Még egyszer Magyarországon
Wie es sich anfühlt nach eineinhalb Jahren zurückzukommen:)
Manchmal sehe ich Ungarn als ein einziges großes Dorf mit grünen Wiesen, mosaikartigen Weizen-, Lavendel- und Sonnenblumenfeldern und einem weiten, blauen Himmel. Aus kitschigen Alpenkrimis wissen wir, dass die Gemeinschaft eines solchen Dorfes heilig ist. Vor allem die Kultur und die außergewöhnliche Sprache schweißen die Leute in Ungarn zusammen.
Entsprechend schwierig war es anfangs auch für mich, irgendwie ein Teil dieser Gemeinschaft zu werden. Doch letztlich ist es so: Hat man es einmal geschafft, dann hat man es geschafft.
Ich wurde hier selbst eineinhalb Jahre nach meinem ESK noch unglaublich herzlich empfangen.
Ich hatte schon am Ende meines ESK‘ gehofft, irgendwann die Möglichkeit und vor allem die Zeit zu haben, alle Leute aus meinem Projekt zu besuchen und wiederzusehen. Doch selbst als ich jetzt vor etwa drei Wochen meine Zugtickets kaufte, war ich neben all der Vorfreude auch skeptisch: Im Projekt waren viele neue Freiwillige, Ungarn hatte sich sicher verändert, mein Projekt hatte sich sicher verändert - ich hatte mich verändert. Ich hatte Angst, mit zu großen Erwartungen zurückzufahren oder dass mich die Kinder aus den Grundschulen und aus dem Jugendzentrum nicht mehr erkennen würden. Ich hatte Angst davor, dass es komisch sein würde für die neuen Freiwilligen oder für mich…
In Deutschland studiere ich mittlerweile Medizin. Nach einem Jahr voller Freiheiten und Selbstbestimmtheit wollte und musste ich mich also wieder an einen geregelten Alltag voller Prüfungen und Verpflichtungen gewöhnen. Ich bin nicht nur während meines ESK, sondern auch im Verlauf der letzten eineinhalb Jahre an meinen Aufgaben gewachsen und ich hatte Angst, dass sich mein damaliges Ich zu sehr von meinem heutigen unterscheiden würde.
Und da saß ich dann plötzlich im Zug zurück in ein Land, mit dem ich so unglaublich viele Menschen und Erlebnisse verbinde…
Wie bereits erwähnt wurde ich mit offenen Armen empfangen und ich glaube nicht, dass es in vielen Projekten so einfach gewesen wäre, zurückzukommen.
Da ich mit Paula, der momentanen Freiwilligen von Fekete Sereg in engem Kontakt stehe, durfte ich in meiner alten Wohnung, der Wohnung der Freiwilligen in Nagyvázsony, übernachten. Es war schön zu sehen, dass auch sie die Wohnung zu ihrer eigenen gemacht haben, denn das ist der Lauf der Dinge. Gleichzeitig prasselten unglaublich viele Erinnerungen auf mich ein, die ich mit dieser Wohnung verband.
Paula arbeitet heute im gleichen Projekt wie ich damals: im Deutsch- und Englischunterricht in Balatonfüred und Nagyvázsony und im lokalen Jugendzentrum. Wir sind uns sehr ähnlich und teilen viele Ansichten, sowohl das Projekt betreffend als auch allgemein. Um ehrlich zu sein, erinnert sie mich sehr an mich vor zwei Jahren: herzlich, offen, neugierig, intelligent… Falls du den Beitrag zufällig liest, Paula, ich wünsch dir noch viele nette Begegnungen, interessante Erfahrungen und weiterhin eine gute Zeit!
Ich glaube außerdem, dass es für Paula interessant und hilfreich war, sich mit jemandem unterhalten zu können, der im Grunde genommen die gleichen Erfahrungen gemacht hat, wie sie selbst. Ich fand es manchmal schwierig und komisch, dass die Leute zuhause, so viel Mühe sie sich vielleicht auch gegeben haben, nie genau verstehen konnten, wie man sich als Freiwilliger fühlt. Was es heißt, mit 18 Jahren allein in ein Land zu reisen, dessen Sprache man nicht spricht, anfangs keinen zu kennen, auch nicht die Leute mit denen man sich in den nächsten Wochen und Monaten ein Zimmer teilt und vieles mehr. Man selbst entwickelt sich so stark weiter – wenn man es möchte – und die Leute zu Hause tun sich vielleicht manchmal schwer damit, da sie diese Entwicklung aus der Ferne nicht richtig nachvollziehen können.
Da meine ehemalige Organisation Fekete Sereg Ifjúsági Egyesület (Fekete Sereg-Jugendorganisation) ab Sonntag auch etwa 15 unglaublich nette Erwachsene aus Argentinien Uruguay, Paraguay, Portugal und Frankreich „hostete“ bzw. beherbergte, die im Rahmen des Projekts „MY EARTH“ an einem sogenannten Study Visit teilnahmen, durfte ich an dem entsprechenden Programm zum Thema Ökotourismus teilnehmen. Alle Teilnehmer waren unfassbar herzlich und nett und wir lernten sogar ein paar südamerikanische Rhythmen und Tänze kennen;) Außerdem besuchten wir unter anderem die Seehöhle in Tapolca, den Balaton, die Universität in Veszprém und viele lokale Organisationen, Vereine und „One-man-enterprises“, mit denen wir die verschiedenen Aspekte des Ökotourismus diskutierten.
Ich hatte eine wunderschöne Woche voller Wiedersehen und verschiedenster Aktivitäten und bin sehr froh, dass ich vor mittlerweile über drei Jahren die mutige Entscheidung getroffen habe, mich in das kleine Abenteuer ESK zu stürzen. ;))
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