Sich für Kultur interessieren
Wo fange ich an…
Am Mittwoch vor zwei Wochen sind wir am Nachmittag des Spotterdages zu einem Obdachlosenheim gefahren. Dieses Heim heißt „De Herberg“ und liegt auf der Hälfte, auf dem Weg nach Klooienberg. Das Gebäude ist ziemlich modern und man erkennt von außen nicht, dass es sich um ein Obdachlosenheim handelt. Im Inneren gibt es aber Sicherheitsschranken und eine Art Wachmänner. Unsere Aufgabe war es an diesem Nachmittag dort Kuchen für 60 Personen zu backen.
Nachdem wir uns für Mudcake (irgendein Schoko-Kuchen) entschieden haben, gab man uns Geld und wir gingen einkaufen. Wir kauften erstaunlich wenig ein. Das Backen verlief ohne große Zwischenfälle. Als der Kuchen im Ofen war, haben wir unsere Liebe zum Schach wieder entdeckt. Schach war das einzige Spiel was wir finden konnten und jeder kennt die Regeln. Also haben zwei gespielt und die anderen haben die Spieler angefeuert, Schweiß von der Stirn gewischt und alles was halt so dazu gehört.
Es geht noch weiter mit den Gesellschaftsspielen! Denn am Freitagabend waren wir irgendwie im Spielemodus. So haben wir ziemlich lange (beinahe zu lange) Rummikub gespielt. Wir haben nur das gespielt, weil wir zu faul waren ein anderes zu holen oder Regeln zu erklären/lernen. Inzwischen sind wir weise genug, dass wir vor dem Beginn eines Spieles die Regeln klären und nicht lange diskutieren, wenn jemand andere Regeln kennt. Natürlich kam es im Spiel zu Diskussionen wer Recht hat und wer nicht.
Am Sonntag gab der Thomas-Koor ein Jubiläumskonzert in der Kirche. Der Chor wurde 60 Jahre alt (und die Sänger tendenziell 75 Jahre) und deswegen gab es ein Konzert. Da wir am gesamten Wochenende nichts getan hatten, beschlossen wir zum Konzert zu gehen. Am Ende bestand das wir aus Mara und mir. Das Konzert war……sagen wir es so, die Augen wurden recht schnell schwer. Der Chor sang sogar Stücke von Bach.
Am Spotterdag gingen wir zum Kringloop (Gebrauchtwaren Laden), weil Bastiaan und Nelleke gerne einige neue Möbelstücke für ’t Wasdom kaufen wollten. So fuhren wir also in zwei Autos (aus irgendeinem Grund hatten wir ein rein männlich besetztes Auto und ein rein weibliches) zum Kringloop. Wir Spotter legten unseren Fokus gar nicht so sehr auf das kaufen einer neuen Couch, wir wollten eigentlich eher Karneval Kostüme kaufen. Wir verbrachten dann eine halbe Stunde damit alle möglichen Kostüme anzuprobieren und anderen Verkleidungs-Schnick-Schnack.
Ich kaufte dort diesen wunderbaren Hut, wie ihr ihn auch auf dem Bild bestaunen könnt. Das grüne Jackending (Frack? Schwalbenschwanz?) wollte ich am Donnerstag kaufen, doch dann hatten sie es nicht mehr. Also habe ich mir am Samstag einfach spontan irgendetwas aus unserer Verkleidekiste zusammen gestellt.
Jeder der mich gut kennt, weiß dass ich verkleiden hasse. Also warum dieser Aufwand? Einige aus der Gruppe von Freiwilligen mit denen ich Seminar hatte, wollte gerne irgendwo Karneval feiern. Und da wir ein großes Wohnzimmer haben und einer mittelgroßen Stadt leben, habe ich nach Zwolle geladen.
So habe ich den gesamten Samstag Morgen das Haus geputzt und noch eingekauft. Um 14 Uhr kam dann der Straßenzug in die Assedorperstraat. Während sich alle Menschen auf dem Bürgersteig drängten, konnten wir ganz entspannt von unserem Wohnzimmer alles beobachten. Es war nicht spektakulär. Zwolle ist eigentlich keine Karnevalsstadt, darum war der Umzug auch relativ klein und die Wagen ein wenig gehaltlos. Aber es war trotzdem ganz nett.
Am Abend kam dann der Besuch. Es kam zwar nur die Hälfte von denen die eigentlich kommen wollten, aber es war trotzdem „gezellig“. Die meisten kamen aus meiner Seminargruppe. Das lag wahrscheinlich daran, dass meine Gruppe sich erst getroffen hat und die anderen Spotters nicht wirklich Gäste einluden.
Wir chillten zuerst im Wohnzimmer und sind dann gegen 12 Uhr abends in die Stadt gegangen. Eigentlich ist Samstag Nacht in Zwolle immer ein wenig lahm, aber diese Nacht waren alle Bar voll und auch die Straßen waren rammelvoll.
Wie gewöhnlich werde ich über die Geschehnisse am Abend nicht genauer eingehen.
Am Montag (8.2.16) kam abends ein Mitarbeiter von “Haart voor Zwolle" und wollte mit uns über unsere bisherigen Zusammenarbeit gesprochen. „Haart voor Zwolle“ sendet uns nämlich jeden zweiten Mittwoch zu einer sozialen Einrichtung in Zwolle und dort arbeiten wir dann den Nachmittag. So evaluierten wir am Abend bei uns im Wohnzimmer die bisherigen Zusammenarbeit. Der Grund warum ich das hier schriebe ist nicht, weil das Treffen produktiv war und auch zu Teilen mein Auslandsjahr beeinflusst. Nein, viel mehr schreibe ich das, weil ich los geschickt wurde um Kekse für dieses Treffen zu kaufen. Bei Action stand ich dann vor einem prall gefüllten Regal und erinnert mich zurück an die Tage, wenn ich mit meinen in der Schulpause zum Netto ging und wir Kekse und andere Süßwaren kauften. Meine Erinnerung schweiften ab und ich träumte von leckeren Balsen-Keksen und generell dem Gebäck meiner Kindheit.
Wie meine Mutter mir immer wenn wir in der Stadt waren ein Schweineohr beim Bäcker kaufte und ich dann mit diesem die gesamte S-Bahn vollkrümmelte.
Und auf einmal sah ich sie! Ein Anblick, der die Zeit still stehen ließ!
Die mini Schweineohren lagen im untersten Regal und warteten nur darauf mitgenommen zu werden. Ich habe gefühlt die halbe Packung alleine aufgegessen, so lecker waren sie.
Ich glaube dies ist ein sehr gutes Highlight um dieses Bericht abzuschließen.
Also,
auf bald!