Still alive
Lange ists her seit ich das letzte mal von mir hab hören lassen...
Good morning everyone!
Ich konnte es selber gar nicht glauben als ich heut morgen nach meinem letzten Blogeintrag suchte und dabei über einen Monat in der Youthreporter Chronic zurückscrollen musste! Naja, ich bin auf jeden Fall noch am Leben und wohlauf, habe jetzt wieder mehr Zeit für kurze Updates und tippe diese Worte gerade, ob ihr´s glaubt oder nicht, schon wieder von meinem Zimmer in Deutschland aus! Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Blog, jetzt versuche ich erstmal mich zu erinnern, womit ich vergangenen Monat denn so wahnsinnig busy war...
Es war ein turbulenter Monat, voll von unvorhergesehenen Überraschungen, manche unerwünscht, die meisten aber durchaus freudig, ein stressiger Monat und gleichzeitig voll von relaxten Chill Momenten. Da ich noch recht viele Ferientage übrig hatte, habe ich den ganzen Juni nur eine Handvoll von Tagen offiziell "auf der Arbeit" verbracht, aber gleichzeitig wurde mir nochmal mehr bewusst, dass man innerhalb einer solchen Community "Arbeit" und "Freizeit" nur sehr schwer voneinander trennen kann, außer man setzt ganz bewusst Grenzen oder verreist. Genau das habe ich mit ein paar anderen Freiwilligen dann auch gemacht und wir sind zu einem wunderschönen Camping/Roadtrip aufgebrochen - 9 junge Menschen, Campingausrüstung, viel Essen und Musik in zwei tendenziell überfüllten Autos, ohne Plan und Zeitdruck, einfach der Nase nach in der Natur ;) Das war schon wirklich eine ganz besondere Erfahrung, nicht nur war es mein erster richtiger Camphingurlaub, für eine Woche so eng mit so vielen Menschen zusammengepfercht zu sein ist schon auch ein Erlebnis. Die Gruppe hätte kaum inhomogener sein können - mit riesigen Alterunterschieden, verschiedenen kulturellen Hintergründen und kontrastierenden Weltanschauungen - und trotzdem gelang es uns trotzdem friedlich, extrem rücksichtsvoller und in größtenteils bombastischer Stimmung miteinander auszukommen. Ohne zuvor schon für Monate zusammen in einer Community gelebt zu haben, wäre das ganz bestimmt nicht denkbar gewesen, da waren wir uns alle einig!
Wenn ich gerade nicht beim Campen oder auf Tagesausflügen war, waren meine Tage dennoch sehr gut mit zahlreichen Aktivitäten und organisatorischen Aufgaben gefüllt. Das Ende meines Aufenthalts in Glencraig wurde langsam aber sicher absehbar und so mussten letzte Berichte und Reflexionen verfasst, Meetings mit Mentoren und Koordinator koordiniert, Abschiedsbriefchen für die Residents geschrieben und kleine Mitbringsel für die Familie gesucht werden. Und auch die Einbringung ins Community Leben kam nicht zu kurz: gerade rund um den "World Environment Day" am fünften und den "World Oceans Day" am achten Juni habe ich sehr viel Energie in Freiwilligenkoordinierte Projekte zur Feier dieser Umwelttage investiert. Für den "Environment Day" haben wir dazu beispielsweise eine Glencraig version des "Song for the Climate" aufgenommen (wen es interessiert, der findet das Video auf dem Glencraig Youtube Kanal) und für den "Oceans Day" stand ein großangelegtes Community Event inklusiv einer gemeinsamen teabreak, verschiedensten Reden und einem anschließenden Beach Cleanup auf dem Programm. Der Stress und Aufwand hat sich aber definitiv gelohnt, es war wahnsinnig schön die ganze Community nach so langer Zeit mal wieder (wenn auch mit Abstand und PPE) zusammen zu sehen und vielleicht konnten wir hier und dort auch ein paar Funken nachhaltigeren Denkens entfachen :)
Als krönenden Abschluss bevor es für über die Hälfte der Freiwilligen Anfang Juli Abschiednehmen hieß, gab es dann noch die große Performance der Theater und Zirkus AGs der Freiwilligengemeinschaft. Auch hier lief natürlich kaum etwas wie geplant, es hagelte gerade zu unerwartete Ausfälle, irisches Spezialwetter und Pannen, aber trotzdem hatten wir einen Heidenspass und das Ergebnis konnte sich glaub ich schon sehen lassen! Unter dem Motto " Le Cabaret - The Ship Is Leaving" führten wir an zwei Tagen auf einem zum großen Schiff umdekorierten Spielplatz eine Kombination auf ausgewählten, ziemlich sozialkritischen Sketchen aus dem spanischen Skript "Opera Panica" und kurzen Zirkuseinlagen auf und konnten uns über ein enthusiastisches und aktives Publikum freuen! Eines steht fest: an diese intensiven Probentage und Shows werden wir uns sicher noch lange erinnern!
Warum mein Freiwilligendienst dann schlussendlich ein etwas anderes Ende fand als ursprünglich geplant, das erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag, der hoffentlich diesmal nicht so lange auf sich warten lassen muss!