Meine Weihnachtszeit in Dänemark
Die Zeit verfliegt hier einfach viel zu schnell, jetzt ist der Januar schon fast vorbei und ich habe noch nicht einmal etwas über meine Weihnachtszeit hier in Dänemark geschrieben. Aber besser spät als nie! Deswegen jetzt ein kleiner Einblick in meine dänische Weihnachtszeit, warum ich zusammen mit meiner Gastschwester eine Schale Milchreis auf den Dachboden gestellt habe und wieso mich meine Gastfamilie singend geweckt haben.
Allgemein gesagt war meine Weihnachtszeit superschön und richtig gemütlich. Allein, dass zu Beginn der Weihnachtszeit ein kleiner Weihnachtself in jedes dänische Haus einzieht, macht diese Zeit zu etwas ganz Besonderem. Der kleine Elf ist dafür verantwortlich, dass jedes Kind an jedem Tag im Dezember ein kleines Geschenk vorfindet. Im Gegenzug dazu, muss der Elf einmal pro Weihnachtszeit gefüttert werden. Meine Gastschwester hat mich ganz gespannt in diese Tradition mit einbezogen, sodass wir am Morgen, nachdem wir eine Schale Risengrød (Milchreis) auf den Dachboden (hier wohnt bei uns der Elf) gestellt haben, noch im Schlafanzug nachschauen mussten, ob die Schale auch wirklich leer ist. Ich wurde so liebevoll von meiner Gastfamilie in diese Tradition mit einbezogen, weshalb sogar ich jeden Tag ein kleines Geschenk vorgefunden habe. Zudem haben meine Gastfamilie und ich zusammen einen Weihnachtsbaum auf einer Farm ausgesucht, welcher dann frisch geschlagen wurde. Kleiner fun fact am Rande, in Dänemark ist es üblich am Heiligabend singend und Hände haltend, um den Baum zu tanzen.
Auch in der Schule wurde die Weihnachtszeit besonders gefeiert, so gab es im Dezember einen ganzen Tag, an welchem jede Klasse Zeit hatte das Klassenzimmer weihnachtlich zu dekorieren. Da ich diesen Basteltag leider verpasst hatte, konnte ich umso mehr staunen als ich einige Tage später wieder in die Klassenzimmer gekommen bin. In einem Klassenzimmer hingen viele Päckchen von der Decke, in einem anderen Zimmer stand sogar eine Art Weihnachtsbaum in der Mitte und fast überall waren Lichterketten zu finden – so gemütlich!
Außerdem war ich im Dezember zusammen mit meiner Gastfamilie (samt Großeltern und Urgroßeltern) in Køge, eine Stadt in der Nähe von Kopenhagen, wo wir einige Tage zusammen verbracht haben. Durch diesen Trip habe ich ein wenig von Kopenhagen gesehen und die gesamte Familie besser kennengelernt.
Bevor ich dann über die Weihnachtszeit nach Hause geflogen bin, wurde ich noch von meiner Gastfamilie überrascht, in dem sie meinen Geburtstag vorgezogen haben (da ich an meinem richtigen Geburtstag schon in Deutschland sein sollte). So kam es, dass alle zusammen morgens singend mit schwenkenden Dänemarkflaggen in mein Zimmer gekommen sind und mich so geweckt haben. Über dem Tag folgten noch weitere Überraschungen und zum krönenden Abschluss kam die ganze Familie zusammen und wir sind gemeinsam essen gegangen. Die Überraschung ist meiner Gastfamilie echt total gelungen und ich habe mich sehr darüber gefreut.
Zur guten Letzt hat sich auch unsere Dänisch Lehrerin einige Sachen einfallen lassen, um uns die Weihnachtszeit zu versüßen. Zum Beispiel haben wir uns zum outdoor cooking getroffen, wo wir gemeinsam draußen gekocht haben, war zwar etwas kalt, aber auch superschön. An einem anderen Tag sind wir zusammen ins Museum gegangen, wo wir uns als Gruppe besser kennengelernt haben.
Seit drei Wochen bin ich mittlerweile schon wieder zurück und hab schon wieder einiges erlebt. Ich glaub mein persönliches Highlight in dieser Zeit war, das Gefühl zu bekommen so richtig angekommen zu sein. Zum einen, weil ich mich an verschiedene Sachen gewöhnt habe (z.B. das in meiner Tanzgruppe in jeder Tanzstunde eine Donut Pause gemacht wird (oder irgendetwas anderes zum Essen gefunden wird – derletzt kalte Chicken Nuggets (kein Scherz!!)) und zum anderen habe ich mit einzelnen Leuten engere Beziehungen aufgebaut und fühle mich allgemein viel mehr als Teil des Ganzen.
Ein weiteres Highlight war es die Schüler wieder zu sehen. Es ist so schön zu sehen, in was für einer kurzen Zeit mir einzelne Klassen schon ans Herz gewachsen sind. Auch durfte ich schon einiges an Unterricht übernehmen und ab und zu auch selbst Teil der Klasse werden. So kam es, dass ich letzte Woche in einer Sportklasse Fechten ausprobieren durfte, was super viel Spaß gemacht hat. Die Schule hier ist im Allgemeinen echt klasse und um einiges lockere, als ich es von deutschen Schulen gewöhnt bin. Zum Beispiel haben wir mit einer Klasse mitten in der Stunde just Dance gespielt, sodass die Schüler ihre Energie rauslassen konnten (hier hat selbst die Lehrerin mitgetanzt und ich hatte natürlich auch meinen Spaß dabei).
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Wochen!