Mein Broadcast für FARE
Das Sprachrohr der Inklusion
Vom 7. bis zum 13. Oktober haben wir Volontäre in Serres Projekte zur Kampagne FARE – football agianst racism organisiert. Meine Aufgabe während dieser Woche war es jeden Tag einen Broadcast in unserer Radiostation zu halten. Von 3 bis 4 Uhr habe ich mit meinen Mitvolontären als Gäste über internationale Themen bezüglich FARE diskutiert. Im Vorhinein habe ich mir Gedanken darüber gedacht welche spezifischen Diskussionen ich anstoßen möchte.
Bei meiner Recherche wurde ich von der Anzahl von problematischen Aspekten im Hinblick auf Gleichbehandlung im internationalen Fußball überrascht. Mir war klar, dass Fußball auch heute noch ein männerdominierter und westlich orientierter Sport ist, jedoch hätte ich mit einem so großen Ausmaß an Diskriminierung, Rassismus und Extremismus nicht gerechnet. Nach Absprache mit meinen Mitvolontären haben wir uns darauf geeinigt, den Fokus meines Broadcasts auf die genannten Problematiken zu legen.
Nachdem wir im ersten Broadcast am Montag die kommenden Aktivitäten der FARE Kampagne erläuterten, fand Dienstag unsere erste Diskussion im Radio statt.
Zwei meiner Kollegen hatten sich im Vorhinein über die Problematik von extremen Bewegungen innerhalb der Fußballszene informiert. Traurigerweise sind Ultras und Hooligans kaum noch aus dem Sport weg zu denken. Gewalttätiges Verhalten und radikale Ansichten sind dabei unabhängig von politischen Ausrichtungen, da sich sowohl linke als auch rechte sowie unpolitische Bewegungen auffinden lassen. Gemein haben sie jedoch, dass sie die friedliche Atmosphäre des Sports durch Extremismus und Diskriminierung zerstören.
Eine der Personengruppe, die immer noch von dieser Diskriminierung betroffen ist, sind die Frauen.Am Mittwoch beschäftigten wir uns mit den Gründen und Auswirkungen der Diskriminierung weiblicher Spieler. Weibliche Mannschaften und Spielerinnen scheinen für die Medien und Zuschauer weniger interessant zu sein als ihre männlichen Kollegen. Daraus resultiert, dass sie weniger gesponsert werden und dadurch für den selben Aufwand weniger verdienen als Männer. Ein Beispiel für Ungleichbehandlung von Frauen im Fußball lässt sich in den USA finden. Auf Grund der großen Differenzen in den Prämien für weibliche und männliche Fußballspieler, entschloss sich das nationale Team der Frauen dieses Jahr vor Gericht zu gehen. Ein Urteil über ihr Vorhaben die Bezahlung im Fußball fairer zu gestalten gibt es noch nicht.
Doch nicht nur Frauen werden mit Ungerechtigkeit im Sport konfrontiert. Die Situation von Minderheiten im Fußball war unser Thema am Donnerstag. Anstatt auf das Prinzip des Fairplay setzen zu können werden Spieler immer wieder wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft, Glaubens oder sexuellen Orientierung diskriminiert. Bis heute ist ein Coming- Out eines Fußballspielers eine Seltenheit wenn nicht sogar ein Tabu Thema. Besonders im internationalen Fußball lässt Toleranz meist zu wünschen übrig, da Homophobie noch akzeptiert wird.
Auch farbige Menschen sind auf Grund dieser Intoleranz Diskriminierung ausgesetzt. Spieler werden rassistisch beschimpft, mit Bananen beworfen oder sind sogar physischer Gewalt ausgesetzt.
Durch diese Formen von Hass und Gewalt verliert der Sport seinen eigentlichen Sinn und Zweck, Menschen miteinander zu verbinden. Am letzten Tag unserer Broadcastwoche haben zwei meiner Mitvolontäre erzählt, wie die Kehrseite von Fußball aussehen kann. Sobald Diskriminierung und Hass weichen, ist Fußball eine Art, diverse Menschengruppen und Individuen zu integrieren. Sport dient dazu, neue Anschlüsse zu finden und das Beste aus sich selbst zu machen. Folgt man diesem Ansatz, hat Sport keine Berührungspunkte mit Rassismus, Sexismus oder Homophobie.
Wir haben diese eine Stunde Broadcast eine Woche lang genutzt, um über Problematiken im Fußball aufzuklären und aufzuzeigen, wie die Zukunft im Sport ohne Diskriminierung aussehen kann. Jetzt ist es die Aufgabe der Vereine. Spieler und Fans, dass die Zukunft des Fußballs auch so aussehen wird.