Tour nach Belgrad
Letztes Wochenende haben wir uns entschlossen,den Boden der EU zu verlassen,um die Hauptstadt Serbiens zu begutachten.
Die Tour startete am Freitag Nachmittag. Wir haben uns von einem Minibus eines Reiseunternehmes direkt von der Arbeitsstelle abholen lassen. Diese Art des Reisens ist schon irgendwie wesentlich angenehmer,als Zug zu fahren.
Pünktlich um 5 Uhr war der Fahrer da. Allerdings hat man schon nach wenigen Minuten gemerkt,dass dem Fahrer eine möglichst kurze Fahrzeit wichtiger war, als die Sicherheit seiner Fahrgäste. Sobald er wenige Meter freie Fahrt hatte,wurde das Gaspedal durchgetreten und das wurde so lang gemacht,bis man fast im Kofferraum des Wagens vor einem war. Es war schon etwas abenteuerlich,wie er gefahren ist.
Nach etwa 3 Stunden sind wir dann im gut 160km entfernten Belgrad angekommen.
Als wir unsere Zieladresse erreicht haben, waren wir dann doch etwas irritiert. Nichts dort sah aus,als könnte es ein hostel sein. Außerdem stand angeschrieben,dass man seine Ankunftszeit angeben soll,da nicht dauerhaft jemand anwesend ist,aber wir waren etwa 2 Stunden früher dort. Glücklicherweise kam genau in dem Moment,als wir geschaut haben,wo wir denn jetzt genau hin mussten, der zukünftige Inhaber (ein Australier) des Hostels,der den Laden schon jetzt mit schmeißt und eignetlich immer Anwesend ist,wieder zurück zum Hostel.Ein sehr glücklicher Zufall,denn sonst wären wir wohl weiter umher gegeistert.
Er hat uns dann mit rein genommen und uns sehr herzlich begrüßt.Auch haben wir schon die ersten Tipps bekommen,wo wir für wenig geld etwas essen können. Er war uns von beginn an sehr sympathisch und unser 1. Eindruck, sollte auch bis zum Ende unseres Aufenthaltes bestehen bleiben.
Kurz später traf dann auch die derzeitige Leiterin des Hostels ein. Eine positiv verrückte Frau, die uns auch sehr freundlich begrüßte.
Kurz später machten wir uns dann auf den Weg,um etwas essbares aufzutreiben. Die Inhaberin ist mit uns mitgegangen,um uns zu einem kleinen Imbiss zu führen,in dem man gemütlich sitzen und günstig essen konnte. Dann hat sie uns noch bei der Bestellung geholfen und sich danach verabschiedet.
Gegessen haben wir 4 dann Cevapcici mit Brot (das war ziemlich fettig,aber hat geschmeckt) und Zwiebeln. In dem Brot war noch etwas Käse. Es war lecker,aber es war viel zu viel.
Nachdem wir dann völlig satt waren,haben wir uns auf die Suche nach einer Bar gemacht. Nach kurzer Zeit haben wir schon die ein oder andere nett wirkende Bar gesehen,jedoch waren diese ziemlich überfüllt. Kurz später entdeckten wir einen Laden,in den wir hineingingen. Es waren 2 Etagen und erst als wir in die untere gingen,merkten wir,dass es keine Bar wie jede andere ist. Denn in der unteren Etage viel uns sofort auf,dass nur Männer dort saßen. Auf den 2. Blick sahen wir dann auch,dass in der oberen Etage nur Frauen saßen. Uns wurde dann also bewusst,dass dies eine Bar war, in der sich Homosexuelle treffen. Das war für uns jedoch kein Problem. Da wir einfach nur etwas trinken wollten,setzten wir uns in der oberen Etage hin, und konnten unser Kaltgetränk genießen.
Das war es dann auch schon für den ersten Tag,denn am nächsten Morgen sollte der Wecker schon um 9 Uhr los gehen,da wir um 12 Uhr an einer kostenlosen Stadttour teilnehmen wollten. Da wir 4 Leute sind,die morgens alle ihre Zeit im Bad brauchen und wir auch noch in Ruhe Frühstücken wollten,mussten wir halt früh genug aufstehen.
Nicht so ganz ausgeruht und nach einem viel zu großen Frühstück, waren wir dann also um 12Uhr am Treffpunkt für die Tour. Diese Tour dauerte knappe 3 Stunden und war wirklich großartig! Das Highlight, was wirklich jeder sehen sollte, der nach Belgrad kommt, ist eindeutig Kalemegdan. Die Aussicht ist wirklich schön.Vor allem der Blick auf die Mündung von Save und Donau war toll. Das Fotos machen, funktionierte leider nicht ganz so gut, da es sehr Nebelig war, aber dieser relativ dichte Nebel über den Flüssen hatte seinen ganz eigenen Charme, und machte diese Aussicht irgendwie sehr besonders!
Nachdem wir die Tour beendet hatten,suchten wir eine der Bars auf, die wir am Abend vorher nicht betreten haben, da sie zu überfüllt war, um uns ein weiteres serbisches Bier zu gönnen. Auch diese Bar war sehr bequem und wir kamen mit den Kellnern ein wenig ins Gespräch. Bevor wir uns später auf den weg zurück machten, versprachen wir ihnen, dass wir später am Abend nochmal vorbeischauen.
Auf dem Rückweg zum Hostel schauten wir dann noch in einem kleinen Shop vorbei, um etwas Bier zu kaufen, welches zum vortrinken gebraucht wurde.
Zurück im Hostel, unterhielten wir uns weiter mit Phil (dem Australier) und luden ihn auch ein, mit uns das mitgebrachte Bier zu verköstigen. Es waren ein paar nette Stunden,in denen wir einiges über ihn und er auch über uns lernte. Irgendwann bekamen wir dann auch Hunger und Phil ging mit uns ins Bohemian Quarter. In einem der dortigen Restaurants gab es dann die nächste viel zu große Mahlzeit,bestehend aus Fleisch, mit Fleisch und zusätzlich Fleisch. Ok, das klingt jetzt ein wenig komisch. Ich bestellte Pljeskavica,das ist ein recht großes Hacksteak gewesen. Zusätzlich gab es noch ein paar Fritten und unmengen Zwiebeln. Auch das hat natürlich gut geschmeckt.
Da wir ja an diesem Abend noch was unternehmen wollten,sind wir daraufhin in eine weitere Bar gegangen, wo wir natürlich nicht drumherum kamen, Rakija , einen typisch Serbischen Schnaps, zu probieren. Es war schon richtig Stark, aber es schmeckte nicht schlecht!
Wenige Getränke später,kam dann aber der Gedanke auf,vielleicht doch schon zurück ins Hostel zu gehen,da der Tag doch recht anstrengend war,aber ich merkte noch an, dass wir ja noch in der Bar, in der wir Nachmittags schonmal waren, vorbeischauen wollten. Also machten wir das natürlich auch, und die Kellnerin schien verwundert gewesen zu sein, dass wir wirklich wiedergekommen waren. Nachdem die anderen dann gehen wollte, beschloss ich alleine noch ein weiteres Bier zu trinken und unterhielt mich noch ein wenig mit der Kellnerin. Kurz später hat dann aber auch mein Tag ein Ende gefunden.
Am Sonntag beschlossen wir dann, vom Zentrum aus in die Entgegengesetzte Richtung als am Vortag zu gehen, um die Sehenswürdigkeiten dort zu begutachten. Es war ein sehr ansträngender Tag, da wir von den Tagen zuvor doch relativ ausgepowert waren und der ein oder andere auch noch damit zu kämpfen hatte, dass man Gesundheitlich angeschlagen war. Aber auch dieser Tag war sehr schön.
Da ich kaum noch Geld über hatte, aber keine Lust hatte, noch mehr Euro in serbische Dinar zu wechseln, mussten wir suchen, um etwas wirklich günstiges zu essen zu finden. Schlussendlich wurden es dann 2 gegrillte Würstchen. Damit war ich zufrieden,da ich eh nicht wirklich hungrig war und vor lauter Fleisch und Zwiebeln auch mit Magenproblemen zu kämpfen hatte.
Um viertel nach 6 waren wir dann zurück im Hostel und warteten darauf,dass uns um 7 Uhr der Minibus wieder abholen sollte. Das geschah jedoch nicht. Nach etwa 20 Minuten versuchten wir alle Möglichen Nummern,die wir von dem Unternehmen hatten, zu erreichen, da wir nichts gehört haben, dass sie sich verspäten würden, jedoch erreichten wir überall nur die Voicemail. Naja, wie dem auch sei, um kurz nach halb 8 kam dann der Anruf des Fahrers, dass er in 5 Minuten da sein. Also verabschiedeten wir uns von Phil und sagten ihm, dass wir versuchen werden, im nächsten Frühjahr eine weitere Tour nach Belgrad zu machen und natürlich wieder bei ihm übernachten würden. (Also Leute,falls jemand von euch nach Belgrad möchte, kann ich das Hostel "In old shoes" http://www.inoldshoes.com/ nur empfehlen.Sehr nettes und hilfsbereites Personal!)
Eine gute halbe Stunde verspätet machten wir uns also auf den Heimweg. Im Gegensatz zum 1. Fahrer, war der Fahrer auf dem Rückweg ein eher gemütlicher Mann. Er hielt sich an Geschwindigkeitsvorgaben und musste nicht drängeln. Leider dauerte diese Fahrt dafür ewig. Kleines Highlight der Rückfahrt war, als wir am Grenzübergang einfach mal einen komischen, verwirrt wirkenden, Mann mitnahmen, der in den ersten Minuten im Bus soviel sprach, wie wir restlichen während der ganzen Fahrt zusammen.
Gegen 1 Uhr wurde ich dann gestern Nacht vor meiner Wohnungstür rausgelassen und ich konnte noch ein paar Stunden schlafen, bevor ich heute um 9 Uhr meine nächste Deutschstunde geben musste.
Es war ein vollkommen gelungenes Wochenende und ich kann echt jedem raten Belgrad einmal zu besuchen!