Ostern mit meinen Augen
Meine kleine Geschichte von Gründonnerstag bis Osternmontag - und Dienstag, Mittwoch :)
Während Ostern hatte ich weitestgehend frei - ich musste Sonntag in der Früh arbeiten.
Am Gründonnerstag haben wir für die Leute, die den Gottesdienst besucht haben, Abendessen gemacht. Das war ganz ruhig und ist gut gelaufen. Es waren ein bisschen mehr Leute, als wir erwartet haben, aber mit fleißigem Teamwork haben wir alles geschafft.
Am Freitag habe ich frei bekommen und wir haben in der Wohnung die Küche sauber gemacht. Das war wirklich schon ganz eklig, obwohl sie jede Woche geputzt wird. Bei dieser vielen Arbeit hat mir eine super Freundin und Mitbewohnerin geholfen und so hat es uns eigentlich Spaß gemacht.
Am Samstag in der Früh ist Chrissi wieder gekommen, wir haben noch die restliche Putzarbeit gemacht und den Anstrich vorbereitet. Na, das hat uns echt Spaß gemacht, mit guter Stimmung und lauter Musik. Den ganzen Nachmittag haben wir gearbeitet und ich muss dazu sagen: für die Malerei muss man Kraft haben! Wir hatten am Abend schon einen Muskelkater, aber die schöne neue Küche mit weißer und oranger Farbe hat unsere Schmerzen gedämpft :)
Am Abend habe ich auch noch etwas gearbeitet und für das Osterfrühstück vorbereitet: die Tische gedeckt und bisschen Pause gemacht. Ich konnte wirklich nur ein paar Stunden schlafen, um genau zu sein 3,5 Stunden.
Ein Pastoralreferent von uns hat mich um 4.30 Uhr gefragt:
“bist du SCHON wach, oder NOCH IMMER?” - haha, das war eigentlich eine Lustige, aber ganz realistische Frage, angesichts dessen, dass der letzte Tag ganz lang war.
Um 5.00 Uhr wurde das Osterfeuer angezündet und ganz viele Leute sind zum Frühgottesdienst gekommen. Wie viele??? Wir haben einen Besucherrekord gehabt, ca. 75 Leute…
Während des 2,5 Stunden langen Gottesdienst habe ich Kaffee und Tee gekocht und die letzte Vorkehrungen in unserem Café getroffen.
Dieses Frühstück war unglaublich schön und familiär. Ich war zufrieden und habe auch ein bisschen mein Heimweh vergessen. Um 11.00 Uhr habe ich alles sauber gemacht, aufgeräumt und bin in die WG gegangen zum schlafen...endlich. Aber ich konnte nicht so gut schlafen - dann habe ich wie ein lebender Zombie ausgesehen. Ich hatte kein Lust auf nichts, nicht auf Lesen, nicht auf Fernsehen, nicht auf Essen...die ganze WG war leer, ich war allein da und habe meine Familie vermisst. Obwohl ich noch nie so “richtiges” Heimweh gefühlt habe...naja, manchmal sind wir in einem Tief und dann ist es vorbei und alles geht in eine gute Richtung.
Montag und Dienstag habe ich noch frei gehabt. Am Montag war ich zu nichts zu gebrauchen, habe nix gemacht.
Typische Gefühle am Montag waren: lustlos, gelangweilt, müde, deprimiert.
Ich habe ganz viel nachgedacht und geschlafen. Und sonst war das Wetter auch kälter, trüb und so einfach sch...lecht!
Das geht so nimmer weiter!
Am Dienstag habe ich entschieden, dass ich ins Thermalbad gehe, weil es ganz nah bei unserer WG eines gibt. Ich war sicher: dort kann ich mich aufladen. Und ja, das hat mir geholfen. Einen richtig angenehmen Nachmittag habe ich allein damit verbracht erstmal die guten Vorteile der Dampfbäder zu genießen, dann habe ich im Thermalwasser gesessen und am Ende viele Male die Sauna besucht, mit Pause dazwischen.
Am Nachmittag bin ich nach Hause gefahren, habe etwas zum Abendessen gemacht und sonst...ruhig bleiben und auf den nächsten Tag, Mittwoch, warten.
Am Mittwoch könnte ich “I am powerfull…” singen, weil ich mich so gefühlt habe. Wirklich! An der Uni gab es vor dem Semester eine Messe, dort mussten wir am Stand sein, nachher sind wir eine große Runde plakattieren gegangen. Am Nachmittag, nach der Arbeit, habe ich ein bisschen Deutsch gelernt (das erste Mal hinsetzen und wirklich auf die Sprache konzentrieren).
Am Abend habe ich gefühlt: bin ich sooooooo zu faul um zum Sport zu gehen….aber es geht so nicht weiter! In meinem Kopf war wirklich ein großer Kampf, ob ich zum Sport gehe oder nicht.
Natürlich, hat die “gesündere Seite” diesen Kampf gewonnen und ich bin ins Fitnessstudio gegangen….dort, wo ich seit dem Seminar nicht mehr war.
Tja, ich habe auch einen Sportplan, an welchen ich wirklich ganz fest halte - wenn ich nicht unterwegs oder im Seminar bin - und weil ich 3 Wochen ausgelassen habe, war ich sehr faul. Also musste ich nachdenken, ob ich wieder am Anfang anfange, oder einfach weiter mache?! Ja, das ist ein großes Problem für mich. Mit vielen Gewissensbissen. Aber schnell ist in meinem Kopf die Antwort entstanden: ich mache weiter, ab der 9. Woche. Und es war wirklich ereignisreich und ich fühle mich wieder fit.
Ich bin wieder zurück gekommen - geistig und auch körperlich. Es freut mich, dass diese langweiligen, nichtsnutzigen Tage vorbei sind.
Ab der nächsten Woche geht an der Uni das Sommersemester los und wir haben dann sehr viel zu tun. Unser Café wird wieder geöffnet, ich kann zum Sprachkurs gehen, also wird die nächste Zeit hoffentlich voll mit Beschäftigung.