Nothing is as powerful as an idea whose time has come!
Veganismus ist, zumindest in den meisten Fällen, sehr viel mehr als eine Ernährungsform: Es ist die bewusste Entscheidung, ein System, das auf Kosten von Menschen, Umwelt, und vor allen Dingen Tieren unfassbare Geldsummen anhäuft, zu boykottieren.
Viele nicht-vegane Menschen sind genervt vom Populismus und der Allgegenwärtigkeit der Spielverderber, die einem den Burger madig machen möchten. Aber Veganismus ist, zumindest in den meisten Fällen, sehr viel mehr als eine Ernährungsform: Es ist die bewusste Entscheidung, ein System, das auf Kosten von Menschen, Umwelt, und vor allen Dingen Tieren unfassbare Geldsummen anhäuft, zu boykottieren.
Ich möchte gerne einfach diese Plattform nutzen, zu erklären, warum ich denke, dass Veganismus das Richtige ist:
Warum kein Fleisch?
- 99% des Fleisches, das auf den Tellern der Industrienationen landet, stammt aus der Massentierhaltung. In dieser werden Tiere wie eine Ware behandelt, obwohl sie eigentlich individuelle und sensible Wesen sind. Wusstest du, dass ein Schwein etwa die Intelligenz eines dreijährigen Kindes besitzt? In der Massentierhaltung aber werden Ferkel ohne Betäubung kastriert und kranke Tiere so lange mit dem Kopf auf den Boden geschlagen, bis sie tot sind. Diejenigen, die Überleben, werden in Käfigen gehalten, in denen sie sich ihr ganzes (kurzes) Leben nicht einmal um die eigene Achse drehen können. Säue, die gerade geworfen haben, werden sogar mit Eisengittern auf dem Boden gehalten, sodass sie einige Wochen lang nur auf der Seite liegen können ohne sich auch nur ein einziges Mal bewegen oder ihre Kinder ansehen zu können. Die Liste ist endlos.
Warum kein Fisch?
- Die Meere werden immer leerer, mehr als die Hälfte der "Speisefisch"- Bestände haben kritische Level erreicht. Fische sind zwar keine Wirbeltiere, durchaus aber in der Lage, Schmerzen zu fühlen wie andere Lebewesen. Bei der Hochseefischerei ist die Qual am größten: Durch den Druck platzen den Fischen die Augen, und weil sie nicht schwimmen können, ertrinken viele von ihnen langsam und qualvoll. In einigen Fangmethoden beträgt der so genannte "Beifang" bis zu 70%, also andere Meereslebewesen, die sich in den Netzen verfangen haben. Diese werden tot oder halbtot zurück ins Wasser geworfen, Auf diese Weise sterben jeden Jahr dutzende von Arten aus, besonders bedroht sind Delphine.
Warum keine Milch?
- Milch ist nicht nur erwiesenermaßen nicht gut für den menschlichen Körper, sie ist auch eine widerliche Schweinerei gegenüber den Kühen. Diese werden immer wieder geschwängert, damit sie nie aufhören, Milch zu geben. Besonders die unter euch, die selbst Eltern sind, stellt euch vor: Die Babys werden ihnen sofort weggenommen, was für beide mit tiefem Schmerz und Traumata einhergeht; die Kälber werden als Abfallprodukt der Milchindustrie nach wenigen Tagen oder Wochen geschlachtet. Durch Hormone und die konstanten Schwangerschaften geben die Kühe etwa 50 mal so viel Milch wie natürlich wäre, was zu einer durchgängigen Leistungsanforderung an den Körper der Kühe führt, die etwa mit einem Marathonlauf vergleichbar ist - nur eben nicht einige Stunden lang, sondern permanent. Darum werden die Tiere, die über 30 Jahre alt werden können, oft nach nur 3-4 Jahren vollkommen geschwächt ins Schlachthaus geschickt, wenn der Milchertrag nicht mehr genügt. Sie werden teilweise mit speziellen Kränen zur Schlachtbank geschafft, weil sie vor Schwäche und durch das Gewicht ihres Euters zusammenbrechen.
Warum keine Eier?
- Auch wenn Legebatterien in Deutschland verboten sind, hat sich das Leid der Hühner in der Industrie nicht wesentlich verringert. Die ersten Opfer sind die männlichen Küken: Sie werden direkt nach dem Schlüpfen aussortiert, da sie keine Eier geben können und nicht so schnell Fett ansetzen wie die weiblichen Tiere. Die Küken werden in der Regel lebendig (!) in einen Schredder geworfen, oder aber mit einem speziellen Schaum langsam erstickt. Manchmal werden sie auch einfach in die Mülltonne geworfen und werden hier entweder von den oben liegenden Küken erdrückt oder ersticken/verdursten qualvoll. Den weiblichen Küken wird mit einem heißen Eisen der sensible Schnabel verbrannt (etwa so, als würde man uns einen Zeh abschneiden), bevor sie je nach Haltungsart auf mehr oder weniger engem Raum zusammengepfercht werden. Die Verstümmelung ist eine Maßnahme gegen Verletzungen, da durch das Fehlen von Bewegungsfreiheit und Platz oftmals Aggressivität unter den Hühnern entsteht. Ähnlich wie bei den Milchkühen wird auch den Hühnern ein marathonähnliches Legepensum abverlangt, was zu Krankheiten und einem stark verkürzten Leben führt (die normale Lebenserwartung von Hühnern beträgt 12-15 Jahre). Das gilt übrigens für alle Arten von Eiern, sowohl Bodenhaltung, als auch Freiland - und Biohaltung.
Die Industrie der Tierprodukte ist schlecht für...
... die Umwelt!
- Besonders durch riesige Mastanlagen wird die Umwelt nachhaltig geschädigt. Die schiere Masse an Tierkot, die zudem mit Giftstoffen belastet ist, könnte Felder in der Gesamtgröße der Bundesrepublik düngen - die wenigsten Mastanlagen gehören aber überhaupt zu einem Hof, der auch Landwirtschaft betreibt. Die Giftstoffe sickern in unser Grundwasser, unter anderem auch die Wachstumshormone, die den Tieren täglich gefüttert werden. Welche Folgen das hat, ist noch vollkommen ungeklärt.
Eine Kuh hat etwa den CO2-Ausstoß eines Kleinwagens. Besonders durch falsches Futter und die Zugabe von Medikamenten und Hormonen stoßen Tiere immense Mengen von Treibhausgasen aus, die bekanntlich die Klimaerwärmung bedingen.
Das Futter der Masttiere in den Industrienationen ist meist Soja- und anderes Getreide, das in Südamerika angebaut wird. Der Regenwald wird abgeholzt oder niedergebrannt, um Platz für die Anbauflächen zu schaffen. Nach wenigen Ernten schon müssen die Felder verlegt werden, weil der fruchtbare Boden nicht für Soja geeignet ist und unbrauchbar wird. "Für Soja wird der Regenwald abgeholzt" ist also durchaus eine valide Aussage - Soja für die Herstellung von Sojamilch und Tofu wird aber in der Regel regional angebaut und hat nichts damit zu tun. Hinzu kommt der horrende Energieverbrauch von Mastanlagen und die unfassbare Wasserverschwendung (siehe unten).
... die Menschen!
- Dass auf der Welt Wasserknappheit herrscht, sollte bekannt sein. Aber habt ihr gewusst, dass zur "Herstellung" von einem Kilo Rindfleisch 15000 Liter Wasser benötigt werden? Einhundertfünfzigtausend!
Außerdem werden den Tieren Medikamente und Hormone gefüttert, die über das Fleisch, die Milch und die Eier direkt an die Menschen weitergegeben wird. Durch die exzessive Fütterung von Antibiotika ist erwiesenermaßen eine steigende Resistenz gegen diese Medikamente bei Menschen festzustellen, will sagen im Krankheitsfall wirken sie nicht mehr, was bei schweren Erkrankungen zum Tod der Patienten führen kann. Insgesamt ist Fleisch zu einem großen Teil verantwortlich für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (medizinische Tests haben gezeigt, dass Vegetarier und Veganer deutliche geringere Risiken für diese aufweisen), die Todesursache Nummer 1 in Industrienationen. Auch die Gefahr von Allergien, Krebserkrankungen und vielem mehr steigen durch den Konsum von Tierprodukten exponentiell. Eltern, die ihrem Kind mit einem "leckeren Stück Fleisch" also "etwas Gutes tun" wollen, machen es in Wirklichkeit krank.
Erhöhter Milchkonsum führt zu Laktoseintoleranz und Osteoporose; sie hemmt die Eisenaufnahme, eine wichtige Energie- und Gesundheitsquelle.
Hühner werden nach der Schlachtung durch ein Wasserbad gezogen, um Blut, Federn und Kot abzuwaschen. Das Wasser wird aber nur einmal am Tag erneuert, hunderte bis tausende Hühnerleichen aber durch das Wasser gezogen. Dabei nimmt die Haut einiges davon auf; man geht davon aus, dass ein Huhn im Supermarkt bis zu 15% aus dem Dreckwasser des Schlachthauses besteht.
Auf einem ganz anderen Level ist die "Produktion" von Fleisch auch für das Leid und den Tod (!) von Menschen in ärmeren Ländern verantwortlich. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der "Fleischfabriken" kommen oft über dubiose Firmen hierher, werden ausgebeutet und lächerlich bezahlt. Oft fehlen Schutzmaßnahmen gegen Giftstoffe, Lungen - und Gefäßkrankheiten sind die Folge. Die Arbeiter haben keine Rechte, viele von ihnen sind illegal der kritischen Situation in ihrem Heimatland entflohen und sind nun von Abschiebung bedroht. Aber auch im legalen Bereich liegt der Lohn in keiner anderen Industrie so niedrig wie in der Fleischverarbeitung.
In Deutschland sind "Hähnchenschenkel" sowie das Brustfleisch sehr beliebt, "Chicken Wings" dagegen weniger. Darum werden Fleischreste zu Billigpreisen ins Ausland verkauft, vor allen Dingen nach Afrika. Die Fleischbauern dort werden dadurch in ihrer Existenz bedroht, genauso wie Fischer an der Atlantikküste von großen europäischen Massenfischfängern vertrieben werden. Da oftmals ein soziales Auffangsystem fehlt, verarmen die Menschen, können sich kein Essen und keine Medikamente mehr leisten, was am Ende zu ihrem Tod führt. Besonders Kinder sind häufig betroffen, wenn die Ernährungssituation in ihren ersten Lebensjahren mangelhaft ist.
Auch diese Liste lässt sich unendlich fortführen.
...die Tiere!
Die Tiere, die wir essen, sind nicht nur genauso wie wir in der Lage, Schmerzen zu empfinden, sondern haben darüber hinaus ebenso Emotionen und soziale Beziehungen. Die Intelligenz von Schweinen übertrifft die von Hunden, sie entwickeln in Freiheit ein komplexes Sozialverhalten und träumen ebenso wie Menschen. Kühe lieben ihre Kinder und trösten einander, wenn sie traurig sind. Fische besitzen ebenfalls ein komplexes Sozialsystem, wie eine neue, breit angelegt Studie gezeigt hat; sie warnen einander vor Gefahren und beschützen sich gegenseitig. Hühner sind neugierig und lernfähig, und auch sie sind sozial organisiert - wenn man sie lässt.
Es gibt viele Wege, sich gegen diese falsche und unendlich grausame System zu wehren - die einfachste und zugleich effektivste ist die, jeden Tag zu überlegen, ob man nicht doch statt dem Döner zur Falafel greift. Es gibt heutzutage in jedem Supermarkt Ersatzprodukte für Tierisches, das Internet ist voll mit Tipps (zum Beispiel der Ernährungsnewsletter der Albert Schweitzer Stiftung) und Rezepten, und wenn man mal nicht weiter weiß, kann man immer einen befreundeten Veganer fragen (ich helfe gerne!).
Als Zusammenfassung hier noch ein Ausschnitt aus Reinhard Meys Lied "Die Würde des Schweins (ist unantastbar)": "Der Kerker wurde ihr Zuhaus‘. An einem Fleck tagein, taugaus. Und immer im eigenen Dreck rumsitzen. Die feine Nase, der Gestank! Sie wurde traurig, wurde krank, Und als sie sehr krank wurde, gab es Spritzen. [...] Sie hat den Himmel nie gesehn, Durft‘ nie auf einer Weide stehn, Hat nie auf trockenem, frischem Stroh gesessen. Sie hat sich nie im Schlamm gesuhlt, Freudig gepaart und eingekuhlt – Wie könnte ich dies Häufchen Elend essen? Die Speisekarte in der Hand
Seh‘ ich über den Tellerrand Und kann die Bilder wohl nie vergessen. Ich möchte nicht, du armes Schwein, An deinem Leid mitschuldig sein, Weil ich in diesem Restaurant zu Gast war. Und ich bestell‘ von nun an wohl Den überback‘nen Blumenkohl- Die Würde des Schweins ist unantastbar"
Den Link gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=nNgMujWaISg
Danke für Deine Aufmerksamkeit! Das ganze Ausmaß der menschlichen Grausamkeit gegenüber Tieren kann man im berühmten Film "Earthlings" gratis sehen auf: http://www.earthlings.de
Wenn Du magst, und nur wenn, würde ich mich riesig freuen, wenn Du mein Projekt unterstützt. Ich habe nämlich bald Geburtstag und wünsche mir dazu Spenden für die Organisationen PETA oder die Albert-Schweitzer-Stiftung. Jeder Euro zählt!
Spendeninfos:
PETA (People for the Ethical Treatment of Animals):
Entweder online hier: https://www.peta.de/web/home.cfm?p=8
oder manuell:
GLS Gemeinschaftsbank Bochum eG
Kto-Nr.: 7800078000 | BLZ: 430 609 67
Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt:
Online hier:
http://albert-schweitzer-stiftung.de/tierschutz-helfen/anlass?hptitle=fraukesgeburtstag
1000 Dank!
Deine Frauke