Reykjavík!
Der Inhalt des Briefes, den ich heute in den Händen halte, rieselt nun schon seit über einer Woche langsam aber sicher in mein Bewusstsein: Ich werde ab September ein Jahr in Islands Hauptstadt Reykjavík verbringen!
Halló!
Soundtrack für diesen Eintrag: http://bit.ly/W1LD6
Der Inhalt des Briefes, den ich heute in den Händen halte, rieselt nun schon seit über einer Woche langsam aber sicher in mein Bewusstsein: Ich werde ab September ein Jahr in Islands Hauptstadt Reykjavík verbringen!
Das Jahr 2011 scheint es sich auf die Fahnen geschrieben zu haben, einfach mal ein verrücktes Ereignis nach dem Nächsten aus dem Sack zu lassen.
Arabischer Frühling, Guttenberg, Fukushima, Osama Bin Laden, EHEC... Und dabei ist doch gerade erst Halbzeit!
Aber nicht dass das vergangene Jahr langweilig gewesen wäre, ganz im Gegenteil! Während das Weltgeschehen noch immer verkatert von der Finanzkrise zu seien scheint, war es bei mir persönlich so abwechslungsreich und spannend wie es nur seien kann.
Das ist zu einem großen Teil der wunderbaren Frau an meiner Seite zu verdanken, mit der ich auch schon die eine oder andere Metropole unsicher machen durfte. Und natürlich vieles, vieles mehr, wofür mein Herz schlägt.
Rumgekommen bin ich auch mit unserer Band «COPILOT» (www.myspace.com/copilotmusik) Abgesehen von den ganzen Konzerten in NRW, dem Besuch bei EinsLive und der neuen Platte, ist der Auftritt in Berlin mein heimlicher Favorit. Es ist einfach wunderbar mit diesen Jungs unterwegs zu sein.
Nachdem es also so viel zu erleben gab und zudem viele Entscheidungen in Form des Abiturs anstanden, war meine Devise klar:
Es soll noch ein mal raus gehen von Zuhause! Und das nicht zu kurz.
Wie man das genau anstellt, lässt sich auf gefühlt hunderttausend Internetseiten nachlesen, die inhaltlich aber alle junge Menschen zum Weggehen begeistern möchten.
Für mich sollten es besonders die Rahmenbedingungen des Europäischen Freiwilligendienstes sein, die mich dazu bewegen, maßig Bewerbungen zu schreiben, Vorbereitungsseminaren zu besuchen, viele E-Mails zu beantworten und immer wieder Fragebögen auszufüllen.
Dann war 2011 gekommen und nach einer längeren Phase der Ungewissheit, wohin es mich jetzt eigentlich treiben soll, wurde alles ganz einfach.
Mit Bildern der Doku «Heima» der Band «Sigur Rós» im Hinterkopf sage ich alles andere ab und nehme eine Stelle im Projekt «Klubbúrinn Geysir» in der isländischen Hauptstadt Reykjavík an. Dort dauert der Einsatz ein Jahr und wird im Programm des Europäischen Freiwilligendienstes gefördert. Nach Blick auf England, Frankreich, Spanien und Osteuropa, sollte es nun also die nördlichste Hauptstadt Europas werden.
Und just mit der zweiten Aschewolke fliegt nun die endgültige Zusage für meinen Aufenthalt in elektronischer und gedruckter Form aus Island in mein Postfach.
An dieser Stelle schon mal ein riesiges Lob an meine beiden Entsende- und Aufnahmeorganisationen IJGD Bonn und ICYE (Island), die absolut verlässlich und kompetent arbeiten. Auch wenn es für mich ein doch ziemlicher Nervenkitzel war meine Emails abzurufen, hat man es mir nicht sehr schwer gemacht.
Auch Bedenken wegen verpeilter Anträge oder anderen bürokratischen Schreckenszenarien, von denen man immer mal wieder liest und hört, waren zum Glück unberechtigt.
Berechtigt ist allerdings, neben aller Vorfreude, das Bewusstsein, dass mir nur noch knapp 2 Monate in meiner ostwestfälischen Kleinstadt bleiben. Obwohl es natürlich unglaublich viel Spaß macht, in Reiseführern, Internetblogs und anderen Erfahrungsberichte aus und über Island zu stöbern, bleibt es ein seltsames Gefühl, diesen Ort und alle Erinnerungen an eine komplette Jugendzeit hinter sich zu lassen. Damit sie um völlig neue bereichert werden.
Konsequenterweise kann das nur heißen, die verbleibende Zeit in vollen Zügen zu genießen! Für all die nostalgischen, melancholischen, freudigen und anregenden Gedanken ist auch noch in kommenden Einträgen platz. Davon wird man wohl in Zukunft ebenfalls welche in knapperer Form auf meinem separaten tumblr-Blog «mín Reykjavík» (http://bit.ly/mP1lUD) finden. Während hier alles etwas ausführlicher und auf deutsch zugeht, soll dort auch alles das eingetragen werden, was mich sonst so beschäftigt.
Soviel zu meinem ersten Eintrag hier auf «youthreporter», der dem fremden oder vertrauten Lesern hoffentlich einen schönen Einstieg in alles Weitere beschert hat. Das Abitur habe ich mittlerweile in der Tasche, sodass ich mich voll und ganz auf das konzentrieren kann, was nun vor mir liegt.
Um zuletzt noch die sozialen Funktionen dieser Seite angemessen zu nutzen, frage ich direkt mal nach, wer am 01. August zu dem Vorbereitungsseminar nach Witzenhausen fährt. Eine Fahrgemeinschaft wäre hervorragend!
Jetzt schließe ich mit geballter Vorfreude ab, halte es mit Jürgen Kuttner und sage: «Reykjavík, ça plane pour moi!»
bless bless,
Tim
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