Und da geht es weiter - von einer Aktion zur nächsten!
Bei mir will einfach keine Ruhe einkehren (Und das ist auch gut so!) - Ein Bericht über Spinnen, Kuhfähren, Traktoren und viel Regen mit seinen Folgen.
So, es wird Zeit, dass ich mich mal wieder an alle da draußen melde :)
Nach einem sehr schönen Start im Smakkecenter und nachdem ich mein Arbeitsumfeld so richtig kennen gelernt habe, stand auch chon vor ca. 3 Wochen
die erste "Feuerprobe" an. Rikke und Flemming waren beide den ganzen Tag nicht im Smakkecenter und Marta und ich waren auf uns allein angewiesen.
Als die ersten Gäste in das Kaffee kamen, kam es aber schon zu den ersten Komplikationen. Wie bediene ich die Kasse richtig?
Was mache ich, wenn jemand unbedingt eine Quittung für den Museumseintritt haben will? Wie geht das wenn jemand mit Kreditkarte zahlen will?
Und wie kann ich jemand Geld rausgeben, der nur etwas von seiner Kreditkarte abheben will?
Fragen über Fragen, aber niemand war da, der sie alle beantworten konnte. Naja irgendwie haben wir dass dann geschafft ne Menge Geld in das Kassensystem
einzugeben, ohne das aber in Wirklichkeit einzuzahlen oder rauszugeben. Am nächsten Tag liesßen wir uns das nochmal richtig erklären - und jetzt hab ich zumindest das Gefühl beim nächsten Mal die Kasse unter Kontrolle zu haben.
In derselben Woche regnete es abnormal viel, mehrere Tage lang fast durchweg. Dass hatte a) zur Folge, dass wir jeden Morgen erstmal die 4 Smakkejollen, das Speedboot und den größeren Kahn manuell und/oder mit Handpumpe auspumpen/schöpfen konnten.
Nach dem vielen Regen stellte meine Gastfamilie fest, dass im Keller eine Menge Wasser stand. Wir benötigten zu dritt zwei Stunden um das Wasser in Eimern aus dem Keller
zu befördern. Die nächsten 3 Tage lief dann immer wieder noch ein bisschen Wasser nach.
In der darauffolgenden Woche hatten wir im Smakkecenter auch noch das gleiche "Glück" mit dem dortigen Keller.
Ich weiß nicht, ob ich dass schonmal erwähnt hatte, aber auf Stryno gibts tausende von Spinnen. Es sind unvorstellbar viele - und wenn man mal die Plage mit dem Staubsauger (in english: vacuumcleaner) unter Kontrolle hatte, hat man am nächsten Tag mindestens genausoviele wieder im Zimmer. Ich muss sagen,
dass ich nun sicher jede erdenkliche Spinnensorte aus ganz Dänemark kenne. Eventuell kann ich Sie sogar nach dem Jahr alle beim Namen nennen.
Sowie: Fette, hässliche Sorte 1/Kleine, noch hässlichere Sorte 5/Ultra fette und beißende Viecher 4/ oder auch die "Nicht kaputt zu bekommenden Tyrannen 100.
Weitere Namen folgen.... Jedenfalls bereinigten wir eines Tages das Smakkecenter unter dem überstehenden Dach im Bereich des Kaffee's, und dem Campingplatz.
Diese Arbeit wurde seit geschätzten 2 Jahren nicht mehr erledigt, und mann kan sich da ja ausmalen anhand meiner vorherigen Schilderung wie das unter dem Dach aussah :D
Jetzt aber ma zu anderen Dingen ausser nur Putzen, sonst denkt ihr am Ende nur, dass wie hier nur am Putzen sind.
Mein Sprachunterricht fängt in 2 Wochen in Svendbourg an. Dazu waren wir erst im "Jobcenter" damit der Staat Dänemark uns als "würdig" einschätzt, dass wir bis zu 3!!! Jahre Sprachunterricht bezahlt bekommen. Das is ziemlich cool! Wir werden vorraussichtlich 1 bis 2mal die Woche uns dort in der Schule blicken lassen, da wir ja nich arbeiten müssen.
An diesem Tag kaufte ich mir in Svendbourg ein riesen Eis (Siehe Facebook) mit 5 Kugeln, 2 Sorten Schlagsahne und einem "Negerkuss" :D Das war echt eine Menge, aber ich hab den Eisberg ohne innere Erfrierungen besiegt. Zudem erwarb ich noch ein paar Fußballschuhe, denn jeden Mittwoch is hier in Stryno Fussball auf nem sehr schönen
Rasenplatz. (Wenn der mal nicht unter Wasser steht).
Um meine CPR Nummer zu bekommen (Ohne die echt nix geht: Kein Konto, Arzt, Wildcard...) bin ich eines Freitags nach Rudkobing. Blöd nur, dass die Kommune um 12 Zumacht und ich
12.08 Uhr dort war. Noch blöder, dass die nächste Fähre dann erst 14.20 Uhr geht. Naja ich hätte natürlich vorher mal auf die Öffnungszeiten kucken können.
Beim zweiten Anlauf waren wir Montags oder so um 9 da. Die machen aber erst um 10 Uhr auf, was Kaffee, Zigarette und leckeres dänisches Gebäck beim Bäcker bedeutete.
Als wir dann 10.30 Uhr alles geklärt hatten, stellten wir fest, dass die nächste Fähre erst 14.20 Uhr geht....
Was ein Kurtrip nach Svendbourg und zurück bedeutete, da der Wind zu stark war und Flemming uns so nicht mit dem Speedboot abholen konnte.
Als nächste große Sache stand meine erste Runde "Kühe umherschippern" mit der Kuhfähre "Yrsa" auf dem Plan. In der frühe ging es los, und gegen 18 Uhr waren wir zurück.
Wir schipperten ein paar Kühe, viele Schafe und einen Bagger von Insel zu Festland in zwei Fahrten. Wir lernten, wie man mit dem Kahn richtig anlegt, welche Leinen zuerst und wie festgemacvht werden müssen.
Wir merkten, was passiert, wenn man den Fender nicht an der Richtigen stelle hat und wieviel Kacke so ein paar Kühe auf ner 1,5 Stündigen Fahrt produzieren können.
Außerdem durften wir Yrsa steuern, was gar nicht so einfach ist! Vorallem einen konstanten Kurs zu halten. Die parallele Arbeit mit Navi und Kompass ist dabei sehr wichtig, denn sogar mitten im Wasser gibt
es Stellen, die nur einen oder 2 Meter tief sind - und die wenn möglich nicht unbedingt angesteuert werden sollten.
Am Ende der Tour konnten wir dann mit Wasserschlauch und Besen die ganze Kuhkacke vom Boot runter spülen. Was aber eher mehr Spaß als Ekel macht :) !
Als ich dann Abends wieder zu Hause war, hatte ich den ganzen Abend über das Gefühl, als würde ich noch immer auf einem schwankenden Kahn sein. Zudem kam noch die Müdigkeit dazu, wass mich komplett wirre machte. :D
In den letzten Tagen konnte ich im viel zu engen Gankörperkondom noch ein bisschen den Stall mit Schwedenrot streichen, zur Belustigung von alle möglichen Leuten, die mich in dem Outfit sahen.
woraufhin ich beschloss davon eine Fotoserie zumachen, die Ihr bei Facebook bewundern könnt.
Zu meinem Enttäuschen sind alle Rammsteinkarten für die 2 Konzerte im Februar 2012 komplett ausverkauft. Was mich sehr, sehr ankotzt... Aber dafür spielt Digitalsim im Oktober in Kopenhagen. Darauf freu ich mich schon jetzt!
Die letzte Woche war voller Sonnenschein, und ich bin so "braun" wie noch nie diesen Sommer geworden (zumindest an den Armen, Beinen und im Gesicht).
Wenn ich mal einen Tag frei hab, schlafe ich sehr gern bis mindestens um 12, da ich sonst immer um 7.30 Uhr aufstehen muss.
Vor 4 Tagen oder so, schafften Marta und ich (Marta saß am Steuer!) den Traktor leer zufahren, und das bei einem Diesel Motor. Mir hatte halt niemand gesagt, dass ich doch auch mal ab und zu nach dem Tank sehen soll. Noch weniger wusste ich, dass man nen leer gefahrenen Diesel nicht versuchen soll zu starten, da er sonst nur viel Luft anzieht.
Jetzt weiss ich das aber. :D Zumindest stand der Traktor mitten auf dem Weg zwischen Smakkecenter und Hafen, voll in der Mitte der Straße und mit Hänger einfachso da.
Was irgendwie sehr peinlich und lustig zu gleich war. Flemming rief den "Automechaniker", (der zudem noch Klempner, Schlosser, Polizist und Fahrrad Spezialist ist).
In wenigen Handgriffen war dann die Luft aus dem Motor wieder raus.
Mittlerweile hab ich die Erfahrung gemacht, wie es ist mit Yrsa zu fahren, wenn auf dem Wasser nur noch Nebel und sonst nichts zu sehen ist. Verbunden mit Monsun und Sturm.
Da wird es es krass das Schiff unter kontrolle zu halten. Und ohne Kompass und Navi wäre man komplett im Ar***!
Vor kurzem waren wir bei einer netten Familie auf Stryno zum Abendessen eingeladen. Die haben einen Sohn in meinem Alter, der mal zu besuch da war. Er hat sehr gute Verbindungen, zu den Leuten
die das Roskilde organisieren. Ich hätte somit die Chance als Freiwilliger auf dem Roskilde zu arbeiten (insgesamt 24h - und das in einer Woche) und dafür die 240 Euro Festivalkarte (VVK Preis!!!) kostenlos zu bekommen. Das werde ich mir ganz sicher nicht entgehen lassen!
Sooo, das wars jetzt auch erstmal. Die kommende Woche habe ich mein erstes Seminar, auf was ich mich schon freue wie Sau. In der Hoffnung viele neue gleichaltrige Freiwillige
aus ganz Dänemark kennen zu lernen und mit denen richtig einen drauf zu machen!
In diesem Sinne, Prost und Tschüssie, Bis bald, Paule!