Platonisch, praktisch gut?
Die prekäre Lage Griechenland steht im krassen Gegensatz zu seiner einztigen Blütezeit. Wie konnte es so weit kommen? Welche Folgen hat die Krise für die griechische Bevölkerung? Und welche Folgen hat sie für schutzsuchende Geflüchtete? Welche für die restlichen Europäer?
- Ein Stimmungsbild der schwierigen Lage in Griechenland in unruhigen Zeiten -
Platonisch, praktisch gut?
Griechenland, das gelobte Land,
das Land der Muße, Dichtung und Verstand,
trägt in sich ein stolzes Erbe,
eine Erinnerung an die Blüte der Philosophie,
Platon, Sokrates – Ideenreichtum wie noch nie –
Zuvor. Es öffnete ein Tor zu Freiheit, Bildung, Demokratie.
Doch es viel auf die Knie,
das einst so schillernde Hellas,
ausgedörrt sind Pilion, Olymp und Parnaß.
Ausgeblichen ist augenblicklich Ruhm und Glanz.
Die Menschen strahlen nicht, sie kämpfen.
Die Götter sind längst nicht mehr wohlgesonnen,
der Überlebenskampf lange nicht gewonnen.
Der Wind steht schlecht.
Viel zu lange sitzen sie schon im selben sinkenden Schiff.
Wenig Geld, kaum Wohnungen, keine Jobs.
Sparkurse, Reformen – für die Menschen nichts als Flops.
Frustration herrscht, der Staat zieht die streben.
Wie kann es so viel Hilfeleistung geben?
Täglich sinken Boote vor den Küsten Griechenlands,
Menschen hungern, Menschen leiden in den Camps.
Doch wie soll ein Ertrinkender dem Anderen den Rettungsring reichen?
Gleichen sie denn nicht einander zu sehr,
der Eine auf dem Festland, der andre auf dem Meer?
Man könnte meinen die prekäre Situation schüre Solidarität, ja Mitgefühl,
doch viel davon ist weggespült.
Dem Griechen ist so viel einfach zu viel, er kann nicht mehr,
die Existenzangst ist groß, aus seiner Sicht ist alles so unfair.
Und wo stehen wir in diesem Dilemma?
„Gemmer nimmä nach Lesbos nein Ulaub, so wie immä?“
Glaubt einer, wir wären nicht involviert,
da hat er sich geiirt.
Ohne Zweifel, die Griechen müssen sich auch selbst erheben, Eigeninitiative geben.
Es braucht Bewegung in der Gesellschaft, ein Umdenken, mehr Weltoffenheit.
Für den Weg weg von Perspektivlosigkeit und Frustration, dazu auch gegenüber Europa einen schärferen Ton!
Die griechische Bevölkerung fühlt sich alleingelassen.
Es ist auch an uns, sich mit ihrer Situation zu befassen.
Wir können nicht zulassen, dass weiter Hass geschürt wird!
Denn Griechenlands Morgenröte sind weder golden, noch haben sie Glanz.
Ihnen gegenüber gibt es keine Akzeptanz.
„Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.“
~ Platon