Und das war's!

Zwei Wochen Ferien liegen hinter mir und in denen habe ich es mir richtig gut gehen lassen. Zum Beispiel habe ich – laut Globus – das erste Mal in meinem Leben Europa verlassen. „Laut Globus“ weil ich in Melilla war. Das ist eine spanische Stadt im Norden von Afrika. Insofern waren wir also noch auf Europäischem Boden. Dort war ich ein paar Tage mit einem mexikanischen Freund, den ich hier in Málaga kennen gelernt habe.

Bei unserer Ankunft waren wir ein wenig enttäuscht, weil Melilla nicht wirklich viel zu bieten hat. Was sie aber haben, ist ein wunderschöner Strand und eine bezaubernde Küste mit einem wunderschönen Meer. Man sollte also nicht meinen, dass das Mittelmeer überall gleich aussieht. Und so haben wir dort doch sehr viel Spaß gehabt und es uns mal richtig gut gehen lassen.

Eigentlich hatten wir geplant Marokko zu besichtigen, aber das haben wir zum Glück gelassen. Denn in Melilla hat mich Antonio darauf aufmerksam gemacht, dass man ohne Reisepass nicht in jedes Land einreisen kann. Irgendwie logisch, aber da ich, wie schon gesagt, noch nie außerhalb Europas war, hatte sich diese Frage nie für mich gestellt und so habe ich darüber auch nicht nachgedacht.

Na ja wie dem auch sei, auf der Rückreise wurden wir von der “Dein Freund & Helfer GMBH” gefilzt und so nahmen wir noch an einer kostenlosen Touristenführung durch die Hafenpolizeigebäude in Melilla teil.

Gerade wieder in Málaga bin ich dann auch weiter nach Barcelona gefahren. Der Zug war ausgebucht, also blieb mir nur der Bus. 16 Stunden mit Stopp in jedem noch so kleinen Dorf. Bombensache dachte ich und bin im Flugzeug zurückgeflogen. Barcelona war echt eine sehr, sehr schöne Stadt. Ich bin beeindruckt, wie viel Kultur die Catalanen dort in einer Stadt angesammelt haben.

Apropos Catalanen: In Barcelona werden zwei der vier Sprachen Spaniens gesprochen. Das Castellano (Spanisch) und das Catalan. Wo genau das herkommt kann ich nicht sagen. Mir wurde gesagt, es wäre eine Mischung aus Spanisch-Deutsch. Ich konnte aber kein Deutsch erkennen. Die Italiener streiten ab, dass es eine Spanisch-Italienisch Mischung sei und die Franzosen erkennen auch nichts Französisches. Ich weiß nur, dass die Catalanen sehr stolz auf ihre zweite offizielle Sprache sind und so alles auf Catalan erscheint.

Am ersten Tag habe ich mich sofort in den Touristenbus gesetzt und mich fünf Stunden an jeden sehenswerten Ort Barcelonas fahren lassen. So habe ich zum Beispiel Gaudis Sagrada Familia gesehen. Die angeblich einzige Kathedrale der Welt, die noch im Bau ist und 2025 fertig gestellt sein soll. Meine Angst gegenüber Museen habe ich in Barcelona auch überwunden und mir eine temporale Titanicausstellung angeschaut. Vier Stunden mit einem Discman Bilder und Originalstücke der Titanic angeschaut. Fazit: Es war außergewöhnlich schön und zur Besichtigung echt gut. Aber in großen Städten fühle ich mich nicht so wohl wie im Grünen :-)

Zurück bin ich ja dann im Flugzeug. In Málaga angekommen tobte auch schon die Feria. Eine riesige Kirmes außerhalb von Málaga und im Zentrum. War wirklich sehr beeindruckend. Die anderen Tage der Ferien, die noch übrig geblieben waren, habe im Bett am Strand oder im Nachtleben Málagas verbracht. Das waren die Ferien.

Gestern Abend hatte ich noch einen kleinen Abschied vom Karate (übrigens habe ich die zweite Prüfung im Karate bestanden). Nach dem Training sind wir noch mal etwas Essen gegangen. Und ich muss sagen, das wird eine Sache sein, die ich an diesem Jahr am meisten vermissen werde. Nicht das Essengehen, sondern die Karateschule.

Am Samstag gibt es noch eine Barbecueparty am Strand, und dann werden die Koffer gepackt. Ich freue mich schon richtig aufs grüne Deutschland und auf den ganzen vielen Regen :-)