Szüreti Mulatság – Weinerntefest
Den Wein aus dem alten Jahr vernichten, um Platz für den neuen Wein zu machen
Am Samstag fand das alljährliche Weinerntefest in Nagyvázsony statt, bei dem wir natürlich nicht gefehlt haben. Dabei geht es bei dem Weinerntefest darum, die diesjährige Ernte zu feiern und natürlich viel zu trinken, um Platz für die Ernte zu schaffen.
Von jemanden aus dem Dorf haben wir drei Mädels und Romelia, unserere peruanische Haus-Mitbewohnerin, traditionelle Kleider bekommen, die den bayrischen Dirndl ähneln und Tina hat uns allen fleißig die Haare geflochten. So sind wir dann also am Samstagmorgen zur Kirche im Ortsteil Nemesleányfalu losgezogen. Unsere einzige Info war, dass wir uns dort treffen sollten, aber außer ein paar Pferdeanhänger war dort nichts und aufgrund der blöden Sprachbarriere, wussten wir auch nicht so recht weiter. Schließlich haben wir dann doch rausgekriegt, dass es auf dem angrenzenden Reiterhof losgeht, wo wir dann angefangen haben, die Kutschen zu schmücken.
Um 12:00 Uhr ging es dann los mit einem Kutschenumzug durch Nagyvázsony. Tina und ich saßen auf der Kutsche des Bürgermeisters, der glücklicherweise ein wenig deutsch kann und die anderen saßen auf der Kutsche hinter uns. Die Kutschfahrt war wirklich schön und hat ca. zwei Stunden gedauert. Insgesamt waren es bestimmt 15 Kutschen und zwischendurch gab es zwei Pausen mit Wein und Pogácsa, typisches ungarisches Gebäck.
Nach der Kutschfahrt ging es mit Vorführungen und natürlich Essen auf einer Wiese weiter. Es gab Aufführungen von dem Kindergarten, der Schule, der Seniorengruppe, einer Volkstanzgruppe, dem Männerchor und später auch von einer Art Schlagertruppe. Außerdem wurde eine Art Kochwettbewerb veranstaltet, wer den besten Gulasch kocht. Wir haben allerdings nur einen probiert und der war sehr lecker.
In der Zwischenzeit haben wir uns mit den Senioren, die wir schon von der Weinernte kennen unterhalten. Ich muss sagen, ich finde es echt praktisch, dass ich deutsch spreche und mich deswegen mit einigen der Älteren unterhalten kann. Chiara aus Italien und Harry aus England haben es da nicht so gut.
Ganz bewundernswert finde ich außerdem die Offenheit dieser Senioren, von denen die meisten auch in unserer Straße wohnen. Ich dachte eigentlich, dass insbesondere die ältere Landbevölkerung nicht so aufgeschlossen gegenüber ausländischen Freiwilligen ist, die vor allen Dingen immer kommen und gehen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich bin sehr dankbar und finde es sehr rührend, dass uns die Senioren ständig Pálinka und Essen anbieten und sich mit uns unterhalten!
Nachdem um ca. 18:00 Uhr die Sieger des Kochwettbewerbs geehrt worden, wurden die Zelte abgebaut und die Menschen haben sich allmählig zerstreut. Am Abend gab es noch Party im Gemeindesaal, zu der wir aber dann doch nicht mehr gegangen sind, weil wir sehr müde waren. Stattdessen haben wir uns bei Tee aufgewärmt und so etwas wie die Drei ??? auf englisch gehört.
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