Plätzchen backen, Geburtstag feiern, Weihnachtsmarkt
Plätzchen backen, Geburtstag feiern, Theaterstück, Tannenbäume finden, Adventskranz machen - all das und noch viel mehr erlebt Kimba in Belgien.
100 Tage in Belgien!
Mittwoch, 01.12. musste ich das erste Mal seit langem bei der Hippotherapie mal wieder helfen. Es war saukalt. Danach habe ich Linda abgeholt und wir waren einkaufen, um die Plätzchen für den Adventskalender zu backen. Weil es der erste Mittwoch im Monat war, gab es im Murmure eine Messe. Abends ist die Krankenschwester für M. nicht gekommen und ich musste ihn wickeln, zum ersten Mal. Natürlich hatte er mir ein großes Geschenk gemacht. Danach musste ich noch meine Vanillekipferln fertig machen. Ich durfte außerdem endlich meinen Adventskalender aufmachen :-D.
Donnerstags haben wir die Adventskalender dann bepackt und aufgehängt. Ich war auf unserem Laufband joggen und habe dann Nettoyage in meinem Zimmer gemacht und Wäsche gewaschen usw.
Um 16 Uhr sind alle aus dem Esperance gekommen und wir haben wieder für das Weihnachtsstück geübt. Linda und ich haben den Hintergrund fertig gemacht und einen Weihnachtstisch gemacht. Wir haben auch Donnerstag beschlossen hier im Murmure Plätzchen zu verkaufen. Weihnachtsplätzchen gibt es hier in Belgien nämlich nicht. Es gibt auch keine Adventskalender und keine Adventskränze, zumindest nicht so häufig wie in Deutschland. Dafür gibt's hier ziemlich hässliche Weihnachtsdekoration. Alle Weihnachtsbäume, die ich hier gesehen habe sind ziemlich hässlich, zum Beispiel mit blauen Lichtern und weißen Blitzlichtern. Hier müssen sowieso alle Lichterketten blinken.
Freitags sind Linda und ich nach Aachen gefahren um noch andere Dinge für die Plätzchen einzukaufen. Die Backabteilung hier in den Supermärkten ist ziemlich klein und Nüsse wahnsinnig teuer. Auf dem Heimweg haben wir hinter Theux am Straßenrand einen einsamen alleingelassenen Tannenbaum liegen sehen. Wir hatten natürlich sofort Mitleid. Wir haben angehalten uns über die gefährliche und vielbefahrene Straße gekämpft und haben den Tannenbaum aus dem Straßengraben errettet. Er hat perfekt auf die Rückbank meines Autos gepasst, wir mussten nur das Fenster ein kleines Stück auflassen. Durch diese mutige Tat hatten wir dann endlich Tannen für unseren Adventskranz. Es war sogar eine Nordmanntanne, wegen sowas lohnt es sich doch 20 Minuten zu spät zu kommen. Im Murmure haben wir dann angefangen zu backen und haben die Plätzchen in kleine Tütchen gefüllt und noch ein Sternchen drangehängt auf das wir Joyeux Noel und Frohe Weihnachten geschrieben haben.
Am Samstag, 04.12. sind die Tannenbäume angekommen. Y., eine ältere Dame verkauft sie hier am Murmure und spendet den Erlös. Um das ganze Haus rum stehen Tannenbäume. Ich habe noch ein großes Schild gebastelt, um unsere Plätzchen anzupreisen. Und Linda hat den ganzen Tag gebacken.
Sonntag haben wir nochmal Plätzchen gebacken und unsere Adventskränze gemacht. Ich hab noch ein kleines Tannengesteck für die Haustür gemacht. Ich hab nach Weihnachtsschmuck gesucht und war endlich mal auf dem Speicher. Leider ist auch dort nur hässlicher Weihnachtsschmuck zu finden. Um 21 Uhr abends haben Linda und ich uns dann auf den Weg nach Deutschland gemacht. In Belgien war noch recht viel Schnee, aber ich bin diesmal über Köln gefahren und somit nur Autobahn und wir sind rechtzeitig um 24 Uhr angekommen um meinem Bruder zu gratulieren. Das war eine Überraschung, denn niemand wusste, dass ich nach Hause komme. Ich hatte es ja auch eigentlich an diesem Abend erst entschieden. Wir haben dann auch gleich mal mit meinem Bruder und seinem neuen Auto eine kleine Spritztour gemacht.
Am Montag, dem 06.12., habe ich Linda dann mal gezeigt wo ich die letzten Jahre zur Schule gegangen bin und wir waren noch in der Stadt, haben das Geschäft meiner Oma besucht und nach Tütchen für unsere Plätzchen gesucht, aber leider keine gefunden. Dann haben wir erst mal lecker Kuchen gegessen. Abends kam noch ein Freund von mir vorbei.
Dienstags mussten wir dann um vier Uhr aufstehen und uns durch den Schnee zurück nach Belgien kämpfen. Wir haben es aber fast rechtzeitig geschafft... fünf Minuten zu spät sind ok. Ich hab mich dann gleich wieder ins Bett gelegt als ich im Murmure ankam. Zum Französischkurs habe ich dann ein paar von unseren Plätzchen mitgenommen und versucht sie zu verkaufen. Leider wollten nur zwei Leute. Danach habe ich endlich mal Streusalz für mein Foyer gekauft und versucht den Bürgersteig wenigsten ein bisschen frei zu machen.
Mittwochs habe ich verschlafen. Normalerweise wecke ich die Personen um sieben Uhr, aber ich habe bis 07.30 geschlafen. Zum Glück haben wir es aber dann doch alle relativ rechtzeitig geschafft und der Chauffeur war auch zu spät. Danach wollte ich mit Linda noch einkaufen fahren, habe aber bemerkt dass meine Batterie leer ist. Seitdem frage ich jeden nach einem Überbrückungskabel, aber irgendwie hat keiner eins und keiner weiß wie man es macht.
Donnerstag war wieder Theaterprobe, Linda und ich haben auf die aufgepasst die nicht mitspielen und dann immer vor den Fernseher geschickt werden. Wir haben uns die Säulen der Erde angeguckt, damit hatte ich mich nämlich schon von 11.30 bis 16 Uhr beschäftigt.
Heute morgen war die Freiwillige die sonst immer Freitags mit Mi. Uno spielt nicht da, also musste ich ihren Platz einnehmen. Ich bin aber nicht so ausdauernd wie sie. Sie schafft es drei Stunden - ich hab es nur ca. eine halbe geschafft. Ich habe dann Meisenknödel mit ihm gemacht. Er hat die Nüsse geknackt. Dabei hatte ich ganz schön Angst, dass er sich auf den Finger haut und er hat immer so fest geschlagen, dass die Nüsse komplett zerquetscht waren. Linda ist dann noch vorbeigekommen und ich hab von ihr erfahren, dass die eine Arbeiterin hier aufhört und eine neue kommt. Wie immer kriege ich hier ja nichts mit und erfahre solche Sachen wahrscheinlich immer als Letzte, außer vielleicht den Behinderten. Immer schön zu wissen dass man hier zu den Mitarbeitern zählt und als Mitglied angesehen wird. Na ja jedenfalls sind Linda und ich dann in mein Zimmer um uns erst mal über alles hier aufzuregen :-). Ich musste heute mal wieder ab 15 Uhr arbeiten, weil jemand krank war, aber Theresa ist ja da, die kanns ja machen. Ich hab jetzt endlich ein Überbrückungskabel, aber immer noch niemand der weiß wie man es benutzt.
Heute Abend war ich dann noch mit Sa. und Ma. auf dem Weihnachtsmarkt in Aywaille. Dort haben wir uns noch mit Linda und zwei aus dem Esperance getroffen. Der Weihnachtsmarkt war ziemlich klein und nach zwei Mal drüber gehen sind wir wieder nach Hause. Ma. hat mal wieder genervt und sich angestellt und ist die ganze Zeit so langsam gelaufen wie eine Schnecke. Als ich dann wütend wurde und sie übers Eis geschoben habe fand sie dass dann auch noch lustig und hat voll gelacht. Hatte dann aber beim nächsten Mal wieder Angst und hat ewig gebraucht :-). Na ja ich freue mich immer, dass ich mit ihr das Bad nehmen muss --> eine Stunde Zeit zum Lesen!
So bis dann ihr Lieben! Viele Grüße aus Aywaille, Belgien!
Theresa