Schäfchenwolken
Chouchette hat sich in Strasbourg eingelebt und ihr geht es gut: Sie trifft auf nette Menschen und Kollegen, mit denen sie viel unternehmen kann. Auch bei der Arbeit erlebt sie kleine Dinge, die ihr Herz aufgehen lassen.
Seit meinem letzten Eintrag ist, wie ich soeben feststelle, kaum Zeit vergangen. Und dennoch kommt es mir wie eine Ewigkeit vor. Inzwischen haben wir Freiwillige am vergangenen Freitag unsere kleine Einstandsfete gefeiert, hatten mächtig Spaß und wieder einmal festgestellt, wie toll das eigentlich ist, was wir hier machen.
Daher konnten und wollten wir auch in den letzten Tagen nicht darauf verzichten, unsere Zeit miteinander zu verbringen: Crêpes backen, ins Kino gehen, Eis essend vor der Kathedrale in Strasbourg sitzen und unsere allabendlichen Spaziergänge durch die Stadt.
Was mich betrifft, habe ich zudem noch einen neuen Mitbewohner namens Chris bekommen, der aus Polen kommt und sehr nett ist. Ich denke mal, wir werden uns das Jahr hier schon gut verstehen und immer mal etwas zusammen unternehmen. In Strasbourg ergeben sich ja für mich jeden Tag neue ungeahnte Möglichkeiten, die man erst beim dritten oder vierten Blick wahrnimmt oder gar entdecken kann. Nur habe ich bis jetzt leider noch niemanden dazu überreden können, mit mir nachts mal Carussell zu fahren.
Heute dann, am ersten Arbeitstag der Woche, war lange wieder nichts los im Haus. Freitag war ich noch mit einer Frau in einer Theatervorstellung, aber am Anfang der Woche ist meistens erstmal Flaute. Daher freut man sich als kleiner Freiwilliger umso mehr an unscheinbaren Dingen und tollen Momenten, die andere vielleicht gar nicht so wahrnehmen würden. Denn kurz vor Dienstende haben wir heute noch einige Kinder zur Betreuung da gehabt, wobei ich ein zwei Monate altes, irre süßes, kleines, knopfaugiges, afrikanisches Baby eine Stunde lang auf dem Arm getragen habe, bis es eingeschlafen ist.
Besonders solche kleinen Babys haben diesen unglaublichen, weichen und zarten schwarzen Flaum auf dem Kopf, der sich anfasst wie Schäfchenwolle. Gott, ist das süß!
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