So, ich bin angekommen.
Milka fällt der Einstieg in den estnischen (Arbeits-)Alltag nicht ganz so leicht, wie sie sich das gewünscht hätte. Wenn wenigstens ihr Sprachkurs bald stattfände. Ihr Vorsatz: Alles etwas lockerer sehen.
Zumindest physisch. Jetzt bin ich hier, und wenn ich ehrlich bin, würde ich am liebsten gleich wieder heim. In meine gewohnte Umgebung, zu meinen Leuten, die ich zu Hause lassen musste. Aber ich wollte es ja so. Und eigentlich will ich ja auch immer noch ein Jahr (es ist ja kein Jahr, elf Monate, hört sich doch schon viel weniger an) im Ausland verbringen.
Nur im Moment ist es halt ein wenig schwierig. Ich versteh’ kein Wort Estnisch, lebe in Maarja Küla so ziemlich von der Zivilisation abgeschieden (nach Tartu fährt man mit dem Bus ewig) und ich kenne noch nicht wirklich jemanden.
Ich weiß, dass ich nicht erwarten kann, dass alles von jetzt auf gleich super wird. Aber ich bin doch in solchen Dingen, obwohl ich sonst eigentlich ziemlich positiv eingestellt bin, ein kleiner Schwarzseher.
Gut, im Projekt habe ich Christian, einen anderen Freiwilliger aus Deutschland, und Olivia aus Frankreich. Auch mit dem Rest der Leute, die in Marja Küla arbeiten, kann ich auf Englisch kommunizieren. Aber ich habe halt keine Ahnung, mit was die Bewohner mich hier zutexten.
Eigentlich sollte mein Estnisch-Kurs ja schon gestern anfangen, aber leider wurde er verschoben, was wir aber erst erfuhren, als wir schon am DKI (Deutsches Kulturinstitut) waren. Ob er überhaupt stattfindet, ist auch noch nicht so ganz sicher, da sich nur vier Leute angemeldet haben. Ich werde sehen, wie es wird. Wäre halt nur schön gewesen, wenn ich so schnell wie möglich mir wenigstens die Grundlagen hätte aneignen können.
Ich muss einfach alles mal auf mich zukommen lassen, vielleicht auch ein bisschen relaxter werden. Es ist halt nicht mehr alles so geregelt, wie ich es gewöhnt bin. Ich muss selbstständiger werden!
Wünscht mir Glück!