Should I stay or should I go
Nachdem sie nun ihre Krankheit mit Antibiotika zu Leibe rückt, ist Laurin noch ein anderes Problem angegangen. Denn ihr Aufenthalt läuft nicht gerade so, wie erhofft. Und die Zukunft verspricht bisher auch keine Besserung. Nun hat sie sich endlich ein Herz gefasst und die Nationalagentur angerufen.
Heute hab ich mit den Leuten von der Nationalagentur telefoniert. Endlich. Ich hätte es früher machen sollen. Hätte, tun, sollen... Irgendwie mach ich mir schon wieder so viele Vorwürfe, suche verzweifelt nach Fehlern auf meiner Seite.
Auf dem Seminar haben wir gelernt, dass „I admit I made a mistake“, einer der wichtigsten Sätze ist. Ich würde es ja gerne sagen, aber wo liegt mein Fehler? Vielleicht hab ich zu lange immer nur das Positive sehen wollen. Dazu steh ich auch. Und hätte früher über Probleme reden sollen. Vielleicht.
Nur das Grundproblem – dass ich vermutlich im Winter nur noch die Ställe ausmisten werde, weil es einfach keine andere Arbeit hier gibt, und ich auch nichts machen kann, weil einfach es hier so gut wie keine Möglichkeiten gibt – das bleibt. Ich sehe niemanden den ganzen Tag und hab das Gefühl, nur für die Familie, wie eine Magd, zu arbeiten. Nun, das klingt etwas hart.
Warum muss ich mich jetzt deswegen schuldig fühlen? Würden andere an meiner Stelle auch das Projekt wechseln wollen? Tu ich das Richtige? Bin ich das Problem?
Ich glaub: egal welchen Freiwilligen sie ausgewählt hätten, mit jedem gäbe es Probleme. Jeweils ein neues Puzzelstück, das an anderen Stellen andocken, aber auch anecken kann. Vielleicht ecken wir zuviel an. Oder sehen nur nicht mehr das Positive...
Abwarten und Tee trinken. Ich will nicht das Projekt wechseln "weil es nicht so ist, wie ich es mir vorgestellt hab".