachten, denn der Reiseführer hatte Naoussa als Ferienort der Schönen und Reichen angepriesen an dem man bei einem Kaffee ebendiese beobachten sollte - das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. :-P Nun ja…reiche Leute haben wir leider nicht ausfindig machen können aber schön war Naoussa trotzdem… es gab eine kleine Brücke, eine Festung und eine schöne Aussicht zu sehen.
Den letzten Abend gemeinsam auf Paros wollten wir in einer netten Taverne verbringen. Selbige war relativ schnell gefunden und stellte sich als Glücksgriff heraus… die Gastgeber waren super nett, animierten uns unsere Griechischkenntnisse an den Mann zu bringen und das Essen war auch super lecker. Zum Gelingen des Abends trug natürlich nicht zuletzt der hauseigene Wein bei (und das sofortige Auffüllen des selbigen nach dem letzten Tropfen ;-)). Um Mitternacht hieß es für Stathis und mich Tschüss sagen denn für uns ging es selig schlummernd nach Athen. Am nächsten Morgen begaben wir uns von der Fähre in die Metro, in den Bus und bei Stathis zu Hause nach einem Frühstück und einer Dusche wieder direkt ins Bett.
Soviel zu unserem Inselhopping - es war einfach spitze!