Geteilte Meinung

Ich war zwar noch im Unterricht anwesend, aber es gibt ein Fach, das sich "Politik und Recht" nennt. Dort ist dann Politik und die EU natürlich Thema. Allerdings kann ich halt nicht genau sagen, wie dieses Themen dort behandelt werden. Nur, was ich so im Alltag mitbekomme...

Da sind die Leute über die EU geteilter Meinung. Ungefähr die Hälfte denkt, dass sie ihnen gar nichts bringt, weil die EU-Gelder eh nur in die Taschen der Politiker fließen. Die anderen denken, dass der Eintritt in die EU eine Verbesserung ist. Weil man ohne Visum in Europa reisen und damit auch einfacher arbeiten kann. Sehr viele Letten arbeiten nämlich, ob nun für einen Monat oder mehrere Jahre, in diversen EU-Ländern.

Generell ist die Zustimmung unter den Jugendlichen höher und die älteren Menschen lehnen die EU eher ab. Ich denke schon, dass das Interesse an der EU bei den Schülern hier vorhanden ist. Nur glaube ich, dass im Moment eine gewisse Resignation aufgetreten ist. Hier sind viele Schüler aus "Problemfamilien", durch die Finanzkrise wurden ihre Stipendien gekürzt. Das läuft grad nicht so gut, da passiert es schnell, dass man alles verteufelt: von der Politik in Lettland und denen, die sie lenken, landet man dann auch ganz schnell bei der Europapolitik und dass der EU-Eintritt nicht das erhoffte Paradies mit sich gebracht hat.

Andererseits kann es aber auch sein, dass die Europawahlen hier noch nicht so interessant sind, weil es noch zwei Monate hin sind. Ich habe mich gestern mit einem Mädel unterhalten und sie  hat genau das gesagt. Dass politische Ereignisse erst interessant sind, wenn sie unmittelbar bevorstehen. Warum sich vorher den Kopf zerbrechen, lieber abwarten und Tee trinken, so auf diese Art.

Vielleicht verändert sich die Situation also noch, sobald es nur noch zwei Wochen sind. Ich kann es nicht abschätzen. Aber ich werde es erleben...