Von mir für dich - ein Spanier, ein Didgerodoo und eine Freundschaft
Als ich eines schönen Abends zu Hause auf meiner Couch Gemütlichkeit suchte, um etwas abzuschalten, denn es waren gerade die Tage nach unserem großen Reggae Benefiz Open-Airs "Riding Higher", klingelte unerwarteter Weise mein Telefon. Ring Ring!
Als ich eines schönen Abends zu Hause auf meiner Couch Gemütlichkeit suchte, um etwas abzuschalten, denn es waren gerade die Tage nach unserem großen Reggae Benefiz Open-Airs "Riding Higher", klingelte unerwarteter Weise mein Telefon. Ring Ring!
Ich nahm den Hörer ab und am anderen Ende hörte ich die Stimme einer alten Freundin namens Sultan. Sie erzählte mir, dass sie gerade in München am Bahnhof sei und dort zufällig jemanden Interessantes für mich, als Musiker im Projekt Handicapped-Art-Works e.V., kennengelernt habe. Sie meinte weiter, dass sie gerne mit dieser Person bei mir vorbeischauen wollte, um sie vorzustellen. Als spontaner Mensch, der sowieso gerade im Begriff war, einen mehr oder weniger eintönigen Fernsehabend zu verbringen, signalisierte ich natürlich gleich Bereitschaft für ein Treffen.
Nach circa einer Stunde, die ich zum Kochen und zum Aufräumen nutzte und in der ich noch einen jamaikanischen Freund mit seiner Frau telefonisch zum Essen und Jammern einlud, klingelte schon meine Hausglocke. Ding Dong!
Ich öffnete und konnte meine Freundin Sultan und ihre neue Bekanntschaft begrüßen. Er hieß Sergio, kam direkt mit dem Auto von Barcelona und sah ein bisschen so aus wie Jesus. Wir unterhielten uns in Englisch, da mein Spanisch und sein Deutsch nicht ausreichten. Sultan unterhielt sich auch in Englisch mit uns, indem sie Hände und Füße des Öfteren zur Hilfe zog.
Wir waren uns auf Anhieb sympathisch, als wir uns so austauschten und im Wohnzimmer Platz nahmen. Wir warteten noch auf Dada und seine Frau Ulrike, meine anderen Gäste und aßen dann lecker zu Abend.
Nach dem Abendessen gesellten wir uns wieder ins Wohnzimmer, allerdings nicht ohne dass Sergio erst sein Didgeridoo, ein australisches Musikinstrument, aus seinem Wagen holte.
Dadaman hatte wie immer seine Gitarre am Start. Als die Session begann improvisierte ich den Riddim mit Beatbox, holte mir aber dann meine Trommeln. Dada sang eine Reihe cooler Lieder, während Sergio und ich mich im Toasting abwechselten. Er hatte eine Loco Latino Flow, der sich gut bei Dada und mir einbringen ließ. Der Jam dauerte den ganzen Abend und wir hörten nur zu einzelnen Teepausen auf. Es war nicht nur ein schöner Abend, sondern auch ein multikulturelle Jam-Session.
Sultan musste um ca. 23.00 Uhr nach Hause, da sie am nächsten Tag wieder zur Arbeit musste. Ich lud Sergio ein, eine Weile mit mir abzuhängen. Der willigte erfreut ein, da er sowieso nicht wusste, wo er bleiben sollte, bis er sich auf den Weg nach Heidelberg machen wollte, um dort einen Arzt zu treffen, der das Digeridoo in seiner Musiktherapie anwandte. Er wollte sich mit ihm austauschen und sehen, ob er etwas für sich lernen konnte.
Insgesamt blieb Sergio fünf Tage. Er brachte mir Digeridoo spielen und Zirkulationsatmung bei. Wir tauschten unsere Demo-CDs und produzierten zusammen Sound am Computer. Er half mir am Wochenende meine CDs zu verkaufen und erzählte mir sehr viel über Barcelona, schöne Frauen und seine musikalischen Projekte und Ziele.
Auch war er bereits Veranstalter bei diversen Festivals in Spanien. Vielleicht werden wir in diesem Bereich noch gut kooperieren können. Ich brachte ihn zu meiner Mutter und sie erteilte ihm den ersten Reiki-Grad (Alternative Heilmethode mit Handauflegen). Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und viele gemeinsame Interessen. Mein Spanisch konnte davon profitieren und Joel lernte etwas Deutsch in seiner Zeit hier. Der Abschied fiel uns beiden sehr schwer. Seither halten wir in regelmäßigen E-Mails Kontakt. Gerade ist er in Italien an einer Theaterschule und bereitet eine Aufführung vor. Nächstes Jahr, wenn er wieder in Barcelona für sein Festival plant, will er uns eventuell einladen und wir werden kommen. Es besteht die Möglichkeit für uns beide, an unserer internationalen Netzwerkstruktur weiter zu arbeiten. Und ich glaube fest, dass wir zusammen noch einiges rocken werden. „Peace out 2 my man Sergio outa barca, bless, binki!!!!“