Illegaler Holzeinschlag
Die Beendigung illegalen Holzeinschlags soll beendet werden. Dafür haben die EU und Indonesien heute ein Abkommen unterzeichnet.
Illegaler Holzschlag ist ein großes Problem einiger Entwicklungsländer. Er führt zur Entwaldung oder nachhaltiger Schädigung von Forsten bei, greift massiv in die biologische Vielfalt ein, unterbindet eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und ist infolge dessen eine Bedrohung für die Wälder. So schädigt es letzten Endes die Menschen selbst. Auch in Indonesien, flächenmäßig in etwa so groß wie Frankreich, Spanien, Deutschland und das Vereinigte Königreich zusammen, ist illegaler Holzschlag an der Tagesordnung. Ca. 70% der Gesamtfläche ist bewaldet und davon sind lediglich 46% zur Holzerzeugung vorgesehen. Das heißt da bleibt einiges über, was angreifbar.
Genau heute, am 30.09.2013, haben die Europäische Union und Indonesien ein Abkommen unterzeichnet, welches den Handel mit illegal geschlagenem Holz beenden oder die Beendigung zumindest unterstützen soll. Die Vereinbarung ist historisch, da Indonesien, als größter Exporteur von Holz in die europäischen Länder, das erste asiatische Land ist, mit dem ein derartiges Abkommen unterzeichnet wurde. Ein Rückverfolgbarkeitssystem soll von nun an kontrollieren, ob die Gewinnung von Holz und Holzerzeugnissen den Rechtsvorschriften Indonesiens entsprechen und die EU wirkt unterstützend bei der Errichtung der Kontrollsysteme. Bis das Abkommen nun zu einem guten Ende geführt wurde, hat es ganze sechs Jahre gedauert, in denen Unternehmen, NRO (National Reconnaissance Office; Militärnachrichtendienst der USA) und Regierungsvertreter regelmäßig die Köpfe zusammenstecken mussten, um die Vereinbarungen zu definieren und festzuhalten. Allerdings ist es nun längst noch nicht durch, denn das Europäische Parlament muss auch noch zustimmen. Anschließend werden beide Seiten, EU und Indonesien, erneut zusammentreffen, um die vollständige Durchführung von des Genehmigungssystems zur Legalitätssicherung zu vereinbaren. Ist das Verfahren einmal abgeschlossen und das Abkommen eine feste Bindung beider Partner, wird es den illegalen Holzeinschlag eindämmen, denn die größten Importeure von indonesischen Holzwaren sind tatsächlich europäische Länder wie Deutschland, Belgien, die Niederlande und Frankreich.
Innerhalb der EU gibt es bereits eine Verordnung, die festlegt, dass Händler verpflichtet sind, von Holzlieferanten einen Nachweis über die Legalität der Holzgewinnung zu verlangen, aber auch diese gibt es erst seit diesem Jahr, nämlich seit März 2013. Es bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen sich lohnen und die Natur eine Chance erhält, sich zu erholen und, im wahrsten Sinn des Wortes, durchatmen kann.