Santa Lucia, la France, das gute alte Berlin und der alte Schwede...
Am 13. Dezember ist ein besonderer Tag in Schweden: Santa Lucia!!! Das ist das Lichterfest, das jährlich im dunklen schwedischen Winter gefeiert wird – es ist wundervoll... Jede Schule, jeder Kindergarten, jede Stadt bzw. jeder Ort wählt seine eigene Lucia, die dann am 13. Dezember mit einem Kerzenkranz im Haar zusammen mit anderen (ebenfalls weißgekleideten) Mädchen und einigen Jungs Lucia-Lieder singt... Es war so toll, am liebsten würde ich die Tradition nach Deutschland bringen!
Am 13. Dezember ist ein besonderer Tag in Schweden: Santa Lucia!!! Das ist das Lichterfest, das jährlich im dunklen schwedischen Winter gefeiert wird – es ist wundervoll... Jede Schule, jeder Kindergarten, jede Stadt bzw. jeder Ort wählt seine eigene Lucia, die dann am 13. Dezember mit einem Kerzenkranz im Haar zusammen mit anderen (ebenfalls weißgekleideten) Mädchen und einigen Jungs Lucia-Lieder singt... Es war so toll, am liebsten würde ich die Tradition nach Deutschland bringen!
Morgens war ich erst im Gymnasium dabei, und danach bin ich in die Kirche zum Luciafest der Grundschule gegangen... Die Kinder waren so süß! Es ist außerdem so, dass die Lucias mittags noch in Altersheime und Krankenhäuser gehen und dort ebenfalls singen... Ich habe sie ins Altersheim begleitet – die Menschen dort waren so gerührt... echt toll! Am Luciatag gibt es immer ein spezielles Gebäck "Lussekatter" – das ist ein leckeres süßes Hefegebäck mit Safran. Mmmh!
Am Tag nach Santa Lucia haben Nickie und ich spontan mal eben so den Abschlusstest vom Schwedischkurs bestanden! Unglaublich: Am Anfang war ich mir echt nicht sicher, ob ich nach den zehn Monaten wirklich fließend Schwedisch sprechen werde – und jetzt ging es plötzlich so schnell! Eigentlich wollten wir Helena damit zeigen, dass wir noch nicht so gut Schwedisch sprechen können – jetzt war das Ergebnis aber "leider" perfekt, sodass der Schuss nach hinten losging... Sie möchte nun nämlich nicht, dass wir noch weiter zum Schwedischunterricht kommen und stattdessen noch mehr Tanzgruppen leiten. Das macht ja auch Spaß, aber ich möchte trotzdem auch gerne noch die Sprache vertiefen (man glaube jetzt nämlich bitte nicht, dass ich bereits super flüssig und einwandfrei Schwedisch palavere). Nun müssen wir einen Kompromiss finden – heute haben wir mit Helena gesprochen und vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass wir so zwei Mal die Woche zum Unterricht kommen dürfen.
Ansonsten trennen Nickie und ich uns jetzt fast vollständig bei der Arbeit. Wir gehen nun an verschiedene Grundschulen und leiten die Klassen ganz alleine. Ich bin aber sehr froh, dass wir die ersten Monate zusammenarbeiten konnten und jetzt ist es dann auch in Ordnung, dass sich unsere Wege trennen.
Am Freitag vor den Weihnachtsferien habe ich in einer Tanzgruppe unseren jährlichen Kerzentanz zu "Misa Criolla" gemacht. Ich liebe die Musik und jedes Jahr vor Weihnachten machen wir beim Tanzen einen Kerzentanz dazu... Alles ist dunkel und jeder hat einen Teller mit einer Kerze darauf in der Hand... und dann improvisiert jeder für sich und manchmal tanzen wir auch gemeinsam... Das ist jedenfalls wundervoll und ich freue mich immer schon das ganze Jahr darauf! Also durfte das natürlich auch dieses Jahr nicht fehlen! Es hat ihnen wie mir großen Spaß gemacht.
Samstags hatten wir dann die zwei Chorkonzerte – es hat großen Spaß gemacht. Ich hatte uns zuvor noch einen Spicker geschrieben, sodass wir zwischendurch mal kurz einen Blick auf die schwedischen Texte werfen konnten.
Nach dem zweiten Konzert sind wir dann um 23 Uhr sofort losgefahren zum Flughafen nach Skavsta. Ich bin Nickie so dankbar, dass sie mich begleitet hat, denn sonst hätte ich nicht mehr mitsingen können und hätte außerdem elf Stunden am Flughafen warten müssen... Die Fahrt lief gut, die Wetterbedingungen hätten kaum besser sein können und so kamen wir nachts um vier Uhr am Flughafen an. Dort schliefen wir dann noch vier Stunden im Auto, was mit der Zeit immer kälter und kälter wurde – brrr!
In Frankreich verlebte ich dann ein paar wundervolle Tage mit Toni! Wir waren unter anderem in Grasse, einem netten kleinen Städtchen in Südfrankreich. Hast Du "Das Parfum" gelesen bzw. gesehen? Das spielt teilweise dort, denn es ist die Stadt des Parfums. Also genau das richtige für mich, die doch die Macke hat, grundsätzlich erstmal an allem zu riechen... :) Außerdem haben wir einfach nur stundenlang gequatscht – wir hatten schließlich sehr vieles nachzuholen...
Am 22. Dezember flogen Toni und ich gemeinsam nach Berlin. Es ist so eine tolle Stadt, ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich sie in den vergangenen Monaten zu schätzen gelernt habe! Auch dort hatte ich eine sehr schöne Zeit und bin froh, dass ich gekommen bin – obwohl mir auf dem Vorbereitungsseminar ja davon abgeraten wurde, weil einige da wohl schlechte Erfahrungen mit gemacht haben... Ich fand aber, es tat gut, meine Familie und wenigstens einige Freunde zwischendurch mal sehen zu können! Ich war zwar dann auch nicht super froh wieder zurück zu gehen, aber traurig auch nicht – ich bin gespannt, was mir das nächste halbe Jahr noch so bringt...!?
Zu Silvester organisierten zwei gute Freundinnen eine Feier, bei der ich einige aus meinem Jahrgang sehen konnte – es war ein wundervoller Abend. Erst aßen wir Fondue und Raclette, später noch Schokofondue und Berliner. Zu Mitternacht gingen wir dann auf einen Berg, von wo wir einen traumhaften Blick über die Feuerwerke über Berlin hatten. Plötzlich musste ich weinen, weil der Abend einfach so schön war und mich wieder an den vergangenen Sommer erinnerte. Später haben wir bei meiner Freundin zu Hause noch getanzt und gemütlich beisammen gesessen. Am Mittwoch (3. Januar) bin ich dann wieder zurück nach Schweden geflogen. Hier erwartete mich allerdings erstmal eine Überraschung: die Wohnung war belagert von Jungs und PCs – Sebastian, mein schwedischer Mitbewohner, rechnete erst zwei Tage später mit mir, weil Helena mal wieder was durcheinander brachte... Ich konnte die Küche kaum betreten und auch der Kühlschrank musste zu bleiben, weil dort überall lauter Computer vernetzt waren (leider habe ich vergessen das fotografisch zu verewigen)...
Glücklicherweise hat mein Zimmer ja zwei Türen, sonst hätte ich die Nacht im Flur verbringen dürfen oder ich hätte mich wohl oder übel zu den Jungs gesellen und mit ihnen am PC spielen müssen (keine sehr reizende Vorstellung, wenn ihr mich fragt)... Die Nacht war dann auch dementsprechend laut und unruhig. Am nächsten Nachmittag um 15 Uhr hat Helena die Jungs dann endlich aus den Betten geschmissen, damit sie die Küche freimachen und ich mich wieder ein bisschen mehr bewegen konnte! Wenigstens war sie dann die Böse, aber es war ja auch ihr Fehler gewesen.
Als ich Nickie davon schrieb war sie gleich ganz beunruhigt, sie könnten auch unsere beiden Zimmer in Beschlag genommen haben – dem war aber Gott sei dank nicht so – das wäre ja noch die Höhe! Und Helena war auch sehr froh, dass mich die Bescherung traf und nicht Nickie, weil die sicher gleich wieder auf 180 gewesen wäre.
Noch zwei andere "schöne" Überraschungen gab es: das Telefon war kaputt (inzwischen geht es zum Glück aber wieder) und fast all meine Sachen im Koffer riechen unangenehm stark nach Orange, weil so ein Duftglas undicht war – dezent gefällt mir der Geruch echt gut, weil er gar nicht künstlich riecht, aber so konzentriert ist er fast unerträglich! Nun habe ich das Glas erstmal in eine Ecke verbannt und öffne es erst in ein paar Wochen, wenn ich mich wieder über den Duft freuen kann...
Am Montag fing hier nun wieder der Alltag an…
So, meine Lieben, ich wünsche euch ein wundervolles Jahr 2007!!! Auf dass ein gesundes, erfolgreiches und spannendes Jahr mit vielen schönen Momenten vor euch liegt!
Es grüßt euch herzlich aus Schweden, Janna!