Michael Collins - Teil 2
Michael Collins, der Osteraufstand und die Folgen
Michael Collins kam also kurz vor dem Osteraufstand 1916 zurück nach Irland. Dieser Aufstand war gerade in der entscheidenden Phase der Planung und Michael Collins kam schnell mit den Führungskräften der IRB in Kontakt. Während Michael Collins lieber auf Guerillataktik gesetzt hätte, besetzte die IRB nur einzelne Gebäude. Letztendlich wurde der Aufstand tatsächlich das militärische Desaster, das die meisten erwartet haben. Manche Rebellen sahen diesen Aufstand vielleicht als Blutopfer, das späteren Iren zum Vorbild dienen sollte, Michael Collins jedoch schimpfte nur über die amateurhafte Vorgehensweise. Er zog seine Lehren dann für den späteren Unabhängigkeitskrieg. Die Aufständischen kapitulierten am Ende des Aufstandes und Michael Collins wurde festgenommen und in Wales interniert. In diesem Lager knüpfte er viele Kontakte, die sich später als nützlich erweisen sollten. Außerdem stellte er sein Organisations- und Führungstalent unter Beweis. Desweiteren erhielt er dort auch seinen Spitznamen – The Big Fellow. Im Dezember 1916 wurde er freigelassen und kehrte zurück nach Irland. Er und viele andere Überlebende des Osteraufstandes schlossen sich der Partei Sinn Féin an. Collins stieg schnell auf und wurde 1917 schließlich erstes Vorstandsmitglied der Partei und darüber hinaus auch Organisationsleiter der Irish Volunteers (IVF). Im Dezember 1918, nach Beendigung des Ersten Weltkrieges, standen Wahlen für das britische Unterhaus statt. Die Partei erlangte dabei 73 von 105 irischen Sitzen, Michael Collins bekam ebenfalls einen Posten. Ein überwältigender Sieg. 1919 benannten sich die IRB und IRV zu der Irish Republican Army (IRA) und Michael Collins baute hier einen Geheimdienst, den er schon in der IRV begonnen hatte, fort. Irland wurde zu der Zeit von einer provisorischen Regierung geführt, welche jedoch von den Briten verboten war, Michael Collins fungierte auch hier wieder als Finanzmeister. Seine Hauptaufgabe dabei war es, Geld für den Unabhängigkeitskampf zu sammeln. Die Art und Weise, wie Collins tatsächlich für diesen warb, sind bis heute beispiellos. Für ihn gaben nur Methoden des Terrors Möglichkeiten. So wurde beispielsweise ein Werbefilm gedreht. Bewaffnete IRA-Mitglieder stürmten dann irische Kinos. Die Angestellten wurden dann mit Waffen gezwungen diesen Film zu zeigen. Der Geheimdienst der IRA ermordete auch wichtige englische Staatsmänner. Die IRA in jedem Fall wurde zum entscheidenden Träger der Unabhängigkeitsbewegung.