Sagt allen hier ich bin unterwegs ♪ ♫
Wunderschöne Töpferwaren, wunderschöne Städte & wunderschöne Musik ;)
Arbeitstechnisch gesehen ist zur Zeit alles ganz gut und eigentlich sogar recht ruhig. Dadurch anzunehmen, dass alles andere auch recht ruhig sei, wäre … nicht ganz zutreffend ^^' .
In rapiden Schritten geht es in den Endspurt. Rechnungen fertig stellen und abgeben, Youthpass ausfüllen, Pakete vorschicken, Abreise planen, Probepacken usw. usf. Man kann meinen Organisationszustand gut mit meinem Zimmer vergleichen: Chaotisch; alles irgendwie halb geräumt und gleichzeitig auch nicht.
Davon abgesehen nehme ich meine letzten Chancen wahr, noch ein wenig von Lettland und Europa zu sehen. Vor einer Woche waren Anna und ich mit Roger und Valerie (einem netten englischen Ehepaar aus Stelpe) unterwegs nach Daugmale. Dort gibt es eine Töpferwerkstatt, die man ohne die genaue Kenntnis, wo sie sich befindet, NIE finden würde. ^^ Dafür lohnt sich die Anfahrt aber, denn es gibt viel zu viele schöne Dinge, die man dort anschauen und kaufen kann. Außerdem konnten wir noch einen kleinen Blick in die Werkstatt werfen. Vielleicht schreibe ich dazu ja auch nochmal ausführlicher was … ;)
Letztes Wochenende haben Anna und ich Lettland für drei Tage verlassen und uns gen Norden begeben. Zuerst ging es vier Stunden mit dem Bus nach Tallinn, wo wir auch unseren ersten Tag verbracht haben. Dann fuhren wir früh am nächsten Morgen mit der Fähre nach Helsinki und haben auch diese Stadt einen Tag lang unsicher gemacht. Abends ging es dann wieder zurück und dann blieb uns schönerweise noch ein weiterer Tag in Tallinn, den wir auch gut genutzt haben.
Meine Eindrücke:
Generell sind wir zu Kirchen, die wir anschauen wollten irgendwie ständig kurz nach Schließungszeit gekommen. Was manche Kirchen aber auch für Öffnungszeiten haben, ist schon komisch. Aber gut.
Helsinki ist eine schöne und interessante Stadt mit vielen modernen Gebäuden, aber auch Gebäuden, die eher noch aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen (ich traue mich hier nicht, genauer zu vermuten, das wird eh falsch :D). Die Altstadt hat außerdem einiges an Jugendstil zu bieten. Was sehr interessant ist, sind die vielen verglasten Balkone / Wintergärten in den neueren Gebäuden. Ist aber in der Klimazone durchaus logisch … Wir haben unter anderem den Markt besucht, wo viele vor allem finnische Spezialitäten verkauft werden. Weiterhin waren wir auf dem Senatsplatz und sind vor allem viel durch die Stadt gelaufen. Der Turm beim Olympia-Stadion war leider wegen Bauarbeiten nicht zugänglich...
Helsinki oder Finnland generell ist tatsächlich sehr sehr teuer. Deswegen habe ich auch nicht wirklich was von dort mitgebracht ^^'.
Tallinn ist nochmal ganz anders als Helsinki. Die Altstadt ist einfach nur mittelalterlich traumhaft! Es ist noch so viel erhalten bzw. kleidet sich perfekt in das Flair (unter anderem etwa noch die Hälfte der Stadtmauer samt Türmen – besterhaltenste Stadtmauer in Nordeuropa btw ;)). Nachdem Anna und ich diese am Samstag Nachmittag schonmal auf eigene Faust erkundet hatten, geht es am Montag mit einer kostenlosen (!) Stadtführung noch einmal einige schon gesehene und neue Wegpunkte entlang und wir erfahren sehr viel Interessantes – nicht nur zur Stadt an sich, sondern auch zu den Esten, wie man sich zur Freiheit singt und wer eigentlich Skype erfunden hat. Ja, das waren Esten + ein Schwede. Wieder was dazu gelernt ^^. Was haben wir sonst noch mitgenommen außer vielen bezaubernden Fotos? Eine Portion Elchsuppe und Salzwassergurken unter anderem. Außerdem habe ich noch ein kleines Stadtmauerturmmuseum besucht. Dort habe ich nicht nur was über mittelalterliche Verteidigungsanlagen gelernt (die dänische Königin Margarethe hat extra Gesetze erlassen, dass man z.B. für zu viele Hochzeitsgäste eine Strafe für die Stadtmauerkasse zahlen musste xD), sondern durfte sogar Rüstungen anprobieren und natürlich auch mit Schwertern und Äxten posen. <3 Das war mein persönliches Highlight! <3 Es ist echt interessant, mal wirklich am eigenen Leib zu spüren, wieviel eine Rüstung wiegt bzw. wie praktisch oder unpraktisch sie ist. Und die Schwerter waren leichter als gedacht (ja, sie waren aus Eisen …), aber wenn man stundenlang damit kämpft, naja …
Gestern Abend haben Anna und ich uns dann ein wenig musikalisch betätigt und ein Mini-Konzert in der Bibliothek von Misa gegeben. Mini trifft es wirklich, wir waren nicht mal ganz zwanzig Leute. Dafür waren Prominente Gäste aus Deutschland da, nämlich Annas Eltern.
Das Programm haben wir mit zwei lettischen Liedern (guess what wo wir die herhaben :D), zwei deutschen Segensliedern und zwei Instrumentalstücken, sowie Eduard Mörikes „Er ist's!“ gefüllt. Es war ein netter Abend, wenn auch die Vorführzeit recht kurz war. Dafür haben uns unsere Zuhörer dann mit Blumen überschüttet, was uns erstmal umgehauen, aber natürlich auch sehr gefreut hat. :)
Für die visuellen Typen gibt es schöne Stadtansichten und - wie kann es auch anders sein :D - mich in Kettenrüstung :P