Nachbarlandserkundung
Auf Mozarts Spuren: Bei einem Ausflug nach Wien lernt saltare den Luxus und die Schönheit der österreichischen Hauptstadt kennen und staunt über die vielen schönen Kirchen und Schlösser.
Habe ich auch wirklich alles dabei? Ich sehe nochmals nach. Fahrkarte, Reservierungsbescheinigung, Handy, Zahnbürste... scheint alles Wichtige da zu sein.
Dann kann es ja losgehen. Heute Morgen geht es auf zur Nachbarlandserkundung. Das Ziel: Wien.
Eigentlich war dies alles ein spontaner Entschluss. Ich saß zu Hause vor meinem Laptop und durchstöberte das Internet nach irgendwelchen Urlaubszielen. Da kam mir die Idee, dass ich doch auch einmal das Nachbarland Österreich erkunden könnte.
Das es dann Wien sein sollte, war für mich sofort klar. Die Hauptstadt, von der jeder schwärmt. Ist sie tatsächlich so schön? Irgendwo muss sie ihren Beliebtheitsgrad doch her haben. Das Youth Hostel war schnell gebucht und auch die Fahrkarte war kein Problem.
Um 8.39 Uhr verließ der Zug den Hauptbahnhof Prag. - Im Abteil ist es mucksmäuschenstill. Kein Wunder, ich sitze auch alleine hier.
Der Blick aus dem Fenster beschert mir einen wunderbaren Blick in die verschiedensten Winterlandschaften. Bäume, Felder und Häuser fliegen vorbei. Ich bin fast ein bisschen aufgeregt und voller Vorfreude die Stadt zu erkunden.
"Nächster Halt Wien Simmering, Umsteigemöglichkeit zur U3 Richtung City". Hier muss ich wohl raus. Schnell ziehe ich mir meine Jacke über und betrete den Bahnhof. Die U-Bahn ist schnell gefunden und so zieht es mich sofort zum Hauptplatz in Wien – dem Stephansplatz.
WOW – denke ich mir nur. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinsehen soll. In die riesige Kirche vor mir? In die vielen Seitenstraßen voll mit Geschäften? Rechts, links, geradeaus...?
Da entdecke ich im Augenwinkel etwas Rosanes. Ein Geschäft. Oben drüber steht groß "Manner". Ich wusste nicht einmal, dass es eine Spezialität ist. Neugierig betrete ich den Laden. Die Farbe rosa ist hier absolut im Mittelpunkt. Hier kann man vom 3er Pack bis zum 12er Pack Mannerwaffeln, vom Skihelm bis zum Schnuller einfach alles kaufen. Selbst feine Pralinenwaffeln gibt es von Manner. Der relativ kleine Laden ist wirklich voll mit Köstlichkeit und der junge Mann an der Kasse verabschiedet mich mit seinem äußerst netten Dialekt.
So zieht es mich also von Geschäft zu Geschäft und von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Dass es hier im Mittelpunkt der Stadt fast nur Edelboutiquen gibt, wundert mich nicht.
Spätestens nachdem ich am Hotel Sacher vorbei komme und der Portier in seinem roten Gewand mir zwar höflich zulächelt, aber seine Augen einen eher herabschätzenden Blick sprechen. Nur die Reichen und Schönen haben hier Zutritt. Was mich bei Zimmerpreisen ab 300 Euro auch nicht wundert.
Das grüne Licht leuchtet auf und die Türe lässt sich öffnen. Erschöpft lasse ich mich auf das Bett fallen. Den ganzen Tag jagte ich eine Sehenswürdigkeit nach der anderen. Ich sah in Schaufenster kleiner Cafés, sah, wie die Pferde der spanischen Hofreitschule in den Stall geführt wurden, erfreute mich am Anblick der Staatsoper und ließ mich in die Zeit Mozarts versetzen.
Licht aus – Wecker an
Um 8 Uhr morgens weckt mich das Klingeln meines Weckers. Ein kleines Frühstück zur Stärkung des Tages und weiter geht es.
Vor mir erhebt sich das wohl schönste Weltkulturerbe Österreichs. Das Schloss Schönbrunn. Es hat absolut das gewisse Königliche und nur zu gut kann man sich vorstellen, wie Kaiserin Elisabeth ihre Zeit in diesem prunkvollen Gebäude verbrachte.
Da fängt es plötzlich an zu schneien und ein leichter Wind kommt auf. Sofort flüchte ich in das Residenz Cafe. Die Atmosphäre ist zum Luft anhalten. Alles fein, alles schick und alles teuer. Die Kellner in Hemd und Fliege, die Damen in Rock und Kostüm. Heute sehen wir mal von den Preisen ab, denke ich und gönnen mir diesen Luxus.
Der Apfelstrudel in der Vanillesauce duftet herrlich und die Schokolade mit "Obers", wie es die Österreicher nennen, schmeckt köstlich. Ich bleibe noch einige Zeit sitzen um den Anblick der feinen Leute zu genießen.
Als ich in den Zug zurück nach Prag steige, schwebe ich noch immer wie in einer anderen Welt. Das ist also Wien – die Kaiserstadt.
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