Schulbildung in Argentinien
Es herrscht grosse Ungleichheit wenn es um das Thema Bildung geht
Das Schulsystem in Argentinien unterscheidet sich entscheidend von dem in Deutschland. Hier unterteilt sich die Bildung in drei Bereiche: Primaria (Grundschule), Secundaria (weiterführende Schule) und Terciaria (Universitäten, etc.), wobei die ersten zwei jeweils sechs Jahre dauern und seit einigen Jahren herrscht auch Schulpflicht. Dies ist vor allem für die ärmeren Schichten sehr wichtig, da sie ihre Kinder nun in die Schule schicken müssen um Kindergeld und sonstige Sozialleistungen zu erhalten. Nur wenn die Kinder zur Schule gehen und alle ärztlichen Vorsorgeuntersuchung etc. dort machen lassen können die Eltern diese Unterstützung beziehen. Dies hilft dabei sowohl das Bildungsniveau als auch die Gesundheit zu verbessern.
An den weiterführenden Schulen hat man die Möglichkeit ein allgemeines Abitur zu machen oder aber eine technische Schule zu besuchen in der man auch einen Berufsabschluss erhält.
Allerdings gibt es sehr große Unterschiede in der Qualität der Bildung zwischen den öffentlichen und den privaten Schulen. An den öffentlichen Schulen fällt regelmäßig der Unterricht aus, da die Lehrer streiken, da sie teils monatelang nicht bezahlt werden. Oder es streiken die Pförtner oder die öffentlichen Verkehrsmittel und die Schüler die weiter weg wohnen haben keine Möglichkeit in die Schule zu kommen...
Außerdem haben die meisten Schüler die an den öffentlichen Schulen sind nur halbtags Unterricht und man ist entweder in der Gruppe die morgens Unterricht hat (meist bis mittags), in der Nachmittagsgruppe (ab circa 13 Uhr) oder in der die nur abends Unterricht hat (meist ab 17 Uhr). An den privaten Schulen hingegen wird ganztags unterrichtet.
Auch wird hier, im Vergleich zu Deutschland, noch sehr viel in der Erwachsenenbildung getan. Vielen fehlt ihr Grundschulabschluss oder ihr Abitur die sie nun auf Umwegen nachholen. Allein in der Organisation in der ich als Freiwillige tätig bin (einer NRO die sich vor allem für die Bildung in der Gemeinde einsetzt um Familien auf diesem Weg aus der Armut zu holen – bessere Bildung bedeutet besser bezahlte Arbeitsstellen) haben über 200 Personen ihre Schulbildung (Grundschule und Abitur) auf diesem Weg abgeschlossen.
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