Urlaub in Schweden
6 Tage Urlaub im Land von den Mumins, Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und Co.
Darauf hatte ich mich schon seit einiger Zeit gefreut. Einfach mal ein paar Tage Urlaub machen. Zusammen mit einer Freundin, die auch in der Nähe von Aarhus einen Freiwilligendienst macht, ging es am 19. April los in Richtung Göteborg. Den Trip hatten wir seit Anfang März geplant. Und seitdem war die Vorfreude groß. Mit dem Zug ging es morgens los Richtung Norden nach Frederikshavn und mit genügend Umsteigezeit mit der Fähre rüber nach Göteborg. Nach gut 7 Stunden unterwegs sein kamen wir im Hafen von Göteborg an. Wie typische Touristen aus einer Zeit, wo es noch kein Google Maps gab, haben wir mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken ganz oldschool mit einer Papierkarte unseren Weg zum Hostel gesucht. Das war schon witzig. Auf dem Weg ist uns gleich aufgefallen, dass die Straßenschilder in Schweden oft etwas anders gestaltet sind als in anderen Ländern. Reflektierende Schilder, die an Betonabsperrungen an der Straße hängen oder die in Kurven an manchen Straßen stehen, sind normalerweise rot und weiß. Aber in Schweden sind die blau und gelb. Da nimmt der Nationalstolz doch noch mal ganz andere Formen an.
Nachdem wir im Hostel eingecheckt hatten, sind wir los und haben uns etwas in unserem Stadtviertel umgeschaut. Dabei haben wir eine Schule gefunden, die in einer Burg war, und einen Aussichtspunkt mit Turm, der ganz früher einmal Teil einer ausgeklügelten Verteidigungsanlage war. In den Turm kam man leider nicht rein, hatte aber einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt. Am nächsten Tag ging es weiter mit dem Umschauen in der Stadt. Erst haben wir einen ganz kleinen Stadtteil Göteborgs besucht, der so aufgebaut ist wie die Stadt in den 1700er- und 1800er-Jahren. Sehr schön, aber man ist aufgrund der Größe sehr schnell durch. Von da ging es weiter in den Stadtteil Haga, der auch als Altstadt dient und bekannt ist für die vielen kleinen Cafés, Restaurants und anderen Geschäfte. Zwischendrin traf man auch immer mal auf blühende Kirschbäume. Den Rest des Tages haben wir uns noch mehr der Stadt angeschaut und sind durch verschiedene Parks gelaufen.
Ein ähnliches Programm hatten wir uns auch später in Stockholm vorgenommen. Am 21. April ging es nämlich per Zug weiter dorthin. Aber der erste große Programmpunkt war eine fast 4-stündige Bootstour durch den inneren Stockholmer Schärengarten. Auf dieser Fahrt haben wir einiges der Stadt vom Wasser aus gesehen und natürlich sehr viele sehr kleine und etwas größere Inseln. Das war eine super schöne Erfahrung (auch wenn der Wind draußen auf dem Boot doch recht kalt war). Das Wetter war fantastisch und es sah dort etwa so aus, wie man sich das vorstellt. Kleine Felseninseln, auf denen bunte Schwedenhäuschen stehen. Wer mal in Stockholm ist und die Möglichkeit hat, der*dem empfehle ich so eine Bootstour zu machen. Aber nicht nur die ist empfehlenswert in Stockholm. Auch die Altstadt Gamla Stan ist sehr schön. Viele alte Häuser, die in engen Gassen viele Geschäfte beherbergen. Dort sind wir am Tag darauf auch ausgiebig durchgelaufen. In einem Café habe ich dann auch noch klassisch bei Tee und Zimtschnecke Postkarten geschrieben. Außerdem waren wir in Skansen. Das ist ein recht großes Freilichtmuseum auf einer der Stockholmer Inseln. Dort kann man alte schwedische Häuser besichtigen, sich anschauen, wie die Samen gelebt haben und auch einige Gehege mit typisch skandinavischen Tieren, wie Elchen oder Braunbären, gibt es dort. Abgerundet wurde der Tag noch damit, dass wir uns neben unserem Hostel (ein Boot in der Innenstadt, das zu einem Hostel umfunktioniert wurde) am Wasser den Sonnenuntergang angeschaut haben.
Die dritte und letzte Station der Reise war dann Malmö. Malmö ist einwohner*innenmäßig etwas größer als Aarhus, aber in der Innenstadt kann man ganz leicht alles fußläufig erreichen. Das haben wir auch gut ausgenutzt. Nachdem wir nachmittags am Bahnhof ankamen, sind wir zum Malmö Schloss gelaufen und haben uns das kurz von außen angesehen. Dort drin ist heutzutage ein Museum. Zu einem ordentlichen Schloss gehört natürlich auch ein Schlossgarten. Dort haben wir uns auch kurz umgeschaut und auf einer Bank das Wetter und die Umgebung genossen. Dabei hatten wir die ganze Zeit schöne Hintergrundmusik mit ordentlich Bass, weil dort ein Zirkus stand, in dem gerade Vorführung war. Nach dem Check-In im Hostel haben wir uns dann noch die Altstadt angesehen. Die ist auch schön, kommt meiner Meinung nach aber nicht an die in Stockholm und Göteborg ran.
Der nächste und letzte Tag (Sonntag, 24.4.) war zur Hälfte von der Rückreise geprägt. Aber wir haben trotzdem noch etwas in Malmö gemacht. Nach einem gemütlichen Frühstück im Hostel sind wir zum alten Leuchtturm von Malmö gelaufen (der erstaunlich klein ist) und haben uns etwas den Hafen angeschaut. Danach gab es noch einen ausführlichen Spaziergang durch den Teil des Schlossgartens, den wir noch nicht gesehen hatten. Dabei haben wir eine Enten-Mama mit ihren sehr kleinen Küken gesehen. Sehr niedlich. Dann war es auch schon Zeit, sich etwas zum Mittagessen zu besorgen und in den Zug zu steigen.
Ich fand den Urlaub sehr schön. Wir hatten fast durchgehend Sonne und sind viel rumgekommen und haben viel gesehen und erlebt. Das ging zwar sehr auf Kosten unserer Füße und Beine, die irgendwann sehr erschöpft waren vom vielen über Asphalt laufen, aber das war es wert.