Urlaub mit Maarja Küla
Für Barbara steht eine Woche Urlaub auf der estnischen Insel Hiiumaa auf dem Programm. Sie berichtet, was während der Anreise dorthin und der Inselerkundung so alles passiert.
Es war soweit, am Montagmorgen ist das ganze Dorf zu einem 6-tägigen Urlaub mit dem Ziel Hiiumaa aufgebrochen. Nachdem ich schon mal im Winter dort war, konnte ich jetzt noch mal alles ein halbes Jahr später im Sommer anschauen.
Nach dem Frühstück wurden erstmal alle Sachen in den großen Reisebus gepackt und noch ein paar organisatorische Dinge geklärt, ehe es losging. Mit einem kurzen Zwischenhalt in Tartu, einer Mittagspause an einem Badesee, kamen wir abends in der Nähe von Türi an der Waldhütte an, wo wir die erste Nacht verbrachten.
Dort war es echt urig, denn es war so eine Hütte von RMK, der estnischen Forstverwaltung, die jedem kostenlos zur Übernachtung zur Verfügung stehen. Sie sind ganz einfach, ohne Strom und mit fließendem Wasser in freier Luft (=Bach), Plumpsklo, einer Küche mit Holzofen, einem großen Raum unten und noch einem „Schlafzimmer“ unterm Dach, wo ein breites Holzbett steht; vor dem Haus ist noch eine Feuerstelle, wo wir dann gekocht bzw. gegrillt haben.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Hiiumaa. Die Mittagspause war bei den ältesten Burgruinen von Estland, von denen jedoch nicht mehr allzu viel zu sehen war. Dann ging es weiter über Haapsalu nach Rohuküla, wo dann die Fähre nach Heltermaa auf Hiiumaa übersetzte.
Von dort waren es nur noch wenige Kilometer bis zu unserer Unterkunft, eine Art Schülerwohnheim in Suuremõisa. Abends haben wir nicht mehr viel gemacht, die Zimmer bezogen, gegessen, Karten gespielt. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück los mit der Inselerkundung im Süden: mit der kleinen Insel Kassaari, die direkt vor dem Festland ist und man gar nicht mehr merkt, dass es eigentlich eine Insel ist.
Danach in den Nordwesten, auf die Halbinsel, wo es gleich 2 Leuchttürme gibt. Abends fand dort noch eine Disko im Rahmen eines estlandweiten Treffens von Behinderten statt. Deshalb sind wir auch relativ spät zu unserer Unterkunft gekommen und sind deshalb am nächsten Tag erst später gestartet.
Es ging zur nördlichen Halbinsel Tahkuna, wo auch wieder ein Leuchtturm steht, der erklommen wurde. Danach ging es noch in ein kleines Militärmuseum und zu unterirdischen Munitionslagern der Russen. Über die Inselhauptstadt Kärdla sind wir wieder zum Abendessen nach Suuremõisa.
Freitagmorgen ging es früh los, da die Fähre schon um 10.30 Uhr fuhr. Wieder auf dem Festland angekommen ging es weiter über Pärnu nach Uulu, denn dort lebt die Familie von Tjorven, einer Bewohnerin des Dorfes. Sie besitzen ein Gästehaus, wo gerade die estnische Fußballmannschaft FC Levatia untergebracht war. Sie schenkten uns Trikots und von ihnen signierte EM-Bälle.
Nach dem Essen ging es noch ein bisschen weiter in den Süden zu einem super schönen Campingplatz im Wald direkt am Meer. Der ist auch von der estnischen Forstverwaltung und kostenlos, es gibt zahlreiche Feuerstellen mit Sitzbänken und dazu einen wunderbaren Sonnenuntergang am Abend.
Nachdem es abends sehr spät wurde habe ich mit Jéromine die paar restlichen Stunden am Strand geschlafen. Samstags war auch schon der letzte Tag unserer Reise, wir waren früh noch am Strand und sind erst nachmittags gegen 16 Uhr zurück ins Dorf gefahren, wo wir - nachdem schon einige vorher irgendwo ausgestiegen sind - gut gelaunt wieder angekommen sind.
Es war wirklich eine tolle Woche und ich bin immer noch fasziniert, dass alles so gut geklappt hat, auch mit den Bewohnern.