Im September beginnt es wissenschaftlich zu riechen
Der Nobelpreis, der wichtigste Wissenschaftspreis, wird jedes Jahr im Dezember verliehen. Im September werden die Preisträger bekanntgegeben.
Jedes Jahr im September werden in Schweden die Nobelpreisgewinner bekannt gegeben. Der wohl bedeutendste Preis der Erde wird in den 6 Kategorien Physik, Chemie, Physiologie, Literatur, Friedensbemühungen (Oslo) und Wirtschaftswissenschaften vergeben.
Erst denkt man gar nicht daran, dass es so weit ist und die Preisträger bekannt gegeben werden. Dann kommt die Nachricht meist um die Mittagszeit und immer ein Preisträger fast jeden Tag. Es ist nicht so, dass jeder darüber spricht, aber die Nachricht begegnet einem immer wieder. Im Radio, bei Facebook eine kleine Nachricht, in der Zeitung und auch im Fernsehen. Ab und zu wird in einem Gespräch kurz erwähnt: "Habt ihr gehört..."
Ich habe in dieser Zeit das Nobelmuseum in Stockholm besucht. Es vermittelt die Geschichte des Nobelpreises und erzählt über das Leben von Alfred Nobel (Gründer des Preises) und das einiger Preisträger. Beim Stöbern durch die Kartei trifft man immer wieder auf bekannte Namen, auch wenn die Preisträger aus einer vergangenen Generation stammen. Im Schulunterricht trifft man auf viele Errungenschaften der Preisträger wie z.B. die Nernst-Gleichung, das Röntgengerät, oder Penicillin (Alexander Fleming) und jeder kennt Martin Luther King. Das macht einem erst richtig bewusst, welche Bedeutung dieser Preis hat.
Am 10. Dezember wird der Preis vom König in Stockholm übergeben. Danach reisen die Preisträger durch die schwedischen Universitäten und halten Vorträge für die Öffentlichkeit über ihre Arbeit.
Der Nobelpreis ermöglicht einem, in die weite wissenschaftliche Welt zu schnuppern und über die all noch unentdeckten Sachen zu spekulieren.
Dieses Jahr gehen die Preise an folgende Personen:
Physik: Saul Perlmutter (USA), Adam Riess (USA) und Brian Schmidt (AUS) für die Entdeckung, dass sich das Universum mit zunehmender Geschwindigkeit ausdehnt.
Chemie: Dan Shechtman (ISR) für die Entdeckung von Quasikristallen, welche eine unregelmäßigen Struktur haben, welche aber dennoch mathematischen Gesetzen befolgt.
Physiologie: Ralph Steinman (CAN), Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (LUX) für die Entdeckung des angeborenen Immunsystems und der dendritischen Zellen.
Literatur: Tomas Tranströmer (SWE) für dessen Lebenswerk, mit welchem er seinen Lesern einen neuen Blick auf die Wirklichkeit gibt.Friedensbemühungen: Ellen Johnson Sirleaf (LBR), Leymah Gbowee (LBR) und Tawakkul Karman (YEM) für ihren Einsatz für die Rechte und Sicherheit von Frauen.
Wirtschaftswissenschaften: Christopher Sims (USA) und Thomas Sargent (USA) für die Entwicklung eines Systems zur Kontrolle von wirtschaftspolitischen Entscheidungen.