Vappu
"Vappu" und "Sima" am 1. Mai und Finn_Sim feiert kräftig mit, begehen die Finnen diesen Feiertag doch mit sehr viel mehr Luftballons und Papierschlangen als hierzulande. Und Dietlinde-Kylliki durfte auch nicht fehlen...
Die Woche begann mit einem herrlichen Sonnenwetter, endlich mal wieder raus und Fahrrad fahren, den blauen Himmel genießen. Doch die 14° Grad Plus sind immer noch recht kühl gehalten.
Im Jugendhaus gab es diese Woche zwei besondere Ereignisse. Das erste war, wir haben Handseife selber hergestellt. Verschiedene Formen standen uns zur Verfügung, ebenso viele unterschiedliche Farben.
Irgendwie hatte ich mir das komplizierter vorgestellt, doch es ging relativ einfach und schnell. Die Kinder hatten unter anderem auch ihren Spaß dabei und das ist ja das Wichtigste.
Am nächsten Tag drehte sich alles um "Vappu". Der erste Mai (Vappu genannt) wird hier richtig verrückt gefeiert. Es gibt Karnevalskostüme zu kaufen, Gesichtsschminke und all die ganzen Sachen, wie Luftschlangen, Luftballons, Tröten…
Mir kam das alles ziemlich komisch und merkwürdig vor. Es ist halt anders als bei uns. Und so feierte ich mit den Kinder meine erste Vappu-Party. Natürlich darf es nicht an dem sonderbaren Getränk fehlen – Sima – eine Art Limone-Sprudel-Mixgetränk, normalerweise mit einem kleinen Alkoholanteil, doch für die Kinder selbstverständlich ohne Alkohol. Passend dazu werden Berliner gegessen.
Unter anderem ist dieser Tag den frischen und ehemaligen Abiturienten gewidmet. Als Symbol dessen besitzt jeder eine Abiturskappe, die man an diesem Tag dann tragen darf.
Trotz der seltsamen Feierlichkeiten dachte ich mir, wenn ich schon hier bin, dann will ich auch einen echten finnischen Vappu (jugendfrei) feiern. Also hilft nur noch fragen, wer Lust und Zeit hat. So gut wie alle waren verplant. Bis auf Jutta! Also Freitagabend, Vappu-Party für zwei!
Es störte uns nicht sonderlich. Das richtige Sima stand schon kühl, die anderen Partygäste erfanden wir selber. Wir hatten so viele bunte Luftballons aufgeblasen und Luftschlangen verteilt, dass die komplette Wohnung davon voll war! Mit guter Musik, Chips, Cocktails verschönerten wir uns den Abend.
Irgendwann kamen wir auf die lustige Idee, die Luftballons mit Gesichtern aufzupeppen und ihnen dann Namen zu geben. Natürlich nicht irgendwelche Namen! Wir mixten finnisch-deutsch. Die Männer starteten mit einem finnischen alten und endeten mit einem deutschen alten Namen, bei den Frauen war es umgekehrt. So entstand zum Beispiel ein Urho-Gotthart oder eine Dietlinde-Kylliki!
In der Nacht kam spontan Laura mit zwei Freundinnen vorbei und wir machten uns auf in die – RED MOON Bar. Ein großer Haufen Betrunkener standen schon in der Schlange an. Die Bar an sich war ganz ok, doch die Musik, naja so 90er-Jahre-Style, das muss nicht nochmal sein.
Irgendwann um vier Uhr morgens lagen wir wieder im Bett. Die Bar schloss nämlich um halb drei. Nachdem Jutta und ich ausgeschlafen hatten, "backten" wir einen Kuchen, der erst fertig wird, wenn er fünf Stunden im Kühlschrank stand. Die Wartezeit lohnt sich auf jeden Fall! Einer der leckersten Kuchen, die ab sofort auf meine Nummer-Eins-Liste kommen!
Die Hauptstraße wurde wie ein Markt errichtet und überall konnte man Süßigkeiten kaufen und mehr Verkleidungen, Masken, Luftballons etc. Wieder bei Jutta daheim hockten wir uns vor den Fernseher, um uns eine DVD anzugucken.
Davor backten wir jedoch noch Waffeln "unser Mittagessen quasi" und zum Abend gab es dann den leckeren Kuchen! In diesem Sinne, ein voller Magen studiert nicht gern. Bis zum nächsten Bericht!
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