Gdańsk
Gdańsk - Ambitionen der Solidarność-Stadt
So, das wäre jetzt mein erster Beitrag. Ich möchte mich gleich vornehinweg das vorkommen möglicher Ortographie/Grammatik- Fehler erklären : ich habe nie eine deutche Schule besucht, die Sprache kann ich nur, weil meine Mutter aus Deutschland kommt (eine dieser DDR-Polen Lieben). Infolgedessen kenne ich Deutsch praktisch nur als gesprochene Sprache, und das noch mit einem argen Berliner-Anflug.
Nun bin ich-hallleluja-auf diese Seite gestoßen und habe vor, das beste draus zu machen.
Da ich mich aktuell gerade mal nicht auf Reisen befinde, schreibe ich doch einfach erstmal über die Stadt, in der ich wohne : Gdańsk, manchen vielleicht als Danzig bekannnt.
Sie ist Teil der Dreistadt (Trójmiasto); die drei Städte haben aber nicht mehr gemeinsam, als das się einfach nahe beieinander liegen.
Gdańsk ist, wie alle anderen polnischen Städte, ensetzlich chaotisch, hat doch einen gewissen Charme.
Es sind wahrscheinlich die kleinen Backsteinhäuser-Gassen, das Gefühl, das wenn man hier als Tourist hinfährt, ziemlich originell ist, die Menschen, denen alles irgendwie egal ist und kleine, leise, freundliche, touristisch noch überhaubt nicht exploatierte Orte.
Was mir aber Sorgen macht, ist, das die Stadt mehr in ihre Vergangenheit investiert, als in ihre Zukunft. Die meisten Besucher sind Menschen, die hier früher mal wohnten (also ziemlich viele Deutsche), ihre Kinder und Enkel. Berühmt ist die Stadt ja durch Geschichte geworden : die Freie Stadt Danzig und die Solidarność (Solidarität), eine Organistation, die für Arbeiterrechte kämpfte und indirekt zum Ende des Kommunismus geführt hatte.
So, das ist ja schön und gut, die Erinnerung and diese Ereignisse wird aufrechterhalten, doch ich habe das Gefühl, dass Gdańsk seine Zukunft etwas egal ist. Das ist jetzt (kein Vorurteil, sondern eine Observation, ich bin ja schlieslich selber Polin) eine typisch polnische Eigenschaft : das in der Geschichte-festsitzen, das Nicht-mehr-von-der-Vergangenheit-loskommen. Wie überrascht war ich also, als ich hörte, das Gdańsk für die Kulturstadt 2016 kandidiert. Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe es doch wirklich gern, doch trotzdem schien mir die Idee etwas zu megaloman. Gewonnen hat es natütlich nicht, dafür Wrocław (= Breslau), von dem ich später noch berichten werde.
Gdańsk bringen jedoch auf den Boden der Tatsachen und zurück in das Jetzt viele bescheidene, aber starke Bürgerorganisationen. Sie eröffnen Bibliotheken, Orte für Kinder, wo sie in Ruhe lernen und spielen können, sie säubern Parks, sie organiesieren Festivals.
Das Leben in Gdańsk verläuft einigermaßen friedlich, es herrscht diese mittlere-Stadt-Atmosphäre.
So, ich fange bescheiden an, mal sehen, wie es Euch gefällt.
In einer Woche (Schulende) fahre ich nach Kraków, zum Jüdischem Festival - da werde ich wieder berichten.
Liebe Grüße-
Green Dog