Feiern, was uns Eins macht
In Pécs war am Freitag ein Festival von Freiwilligen für Freiwillige, zum Thema (kulturelle) Vielfalt und Diversität. (15.04.2019)
Dank für das Bild geht an Swenja Kraus von Támaszpont MOPKA, die es mir freundlicherweise für den Blog zur Verfügung gestellt hat.
Von Freiwilligen - Für Freiwillige
Während eines ESKs wird vom Freiwilligen erwartet, dass er auch ein wenig Eigeninitiative zeigt und vielleicht ein eigenes Projekt auf die Beine stellt. Für mich ist es das wöchentliche Teehaus, und für eine Gruppe Freiwilliger in einem Kindergarten in Pécs das Organisieren des Diversity Festivals, das Linda, unsere neue Freiwillige Isabelle und ich besucht haben.
Es war eine sehr spontane Entscheidung, vom Festival habe ich schon Wochen vorher von einer der Freiwilligen von meinen Trainings gehört, aber erst, als Linda sagte, die Registrierung zum Festival sei noch offen, haben wir uns genauer damit beschäftigt.
Mit ein paar Nachrichten via Messenger wurden die notwendigen Informationen ausgetauscht und dann ging es Freitag am frühen Morgen mit dem Fernbus nach Pécs, das am südlichen Ende Ungarns liegt, fast vier Stunden Fahrt entfernt.
Ein kleines Festival in vertrauter Runde
Die Leute, die im Kindergarten in Pécs arbeiten, sind zum großen Teil aus Deutschland oder Österreich - es ist für mich das erste Mal, seit ich in Ungarn bin (abgesehen von meinem kurzen Trip nach Hamburg), dass ich mich in einer größeren Gruppe deutscher Muttersprachler befinde, und ich ertappe mich ein paar Mal dabei, dass ich zu Deutsch wechsle, anstatt eine Sprache zu reden, die alle anwesenden Personen verstehen können.
Das Diversity Festival ist nicht so groß, wie ich es erwartet hatte. Wir sind vielleicht vierzig bis fünfzig Leute, aus allen Teilen Ungarns und aus allen möglichen Ländern, darunter einige Leute aus meinen Trainings, was mich natürlich freut. Mit einigen von ihnen werde ich am nächsten Morgen weiterreisen, um den Geburtstag und Abschied von einem Deutschen aus unserer Gruppe zu feiern.
Im Laufe des Nachmittags bedrucken und bemalen wir uns T-Shirts, diskutieren über Unterschiede zwischen unseren Ländern, Erlebnissen in unseren EFDs und mehr und gehen schließlich mit den neuen Shirts auf die Straße, um einerseits Leute auf uns aufmerksam zu machen und andererseits ein Gruppenbild bei der alten Stadtmauer zu machen.
Wir haben alle jede Menge Spaß, und auch die Band, die für uns am Abend spielen wird und dafür extra aus London eingeflogen ist, hat sich unter uns gemischt und unterhält sich angeregt über alles, was so angesprochen wird.
Das Konzert, das wir dann nach dem Abendessen geboten bekommen, ist grandios. Die Sängerin, Marianna Zappi (Website nur auf Englisch), hat eine umwerfende Bühnenpräsenz und Stimme und ist sich nicht zu schade, auch die Geschichten hinter ihren Songs zu erzählen.
Die Botschaft des Abends ist klar:
Wir sind die Zukunft. Wir sind das, was die Zukunft bewegen kann. Wir haben die Kraft, die Welt gemeinsam zu verändern. Wir sind alle unterschiedlich, aber gemeinsam sind wir stark, und es gibt so vieles, was uns verbindet, und so viele Unterschiede, die uns alle zu wunderbaren Individuen machen.
Der erste Schritt dazu ist schon gemacht.
Und daher feiern wir gemeinsam, was uns Eins macht.