Tervetuloa!! Willkommen im Jugendcenter
Meine erste Woche...
Seit einer Woche arbeite ich nun in Nuokka, einem von drei Jugendcenter in Porvoo. Da die Kinder alle erst nachmittags kommen, hab ich immer genügend Zeit zum Auszuschlafen oder um das Kochen auszuprobieren. Das ist gar nicht so einfach, wenn man zum Beispiel noch nicht rausgefunden hat, wie man eine finnische Milch öffnet, oder wie eine finnische Waage aussieht... Die Finnen verwenden nämlich gar keine Waagen, sondern Messbecher und die sind echt winzig. Man kann sich stundenlang damit beschäftigen Zutaten abzuwiegen, nur um dann ein paar Pfannkuchen zu machen.
Mittags oder abends bin ich auf jeden Fall immer im Jugendcenter. Dort kommen Kinder und Jugendliche zwischen acht und zwanzig Jahren vorbei, um sich mit Freunden zu treffen. In Nuokka gibt es zwei Billardtische, eine Tischtennisplatte, ganz viele verschiedene Karten- und Brettspiele, zwei Computer, verschiedene Playstations und ein Fernseher. Außerdem gibt es noch eine Küche, ein Handarbeits- und Bastelraum und draußen dann noch ein Sportplatz. Ich helfe mit, die Kinder alle irgendwie zu beschäftigen und mit ihnen etwas zu unternehmen. Das ist aber gar nicht so leicht, wenn man einfach gar nichts versteht... Zum Glück gibt es aber auch in Finnland Spiele wie Skipbo, Jungle Speed und Rummikub. Die drei Spiele waren also diese Woche meine Hauptbeschäftigung. Dabei hab ich die finnischen Zahlen gelernt und kleine Sätze wie: du bist dran, ich kann nicht mehr... Wir haben auch begonnen, zusammen Plakate zu schreiben und eine „Deutsche Wand“ zu gestalten. Auf den Plakaten haben wir verschiedene Begriffe in finnisch, deutsch und englisch geschrieben. Dadurch hab ich jetzt schon Wochentage, Monate und einige kleine Sätze, um mich vorzustellen gelernt. Nächste Woche kommen neue Plakate dazu... Mit einigen kleinen Jungs habe ich auch schon einen Blaubeerkuchen gebacken. Ich glaube es war der erste Blaubeerkuchen, den ich je gegessen habe... und er war soo lecker. Auf jeden Fall hatten wir dann alle den ganzen Mittag einen blauen Mund.
Mit der Verständigung ist es jedoch manchmal ein bisschen schwierig... Einige können schon recht gut Englisch. Manche sind nur noch zu schüchtern, um es anzuwenden, aber immerhin verstehen sie mich. Die Kleineren freuen sich total über mich und versuchen ihr Englisch anzuwenden... Aber die ganz Kleinen, die noch kein Englisch können und auch nicht verstehen, sind besonders süß. Es stört sie nicht, dass ich sie nicht verstehe, sie haben mich trotzdem sofort aufgenommen und plappern munter auf mich ein, ganz egal ob ich sie verstehe oder nicht... Und so habe ich auch schon neue Spiele kennen gelernt, die mir nur auf finnisch erklärt wurden und ich leider auch nichts nachfragen konnte. Aber man kann mit den Kindern auch soviel machen ohne zu reden...
Auch mein Finnischkurs an der Sprachschule hat diese Woche begonnen. Mit ungefähr vierzig anderen Leuten saß ich in einem Raum. Zusammen haben wir versucht einige Sätze vor uns hin zureden. Jedoch haben die anderen alle schon ein Vorsprung, die meisten sind schon mehrere Monate in Finnland und ich erst eine Woche...