Meine Grosse Liebe: griechisches Essen!

Heute wird es sehr persönlich, denn ich schreibe über eine Herzensangelegenheit: Essen. Meine erste bewusste Begegnung mit der griechischen Küche hatte ich mit circa sieben Jahren. Ich komme aus dem Ruhrgebiet und die griechische Community dort ist ziemlich groß und gut vernetzt. Altgriechische Taverna in Duisburg, kein Problem! Als fast lebenslange Vegetarierin habe ich griechischen Salat, Spinatreis, Tsaziki und Feta, Feta, Feta, in allen Variationen probiert. Nun lebe ich seit einigen Jahren vegan – was in Deutschland recht einfach ist. In Bezug auf mein EVS war ich im Vorfeld ein wenig unsicher. Was mache ich, wenn meine MitbewohnerInnen meine Einstellung nicht akzeptieren? Und wird jeder Gang zum Supermarkt eine einzige Odyssee?

Wahrscheinlich ahnt ihr es schon: vegan leben in Griechenland ist ganz einfach. Das Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt stammt aus regionalem Anbau und ist sehr frisch und preiswert. Und im Gegensatz zu Deutschland hat Griechenland eine sehr „typische“ Kochkultur. In jedem Haushalt hier findet ihr Bohnen, Linsen, typische Gewürze und saisonales Gemüse. In Deutschland ist das ein wenig anders. Die meisten Leute kochen internationales Essen. Pizza, Curry, Sushi, Chili...die traditionelle Küche verabschiedet sich aus den meisten Haushalten und viele FreundInnen bevorzugen Fertiggerichte (und die sind in der Regel nicht vegan), weil sie keine Zeit zum Kochen haben.

Um es kurz zu machen: seit ich hier bin, esse ich mehr als jemals zuvor in meinem Leben. Meine MitbewohnerInnen sind total kochbegeistert und mein Mitbewohner Vitor hat letzte Woche vier vegane Kuchen gebacken. Jede Taverna hat tolles veganes Essen und sogar Bougatsa, das traditionelle Frühstück in Serres (Blätterteig gefüllt mit Spinat) ist vegan und ich kann es an jeder Ecke kaufen.
Die Kommentare, wenn ich Leuten erzähle, dass ich vegan lebe, sind etwa die gleichen, wie in Deutschland: „Was, nicht mal Fisch? Aber das Huhn hatte ein gutes Leben. Der Wolf würde dich auch fressen. Du lebst nur einmal, warum isst du keinen Thunfisch, du verpasst hier echt was. Keine Lederschuhe? Aber die Kuh ist doch schon tot...“ Ok, an dieser Stelle höre ich besser auf.

Aber – Thessaloniki hat eine kleine aber feine vegan Community und im Zentrum gibt es sogar einen komplett veganen Falafelladen! Und zumindest am Anfang des Monats kann ich mir die (übrigens aus Deutschland importierte) Sojamilch aus dem Bioladen leisten...
Also, falls ihr vegan oder vegetarisch lebt: kommt nach Griechenland, es lohnt sich!