The east of the east
So, auch ich bin eine von denen, die relativ spät anfangen mit den Tagebucheinträgen. Ich hab mir ein paar durchgelesen und es ist einfach so verschieden, manche schwärmen von einer WG mit Meerblick im Süden und manche beschweren sich über Unterforderung, also gebe ich jetzt auch meinen Senf dazu und berichte ganz nüchtern oder auch nicht nüchtern über meinen EFD in der SLOWAKEI.
So, auch ich bin eine von denen, die relativ spät anfangen mit den Tagebucheinträgen. Ich hab mir ein paar durchgelesen und es ist einfach so verschieden, manche schwärmen von einer WG mit Meerblick im Süden und manche beschweren sich über Unterforderung, also gebe ich jetzt auch meinen Senf dazu und berichte ganz nüchtern oder auch nicht nüchtern über meinen EFD in der SLOWAKEI.
Eigentlich ist heute Jubiläum: bin seit einem MONAT hier, und, wow, das überrascht mich irgendwie, weil es sich schon so lange anhört und mir viel kürzer vorkommt. Vielleicht liegt es daran, dass sich mein Slowakisch nur auf Smalltalkkenntnisse beschränkt. Oder daran, dass ich erst seit einer Woche so richtig arbeite?!
Bin hier sehr sehr im Osten, was ich sehr gut finde, denn je weiter und fremder desto besser, finde ich. Wohne hier in einem kleinen Dörflein (echt klein, vier Straßen, ein Pub, drei Tante-Emma-Läden), was etwa fünf Kilometer von der Ukraine weg ist, wo wir auch schon einen kleinen Tagestrip hingemacht haben. Mit zwei Stunden in der Kälte an der Grenze, aber ich fand es echt cool, faszinierend und spannend! Meine Arbeit besteht darin, dreimal die Woche in die "Stadt" (40.000 Einwohner) zu fahren und dort eine Gruppe von Behinderten mitzubetreuen, und zweimal die Woche im Kindergarten hier im Dorf mit den Kindern zu spielen. Außerdem gibt es hier im Dorf eine Organisation, wo etwa zwanzig Jugendliche aus dem Dorf als Freiwillige engagiert sind und Aktionen planen für die Kinder vom Dorf, oder manchmal extra für die Roma-Kinder, was ich total interessant und wichtig und gut finde. Da ist dann Eigeninitiative von mir gefragt, was mir noch ein bisschen schwer fällt. Manchmal fragen mich die Leute oder die Kinder: Was hast du für Pläne mit uns? Was machst du mit uns? Und ich – ja, ich weiß es nicht, ich mache mit euch was ihr wollt! Momentan ist es für mich schwierig, kreativ zu sein und aktiv, weil es irgendwie doch Kraft kostet, erst mal seinen Platz zu finden, die Stellung, die man hier in der Gruppe, im Dorf, in der Familie, im Land hat... hoffe, das ändert sich bald und ich fühle mich richtig frei. Ansonsten muss ich mir, glaub ich, bewusst werden, dass ich ja frei bin und das auch bisschen ausnutzen und mir die Welt angucken, das, was und wer um mich rum ist!!
So, das war ein konfuser Eintrag, aber mal ein Anfang. Bin gespannt, ob ich hier regelmäßig schreibe?
Ich freu mich, wenn mir jemand schreibt, dem’s ähnlich geht, oder der Fragen hat oder was los werden will, was auch immer....