Europa mitten in Altensteig – ein Erlebnis der besonderen Art
Ein Wochenende im Zeichen Europas erlebte CaroD mit 50 jungen Leuten aus ganz Europa in Stuttgart und Altensteig. Sie kamen voller Neugier, hatten viel Spaß und gingen um einige europäische Erfahrungen reicher wieder nach Hause.
Was passiert, wenn 50 junge Erwachsene aus elf Ländern Europas zusammentreffen und über mehrere Tage auf engstem Raum gemeinsam leben und arbeiten? Initiiert und durchgeführt wurde das Euroweekend vom Jugendwerk der AWO Württemberg, finanziell unterstützt unter anderem vom Programm „ Jugend“ der Europäischen Union. Vorausgegangen waren zwei internationale Austauschprojekte sowie der Wunsch, weiterhin sowohl mit neuen als auch mit ‚alten’ europäischen Partnern auf internationaler Ebene tätig zu sein.
Am Stuttgarter Flughafen waren junge Leute verschiedener Nationalitäten mit vielen Ideen, einigen Vorurteilen und landestypischen Mahlzeiten und Getränken gelandet. Abgeflogen sind sie als junge Europäer mit einem lachenden und einem weinenden Auge, abgeflogen mit konkreten Projekten, neuen und wieder aufgefrischten Freundschaften, vielen Eindrücken sowie hinzugewonnenem Wissen über andere Länder und Kulturen. Ihre Koffer waren gefüllt mit unzählbar vielen Erinnerungen an fünf unvergessliche Tage in Stuttgart und Altensteig.
Was zum Teufel ist passiert?
Der Weg zu einem Netzwerk aller teilnehmenden Organisationen, zwei internationalen Austauschen in Italien und Polen und einigen weiteren Projekten, war manchmal anstrengend (auch durch den Schlafmangel bedingt, der nachts nie so wichtig war :-)) und doch interessant! So haben wir nicht nur vergangene Projekte Revue passieren lassen, sondern auch viel über Inhalt und Struktur des Programms „Jugend“ erfahren.
Das Euroweekend war erfolgreich und faszinierend zugleich, was auch die ungarische Trainerin Gaby begeistert feststellte: „Das Engagement, der Geist der jungen Leute ist etwas besonderes, ihre Kreativität, die sich so von Geschäftsleuten abhebt und ihr Einsatz, an einem gemeinsamem Europa zu arbeiten, ist großartig.“
In den Tagen vom 8.12.04 bis 13.12. 04 wurde natürlich nicht nur gearbeitet, sie waren auch von Spaß und interkulturellem Lernen geprägt. Bei der Begrüßung im Stuttgarter Rathaus, auf dem Weihnachtsmarkt, im Freudenstädter Schwimmbad, beim Schwarzwälder Vesper mit dazugehöriger „Quetschorgelmusik“ sowie einer Nachtwanderung im durch unzählige Fackeln beleuchteten Schwarzwald (und vor allem beim Rückweg im wirklich schwarzen Schwarzwald) wurde Altensteig und Stuttgart lieben gelernt.
Beim Internationalen Abend hatte schließlich jeder die einmalig Gelegenheit, eine kurze Europareise quer durch Mahlzeiten und Getränke zu unternehmen: Polnischer Wodka gefällig, oder italienische Pasta? Spanischer Sangria, oder lieber slowakischer Lebkuchen? Estnischer Liquor oder französische Crêpes? Slowenische Schokolade oder türkischer Raki? Portugiesischer Wein oder deutsche Käsehäppchen?
Es wurde spürbar, dass nicht nur ein Nebeneinader möglich ist, sondern auch ein Miteinander. Dass Unterschiede – die auf verschiedenen Nationalitäten, Kulturen, Herkünften, Religionen beruhen – sowie unterschiedliche Erfahrungen (z.B. in Jugendarbeit) nicht unvereinbar, sondern auch bereichernd sein können.
Europa war in diesen Tagen nicht nur eine „abstrakte, schöne“ Idee, sondern Wirklichkeit, die sowohl in der Luft lag, als auch im Herzen jedes einzelnen getragen wurde. Gekommen sind alle aus verschiedenen Ländern, gegangen sind wir als ein Teil einer großen vielfältigen europäischen Familie.