Meine WG
Wie ist es eigentlich mit so vielen unterschiedlichen Menschen und Nationalitäten zusammenzuwohnen und wie funktioniert unser Zusammenleben?
Von den insgesamt sieben Freiwilligen in meinem Projekt lebe ich zusammen mit vier von ihnen in einer Wohnung. Zurzeit sind das ein Mädchen und ein Junge aus Deutschland, zwei Mädels aus Ungarn und Estland und Ich. Wir haben drei Schlafzimmer mit Stockbetten, ein Bad, eine Küche und ein ziemlich geräumiges Wohnzimmer. Alle Zimmer haben Zugang zu einem der zwei Balkone. Ich teile mir ein Zimmer mit der Freiwilligen aus Deutschland, da wir gemeinsam angereist sind. Der Junge aus Deutschland ist im Moment allein. Bei meiner Anreise wohnten noch zwei türkische Jungs in seinem Zimmer, die sind aber schon abgereist. Die beiden Mädels aus Estland und Ungarn teilen sich auch ein Zimmer.
Auch wenn man es denken mag, ist es überhaupt kein Problem sich das Bad und die Küche zu teilen. Ich koche meist mit dem Mädchen aus Deutschland vegetarisch, die beiden anderen Mädels kochen für sich vegan und der Junge aus Deutschland kocht für sich mit Fleisch. Als wir anfangs zu siebt in der WG gewohnt haben, war es echt eng mit den Kochmöglichkeiten, aber mittlerweile geht das sehr gut. Ab und an gibt es ein paar Streitigkeiten, wann man sein Geschirr spülen sollte, aber das war es dann meistens schon.
Mir gefällt es eigentlich auch sehr gut mit so vielen Menschen zusammen zu wohnen. Es ist immer etwas los. Es gibt immer jemanden zum reden und man ist nie allein. Und damit meine ich wirklich nie. Da wir genau die gleichen Arbeitszeiten haben und auch gemeinsam arbeiten, ist man quasi 24 Stunden am Tag von denselben Menschen umgeben. Da ich mir auch ein Zimmer teile, bin ich wirklich nie allein. Das kann dann mitunter auch mal anstrengend sein. Gar nicht wegen den anderen Leuten. Ich verstehe mich sehr gut mit den anderen Freiwilligen. Anders wäre so ein ständiges Aufeinanderhängen auch gar nicht möglich. Aber einfach weil man auch mal ein bisschen Zeit für sich braucht. Deshalb gehe ich zum Beispiel gerne alleine joggen.
Dagegen ein besonders schönes Beispiel für die Vorteile einer WG und für unsere WG ist unsere Weihnachtsfeier. Dieses Wochenende haben wir eine kleine Vorweihnachtsfeier gemacht. Wir haben den Tag über super viel Essen vorbereitet. Zum Beispiel ich habe Kartoffelsalat gemacht, einer von den Spaniern Tortillas, eine aus Estland Chili und eine aus Deutschland Bratäpfel und noch vieles mehr. Insgesamt hatten wir auf jeden Fall super viel Essen. Dazu haben wir Glühwein gemacht. Dann haben wir noch unseren Baum aufgestellt und ein bisschen dekoriert. Außerdem haben wir unsere Geschenke unter den Baum gelegt, weil wir vorher gewichtelt haben. Das war total schön. Obwohl der Preis drei Euro war, hat jeder ein total einfallsreiches und passendes Geschenk bekommen. Den Rest des Abends haben wir Karaoke gesungen.
Insgesamt gefällt mir das Wohnmodell WG ausgesprochen gut. Es ist einfach immer Leben in der Bude. Wir diskutieren viel. Feiern viel und man kann jederzeit jemanden nach Hilfe fragen. Deshalb kann ich mir auch sehr gut vorstellen nach meinem Freiwilligendienst mal in einer WG zu leben.
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