Ich glaub, ich hab meinen USB-Stick verloren!- Ich ruf ihn kurz an, dann weißt du wo er ist! - Der Tag war lang, es ist Zeit für uns alle nach Hause zu gehen!!
Zur Überschrift: Ein Dialog zwischen meinen Kollegen. Ansonsten ein kleines Update :)
Hallo ihr Menschen,
Es tut mir wirklich leid, dass ich in letzter Zeit meinen Blog ein bisschen vernachlässigt habe. Aber ich habe momentan einfach wirklich keine Zeit. Aber ich erzähl euch einfach mal ein bisschen was über meine Situation.
Davor, als Freiwilliger muss man wirklich flexibel sein. Das gibt mir aber auch die Möglichkeit, in verschiedene Berufe reinzuschnuppern (min of minder):
Sozialarbeiterin, Postbotin, Putzfrau, Maklerin, Köchin, Event-Managerin, Fremdenfüherin, Informatikerin, Psychologin, Übersetzerin, Bäckerin, Müllfachangestellte, Gerichtsberaterin, Fotografin, Journalistin, Erzieherin, Putzfrau, Logistikerin, Einkäuferin, Tischkickerspielerin, Essen/Betten/Bier/Transportmitteltesterin, Security-Frau, Bastlerin…
Also, bei der asbl (association sans but lucratif, Gemeinschaft ohne wirtschaftliches Ziel? Oder so), bei der ich den Großteil meines Freiwilligendienst arbeite, gibt es momentan viel zu tun.
Mein neuer Kollege ist vor eineinhalb Wochen eingestellt worden und wird gerade von meiner anderen Kollegin (und mir) eingearbeitet. Leider geht ebendiese Kollegin Ende dieser Woche in Schwangerschaftsurlaub. Sie wird zwar noch ein paar Mal kommen und ist telefonisch immer zu erreichen, aber sonst sind mein neuer Kollege und ich auf uns allein gestellt. Er hat die Berufserfahrung, ich kenne die Leute (zumindest den Großteil) und zusammen werden wir den Laden schon schmeißen, bis der/die/das neue Kollege dann endlich eingestellt wird (Ende April vermutlich). Leider habe ich bis Ende April auch einige Tage Urlaub genommen (Mama kommt, Paris-Urlaub, Deutschland) und bin auch mit meiner anderen Organisation unterwegs (Planungstage, Camp de Mobilité).
Das hätte ich natürlich nicht so gemacht, wenn ich vorher gewusst hätte, dass der neue Kollege erst Ende April eingestellt wird, aber das wusste keiner von uns.
Ich fand es schon schlimm, was heißt schlimm, aber anstrengend genug, nur eine Kollegin zu haben, aber immerhin hat diese schon zweieinhalb Jahre da gearbeitet und war vollzeitbeschäftigt, während mein neuer Kollege vor eineinhalb Wochen angefangen hat und nur zwei Drittel (25 Stunden pro Woche) arbeitet. Er ist immerhin nicht schwanger ;)
Bei meiner anderen Organisation habe ich mit meiner „neuen“ (sie ist seit Ende Dezember da) Kollegin einige Probleme, ich möchte die aber nicht weiter ausführen, man weiß nie, wer so mitliest…
Ich habe erfahren, dass ich vorerst die letzte Freiwillige bin. Zumindest die letzte Freiwillige, die in beiden Organisationen arbeitet. Zwar gibt es manchmal Organisationsprobleme und Unstimmigkeiten, aber sonst ist so eine Projektkombination meiner Ansicht nach perfekt.
Allerdings ist meine erste Organisation unabhängig geworden von der anderen, weshalb sie selber einen Antrag gestellt haben.
Da es aber Leute gibt, die bei der Organisation arbeiten, die sich um die Europäischen Freiwilligendienst in der Region Brüssel-Wallonie kümmern, die weder fähig sind, Dokumente zu lesen, noch den richtigen Ort zu besichtigen oder pünktlich anzurufen und noch dazu Freiwillige auffordern, ihre Organisationen mehr oder weniger auszuspionieren (eine sehr unschöne Sache) und es noch dazu mit dem EFD in Belgien generell ein gesetzliches Problem gibt, das noch geregelt werden muss, machen meine Orgas jetzt erst mal eine Pause.
Schade, finde ich. Ich hätte so gern ein kleines Büchlein für die nächste Freiwillige gemacht, einen Brief geschrieben und bei der Selektion geholfen, aber nein…
Ich kann die Entscheidung aber verstehen. Dennoch, schade ist es. Ein Freiwilliger bedeutet zwar immer zusätzliche Arbeit für die Organisation, vor allem die Selektion, die Einarbeitung am Anfang und die Evaluation am Ende, allerdings ist es auch eine ziemliche Unterstützung. Wenn ich nicht da gewesen wäre an manchen Tagen, hätte das Projekt einfach mal für eine Weile schließen müssen. Beziehungsweise, wenn ich nicht da gewesen wäre. Das soll nicht so klingen, als wäre gerade ICH so wichtig. Wenn nicht jemand da gewesen wäre.
Ich bekomme von all meinen Kollegen die größte Unterstützung, wie nur möglich, aber es ist trotzdem nicht immer leicht…
Freizeitmäßig alles super. Mein Niederländisch-Kurs macht Spaß und auch wenn es mir manchmal ein bisschen zu langsam geht, ich merke, dass ich Fortschritte mache.
Montagabends gehe ich, immer wenn ich kann, ins Improvisationstheatertraining (welch ein Wort).
Das ist auf französisch nicht gerade einfach und als neu in die Gruppe gekommene noch dazu, aber es macht Spaß und es ist eine gute Gelegenheit, Zeit mit Belgiern zu verbringen, die weder Kollegen noch Ex-Freiwillige sind.
Nicola, Daniele und Silvia, alles Italiener, die im Januar nach Italien zurückgegangen sind, fehlen mir und auch mein Sprachkurskumpel Fadi wird auch bald umziehen, aber es ist schon okay…
Am Wochenende reise ich viel, in andere Städte, zu Veranstaltungen, andere Freiwillige besuchen.
Kleine Bilanz: Ich war schon öfter mal in Dorgenbos, sechsmal in Ottignies, viermal in Gent, dreimal in Namur, dreimal in Brügge, zweimal in Charleroi, zweimal in Ostende, zweimal in Mons, einmal in Leuven, einmal in Louvain-la-Neuve, einmal in Leuze, einmal in Aalst, einmal in Dinant, Foye-Notre-Dame, Gendron, einmal in Barvaux und Weris, einmal in Ellignies-Saint-Anne, einmal in Couillet, einmal in Blaugies, einmal in Dilbeek…
Sowie in Deutschland, da in Albershausen, Boll, Eschenbach, Göppingen, Ulm, Tübingen, Stuttgart-Wangen, Heidelberg und in Frankreich in Lille und in Holland in Amsterdam.
Geplant sind noch Reisen in den deutschsprachigen Teil, nach Liege, Antwerpen, nochmal nach Dinant, Marche-en-Fammene, Blankenberge, Waterloo, Dion-le-Montre, De Panne, Tournai, Maastricht, Luxembourg, Riga, Paris, Aachen, London…
Einiges steht schon fest, anderes mal schauen. Ist auch toll, was sich spontan so ergibt, wie zum Beispiel dieser herrliche Parknachmittag.(siehe Bilder)
Bis bald, mes amies :D