Hurra, hurra - die Eltern, die sind da!
Es ist soweit, Panama_Sarah bekommt Besuch von ihren Eltern. Die Wiedersehensfreude ist unbeschreiblich, genauso wie die drei Wochen, die sie gemeinsam verbringen.
Stellt euch einmal vor, ihr wärt sechs Monate von euren Eltern getrennt. Letztendlich ist der Tag des Wiedersehens gekommen. Alles ist vorbereitet und erwartungsvoll fahrt ihr zum Flughafen, um sie in Empfang zu nehmen. Es ist viertel acht, in fünfzehn Minuten ist es soweit.
Halb acht, na okay, jetzt müssen sie ja erst noch auschecken, das kann dauern...
Also geduldig warten bis um acht. Viertel neun runzelt ihr schon unruhig die Stirn. Halb neun entdeckt ihr ein Wort an der Anzeigetafel: ,,Demorado"
Na toll, was heißt das jetzt schon wieder? Gelandet? Verspätet? Abgestürzt??
Um neun kauft ihr euch einen Kaffee und setzt euch kurz hin, ungeduldig hin und her rutschend.
Halb zehn rast ihr auf´s Klo (Es könnte ja sein, dass sie gerade JETZT ankommen!).
Und halb elf stehen sie dann plötzlich vor euch...
Sobald ich meine Gefühle etwas unter Kontrolle hatte, führte ich meine Eltern durch Panama.
Die bunt angemalten, laut knatternden, musikdröhnenden und völlig überfüllten Stadtbusse ,,Diablos" haben´s ihnen glaube ich besonders angetan.
Ein Highlight war für mich die mitgebrachte Kamera, für die ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken möchte!
Die Bilder lade ich bei Facebook hoch. Ich glaube, den Unterschied zur vorherigen Digitalkamera kann man erkennen...
Die erste Woche zeigte ich meinen Eltern Silico Creek und alles, was dazu gehört. Sie begleiteten mich in die Kinderstunde und nahmen so ziemlich jedes Angebot der Broschüre mit. Das heißt Kakaotour, Wanderung zum Wasserfall inklusive Zelten im Dschungel, und einen Tag mit einer Ngobe-Familie.
Dass es die komplette Woche über regnete, störte uns nicht weiter.
Die letzte Aktion war noch ein Seminar für Jugendliche aus den Nachbardörfern zum Thema Migration, das wir Voluntäre und die vier Europakandidaten vorbreitet hatten.
Ja, und dann packte ich meine Koffer und auf ging´s in den Urlaub!
Erstes Ziel: Bocas del Toro.
Hier legte es Vati flach, nach unzähligen Krankenhausbesuchen und Medikamentenexperimenten die Diagnose: Amöben. Leider sollte sich sein Zustand in den folgenden zwei Wochen auch nicht verbessern.
Schweren Herzens ließen Mami und ich ihn im Hotelbett zurück und unternahmen ein paar Touren: Delfine beobachten, Strände austesten, eine Bootstour, auf der wir einen Kaiman entdeckten, und zwei Höhlen, eine davon voller Fledermäuse.
Täglich tranken wir Batidos - Milchshakes, die auch Mami lieben lernte...
Einen Riesenhüpfer tat mein Herz, als meine Eltern mir einen Surfkurs vorschlugen. Das war gigantisch und absolut traumhaft!
Natürlich habe ich jetzt den Zappen: Alles, was auch nur im Entferntesten was mit Surfen zu tun hat, löst bei mir einen Herzkasper aus...
Als Vatis gesundheitlicher Zustad sich etwas besserte, fuhren wir in das kleine, gemütliche Dörflein El Valle de Antón, welches im zweitgrößten Vulkankrater der Erde liegt. Dort blüht es
in allen Farben, weht aber auch ein kaltes Lüftchen.
Wir besuchten 1000 Jahre alte Steinmalereien, einen Zoo, ein Orchideen- und ein Schlangenhaus und quadratische Bäume der Familie Quararibea.
Der leider nicht umgehbare Abschied am vierten Februar fiel uns recht schwer. Vati noch immer krank und beide fürchten den bitterkalten Winter sehr.
Ein komisches Gefühl ist es, plötzlich ganz allein inmitten der riesigen Hauptstadt zu stehen...
Es war eine wunderbare Zeit mit den beiden, an die ich so oft zurückdenke mit einem warmen Gefühl im Herzen, und ich glaube, auch sie haben es sehr genossen.
Danke für euren Besuch, ich habe euch sehr lieb!