Nationalfeiertag Luxemburg - mehr als nur ein Geburtstag?!
Ursprünglich nur eine Geburtstagsfeier der Herzogin und heute eines der wichtigsten Feste Luxemburgs. Was man dort erleben kann?! Lest selbst!
Der traditionelle Nationalfeiertag hatte ursprünglich die Feier des Geburtstages des jeweiligen Herzogs oder der Herzogin zum Anlass. Als jedoch Herzogin Charlottes Geburtstag am 23. Januar stattfand, entschied man sich dazu diesen Tag aus klimatischen Gründen immer am 23. Juni zu feiern, was auch Großherzog Jean beibehielt.
Als ich erstmals davon hörte, dass in Luxemburg der Nationalfeiertag groß gefeiert wird und sogar eine ganze Woche die Stadt in Feierlaune versetzt werden soll, war ich erstmal skeptisch, hatte ich doch die Luxemburger nie als ein feierwütiges Volk erlebt und die Nachtszene oftmals eher als karg vertreten.
Dementsprechend war es umso überraschender, dass man schon am 21. Juni zur Fête de la musique in der Stadt, so vielen Acts und Menschenmassen begegnete.
So waren über die verschiedensten zentralen Plätze wie z.B. den Knuedler, den Place de la Constitution und der Badeanstalt, zahlreiche Bühnen aufgebaut, wo internationale Acts, Stimmung verbreiteten, zum Beispiel “Lucy Echo” oder “Oracles” .
Highlight des Abends war dann Angélique Kidjo, welche mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und der Unterstützung des luxemburgischen Philharmonieorchesters, das Publikum am Place Guilleume II zutiefst berührte.
So ging es auch am Tag darauf weiter. Das Programm am Vorabend des Nationalfeiertags ließ keine Wünsche offen in Bereich Unterhaltung und Kultur. Ob man nun, wie ich, lieber der Punkrockband “ The disliked” am Place des bains zuhören wollte oder eher Lëtzebuerger Folklore zugewandt war - alle Genres waren vielfältig geboten und stimmten wunderbar auf den Abend ein. Das darauffolgende Feuerwerk über den Großherzogspalast waren die 17 schönsten Minuten des Abends aber läuteten noch lange nicht das Ende ein. Dies spiegelte sich darin wieder, dass vor allem die Jugendszene alle Bars und Clubs in Grund besetzten um den Rest der lauen Nacht zu genießen.
Auch ein traditionelles Programm wurde aufgeführt, welches insgesamt die Woche zu einer gelungen Melange der verschiedensten Aspekte der Luxemburger Kultur führte. So konnte man die zeremonielle Wachablösung vor dem Herzogspalast beobachten oder den Fackelzug durch die Stadt.
Am Donnerstag, also dem eigentlichen Feiertag, konnte man viele Konzerte besuchen, oder sogar - wenn man zu den 200 geladenen Gästen gehörte - dem Konzert der Philharmonie beiwohnen.
Daran anschließend gab es eine Militärparade durch die Stadt, sowie ein Te deum für die großherzogliche Familie.
Auch für die Kinder war eigens an diesem Tag ein Programm aufgestellt worden, so konnten sie auf dem “Spillfest” klettern oder mit einer Riesenraupe im Stadtpark eine vergnügliche Zeit verbringen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das tief verankerte Kulturbewusstsein der Luxemburger durch diese Festivitäten gut aufgezeigt wurde, jedoch auch ihre Gastfreundlichkeit und Offenheit. Außerdem wurden durch das umfangreiche Programm alle Bevölkerungsgruppen erreicht und großartig unterhalten. Dieses Fest sollte man sich nicht entgehen lassen, um wirklich in die luxemburgische Kultur einzutauchen.