Trondheim, UKM und Kjæresten :)
Lauter neue Erfahrungen für Fussel im Januar - ein toller Beginn des Jahres!
Hei! Es ist soo unglaublich viel passiert, dass ich sogar mit dem Telefonieren mit meinen Eltern noch gar nicht hinterher gekommen bin ;) Auf der einen Seite ist das was echt Schönes, da ich mich in Norwegen damit nie langweile und auch nicht Zeit habe, Heimweh zu bekommen, auf der anderen Seite freue ich mich jedesmal, wenn ich Kontakt nach Deutschland habe und von meinen Freunden und Verwandten erfahre, wie es ihnen ergeht.
Nach dem anstrengenden Trainingswochenende kam am Mittwochabend unser Abschlussfest vom alten Jahr! So haben sich alle freiwilligen Helfer in der Frivilligsentrale getroffen und einen schönen Abend mit viel Essen verbracht. Mit Lotto wurde der Abend dann beendet. Ich habe nicht mitspielen können, da es leider keine Kärtchen mehr zu kaufen gab, da so viele Norweger so viele haben wollten, um eine höhere Chance zu haben, den Hauptpreis – ein Kuchentransportgefäß- zu ergattern. Ich durfte also Glücksfee spielen.
Das Wochenende verlief dann endlich mal wieder ziemlich ruhig mit viel daheim rumhängen und relaxen. Das muss halt einfach auch mal sein! ;) Gerade wenn man weiß, dass die nächsten Wochen ziemlich aufregend und anstrengend sein werden. So schaute ich eine Menge viele und gab meiner Seele ein bisschen Zeit zum baumeln.
Montag bekam ich meinen inzwischen regelmäßigen Besuch von Sophie und ich konnte mal wieder über alles mögliche mit ihr reden. Für mich ist dieser Besuch immer etwas sehr sehr Schönes, auch wenn ich damit mein Morgentraining verpasse, lohnt es sich.
Am Mittwochabend und Donnerstag morgen hatten ich meine zwei letzten Trainingseinheiten für den Schwimmwettkampf. Ich fühlte mich total unvorbereitet. Die Wenden beim Schwimmen würden mich wohl um eine gute Zeit bringen. Donnerstag stand ich kurz vor 6Uhr auf. Freitag ging es dann ja schon um halb 6 morgens mit dem Bus nach Trondheim. Gut, das ich das Wochenende vorgeschlafen hatte ;)
Die sechs Stunden Busfahrt waren zwar recht lang, aber voller spannender Geschehnisse. Ich lernte meine Leute aus meiner Gruppe besser kennen und freute mich, ein ganzes Wochenende mit ihnen verbringen zu können. In Trondheim angekommen, fuhren wir erstmal zum Hotel,wo wir noch drei Stunden Freizeit hatten. Das Hotel war der Hammer! Es war mit Pool und wunderschönen Zimmern ausgestattet. Ich war mit zwei Mädels zusammen. Auf dem Tagesplan stand für mich nur: Staffel. Trotzdem war ich tierisch aufgeregt, immerhin sollte es ja mein allererster offizieller Wettkampf werden. Nach den Stunden im Hotel, die wir mit Kartenspielen verbrachten (ich habe mal ein bisschen Kulturaustausch betrieben und den Norwegern Maumau und Knack/Schnautz/Schwimmen beigebracht ;)), ging es dann los Richtung Pirbadet, wo mich die Größe erstaunte. 1m, 3m, 5m, 7,5m und 10m Turm, zwei Rutschen, Wellenbecken, Strömungskanal, Kletterwand über dem Wasser, 3Babybecken und ein 50m Becken zum Schwimmen mit Salzwasser. Leider war das 50m Becken dann in zwei 25m Becken unterteilt worden, was für mich heißen würde: Wende gibt es trotzdem!
Das Schwimmen im Salzwasser ist klasse. Man hat das Gefühl man muss nichts machen und trotzdem hat man Auftrieb ohne Ende. Man könnte es also echt als schnelles Wasser beschreiben!
In der Halle war es sehr warm und die Stunden bis zur Staffel vergingen nur langsam und als es endlich soweit war, waren wir vier ziemlich aufgeregt. Jeder sollte zweimal 25m schwimmen. Nach den ersten 100m lagen wir ziemlich gut im Rennen, wäre dann nicht eins von unseren Mädels auf die Idee gekommen, es sei fertig und könne gehen. Wir haben sie zurück gerufen und geschrieen: SCHWIMM! :D (natürlich auf norwegisch!) Wir sind mit einer halben Bahn Abstand dann auch noch am Ziel angekommen. Im Nachhinein haben wir noch sehr oft darüber gelacht, aber in der Situation waren wir alle nur ziemlich fertig.
Danach ging es wieder ins Hotel und noch im Zimmer unserer Haupttrainerin was essen. Danach gab es für mich eine Runde Rope Skipping auf dem Flur. Um 23Uhr sind wir dann aber auch erschöpft ins Bett gefallen, um eine leider nicht so gute Nacht zu haben. Irgendein Rohr muss natürlich genau über unserem Zimmer seine Bestleistung geben und die ganze Nacht rauschen,sodass selbst das Geschnarche und Gerede des einen Mädchens als angenehm beschrieben werden konnten. Wenigstens dieses Mädchen hat geschlafen. Morgens um halb 7 klingelt der Wecker. Abgesprochen war, dass ich als zweite ins Bad gehe. Da aber das Mädchen zu faul war, aufzustehen oder sogar wieder eingeschlafen ist – was ich nicht konnte – ging ich einfach ins Bad, um mich frisch zu machen.
Mit gepackten Sachen und immer noch müde torkelten wir dann zum Frühstück. Ein so großes Buffett habe ich lange nicht mehr gesehen. Eine riesen Auswahl an Obst und Marmelade, noch mehr Getränkeauswahl (sogar Tomatensaft oO) und viel warmes Essen schmückten die Tische. Direkt danach liefen wir zur Schwimmhalle, dem Einschwimmen, den Wettkämpfen und vor allem dem langen Warten entgegen.
Ich durfte nach einer Stunde mit 50m Rücken beginnen. Ich war tierisch aufgeregt, da ich dachte, dass ich die Wende vermasseln würde. Kann ja nur peinlich werden ;)
Ich war mit einer Zeit von 38 Sek. gemeldet und schwamm: WUHU :P 34 Sekunden!
Das nenne ich mal neue Bestleistung von 4 Sekunden! Nicht schlecht!
Kraul lief auch nicht schlecht mit einer halben Sekunde Verbesserung. Mittags hatten wir eine längere Pause,sodass wir zurück ins Hotel oder shoppen gehen konnten. Ich musste einfach zu „Moods of Norway“, wo 50% Rabatt auf alles war, gehen und mir die T-Shirts zu bestellen,die ich zuvor schon mehrere Male auf deren HP angeschaut habe. Moods of Norway ist absolut die Top Marke in Norwegen. Keine Marke ist cooler und das alles nur wegen dem Traktor darauf ;)
Am Nachmittag schwammen dann unsere guten Jungs, die auch fast alle neue Bestleistungen hervorbrachten. Wahnsinn! Am Abend gab es dann für uns vier Mädels, gleiche Kombination, wieder eine Staffel. Zwei mal 50 und zwei mal 100m stand auf dem Plan. Juhu, ich darf zum ersten Mal probieren,wie es sich anfühlt, 100m zu schwimmen,das hatte ich ja immerhin auch nicht im Training probiert ;)
Ich glaube,ich habe mehr Salzwasser getrunken, als ichbenutzt habe, um mich fortzubewegen und ich habe ziemlich viel nach Atem ringen müssen, aber letztendlich habe ich es überlebt und bin nicht mal schlecht geschwommen. Der nächste Morgen könnte also kommen.
Danach ging es für uns schnell wieder in das Hotel, um uns fertig zu machen. Es sollte zum Italiener gehen. Schön,dass ich wenigstens durch meine kleine Shoppingtour schöne Sachen mithatte :D Ich hatte gar nicht soviel Hunger und habe eher den anderen beim Essen zugesehen. Zurück im Hotel wollten die anderen Karten spielen, sodass wir dann im Flur alle zusammen Idioten-Maumau spielten. Da wir nach einer Weile zu laut wurden und es immerhin schon 22Uhr war, gingen wir auf unser Zimmer und spielten dort Mafia/Werewolf. Ich kann mich auf deutsch bei diesem Spiel schon nicht herausreden oder argumentieren und dann sollte ich das Ganze auch noch auf norwegisch?! Niemals ;) aber immerhin haben sie ein wenig Verständnis aufgebracht und mich nicht die ganze Zeit attakiert. Als es dann doch schon wieder nach 23Uhr war, sind alle gegangen und versuchten eine weitere Nacht das Glück Schlaf zu finden. Ich glaube, ich war einfach so fertig von dem anstrengenden Tag, das es garnicht so lang gedauert hat.
Nächster Morgen gleiche Prozedur, nur, dass wir alle unsere Sachen zum Auschecken mitnehmen mussten. Es verlief eigentich ohne weitere Schwierigkeiten. Das Frühstück war wiedermal lecker und der Weg zum Pirbadet wie üblich,wenn man immernoch müde ist, viel zu lang.
Die Aufregung machte sich dann aber doch wieder breit und die Energie kam beim Einschwimmen zurück, sodass meine 100m Kraul ohne abzugluckern gut liefen. Die Pause danach war aber dringend notwendig! Als ich dann das letzte Mal zum Startblock musste, freute ich mich einfach darauf, dann alles hinter mir zu haben. Ich sprang ins Wasser, schwamm, hatte Spaß, schaute nicht nach rechts oder links, freute mich wieder, im Wasser zu sein und fing fast an zu grinsen, weil es echt Spaß machte. Als ich dann ankam, hätte ich gedacht, ich liege hinten. Nun ja, falsch gedacht. Ich habe von meinem Lauf als erste angeschlagen und meine Bestzeit direkt 3 Sekunden runtergeschraubt. Danach habe ich wohl noch mehr gegrinst als im Wasser. Ab da war in meinem Kopf nur noch der Gedanke drin: Ich will meeeehr!
Bis zur Heimfahrt hatte ich dann noch drei Stunden Zeit, die ich mit Rutschen, Plantschen und Ausruhen genoss, während andere von uns noch hart um ihre Bestleistungen schwimmen mussten. Ich unterhielt mich viel mit allen und war einfach nur fröhlich, fertig zu sein und keine Anspannung mehr spüren zu müssen.
Um 16Uhr fuhr dann unser Bus pünktlich ab gen Nordfjordeid und neben mir hatte ich wieder Å. sitzen, mit dem ich mich immer besser verstand. Middag (Abendessen) gab es dann bei einem Rasthof, an dem wir schon bei der Hinfahrt gehalten hatten und aßen gute Kjøttboller (Gehacktesbällchen). Der weitere Weg war ziemlich kuschelig und gemütlich.
In Nordfjordeid angekommen, wurde ich dann noch bis vor die Tür gefahren und bin dann totmüde in mein Bett gefallen, wo endlich mal kein Rohr gerauscht oder keiner geschnarcht hat. ;)
Die neue Woche begann wie jede andere auch, nur das ich diesmal schon sehnsüchtig auf die nächsten Trainingseinheiten wartete oder ein süßer Typ ;)
Am Donnerstagabend war dann das letzte Mal Gymrock. Ich musste arbeiten. Die Bands waren nicht so gut, aber eine von den dreien gewann die Teilnahme am Malakoff- Rockfestival. Des Weiteren wurde es dann wohl auch noch offiziell: Ich habe einen Freund! Und komischerweise wussten das am nächsten Tag auch schon einige in der Schule. Sie riefen mich zu sich und schüttelten mir die Hand. Ich war wohl ziemlich verdutzt, sodass sie nur grinsend sagten: Gratulerer! Oh man!
Am Abend nach dem Training wurde ich von meiner Sportlehrerin - Tone-, der ich im Unterricht in 3 Klassen aushelfe, zum Essen eingeladen. Das es natürlich die Tante von meinem Freund ist, habe ich auch gleich unter die Nase gerieben bekommen ;) Also kannte ich schon einen Teil seiner Familie. Tone ist eine super sportliche Frau, von der ich denken würde, dass sie absolut gesund lebt und die ganze Familie gleich dazu. Als ich dann die Kinder sah und diese eher rundlich und eindeutig nach dem Vater kommend waren, musste ich nur grinsen. Es gab Reis mit Hähnchen in einer leckeren TORO – typisch norwegisch- Currysoße. Auch standen Chips auf dem Tisch als Nebenspeise? :P Ich weiß es nicht, aber es bedienten sich alle sehr davon. Ich hatte nur meinen Hauptgang und es war so lecker, dass ich danach total voll war und in dem Augenblick sagt sie: Es gibt jetzt Nachtisch.
Oh nein.. und dann auch noch warmer Apfelstrudel mit Eis. Auweija. Tone erzählte mir auch noch,dass sie viel Schokolade Freitags essen und dann das Wochenende auch noch. Oh man, wie kann sie nur eine so gute Figur bei diesem Essen haben? ;)
Zum Nachtisch war dann auch mein Freund- Åsmund- und seine Geschwister da und alle zusammen sind wir dann in den Keller zum Billardspielen gegangen. Insgesamt 5 Kinder und wir zwei, das nenn ich mal Großfamilie. Da Tone und ihre Familie direkt im Nachbarhaus von seiner Familie wohnten, dauerte es nicht lange, auch mal bei ihm vorbeizuschauen.
Dort lernte ich dann noch seine Großeltern, seinen Hund und sein Haus kennen. Ich konnte meinen Mund kaum zu halten. Ich war schon von Tones Haus beeindruckt, aber das war echt der Hammer! Leider dauert alles viel zu lange, um alles zu beschreiben, aber glaubt mir. Norweger haben absolut tolle Häuser, wenn sie das Geld dafür haben. WOW!
Den Freitagabend haben wir mit einem Film ausklingen lassen und ich begann für den nächsten Tag nervös zu werden. UKM – Ungdoms Kulturmønstring -> so eine Art Jungendtalentshow- zu dem ich mich mit Rope Skipping angemeldet hatte, sollte für mich das Highlight der Woche werden.
Um 13 Uhr hatte ich Generalprobe, die fing schon sehr gut an- CD funktioniert nicht. Zum Glück habe ich meinen USB-Stick immer dabei und konnte somit meine Musik bereit stellen. Nach 10 Minuten Verspätung habe ich dann also begonnen auf einem mieserablen Holzboden meine Freestyle hinzulegen. Es lief nicht mal schlecht, dafür dass ich nur zwei volle Stunden trainiert habe und das immerhin mit fast einem halben Jahr Pause!
Dann hieß es mal wieder warten. Zwischenzeitlich habe ich meinen Freund noch gesehen, der es sich natürlich nicht nehmen lassen konnte, nicht zu kommen. Ich war eigentlich ziemlich froh, ihn zu sehen, um ehrlich zu sein. Er war dann wahrscheinlich aufgeregter als ich, als ich dann endlich dran war. Insgesamt hatte ich 5 Fehler/Hänger aber nur einen, den auch die Zuschauer sehen konnten. Also bin ich im Großen und Ganzen völlig zufrieden und das Publikum hat sogar nicht nur applaudiert sondern auch gepfiffen. Ich kann also nicht so schlecht gewesen sein ;)
Am Abend hatte mich die Mutter von Åsmund zum Pizzaessen eingeladen, sodass ich mal wieder mit seine Familie am Tisch saß ;) Sie hat drei Bleche voll gemacht, am Ende waren zwei übrig. Ich war noch vom Vortag satt :D eindeutig.
Als ich es mir dann später neben Åsmund gemütlich gemacht habe, sind wir direkt eingeschlafen und er hat mich dann als wir kurz wach wurden, heimgefahren. Sonntag war dann für mich der absolute Gammeltag: lange im Bett bleiben, spät frühstücken und am liebsten garnichts tun. Gegen 16Uhr ist Åsmund dann zu mir gekommen, um mich abzuholen. Es gab mal wieder leckeres Essen bei ihm zuhause und danach zum Sonntagabend ein schönen Film zu zweit.
Soviel zu mir und meinem Kjæresten ;) - Freund
Allerliebste Grüße von eurer
Kay :)
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